Maria Bildhausen: Es geht voran mit dem Kulturweg

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Das ehemalige Kloster Maria Bildhausen soll Anfangs-und Endpunkt eines europäischen Kulturweges werden, der über eine Strecke von zehn bis zwölf Kilometern über die umliegenden Stadtteile führt. Foto: Dieter Britz
Das ehemalige Kloster Maria Bildhausen soll Anfangs-und Endpunkt eines  europäischen Kulturweges werden, der über eine Strecke von zehn bis zwölf  Kilometern über die umliegenden Stadtteile führt. Foto: Dieter Britz

Er soll etwa zwölf Kilometer lang werden und auf Schön- und Besonderheiten abseits der Wege hinweisen

Die Ausweisung eines europäischen Kulturweges im Osten der Stadt ist einen wichtigen Schritt weitergekommen. Er soll vom Kloster Maria Bildhausen über Kleinwenkheim, Wannigsmühle, Wermerichshausen, Großwenkheim und den Rindhof wieder zurück zum Ausgangspunkt Maria Bildhausen führen. Der Stadtteil Fridritt könnte "Außenstation" werden. So jedenfalls stellen sich die Teilnehmer eines Arbeitstreffens im Restaurant des Golfclubs Maria Bildhausen diesen Rundwanderweg vor, der etwa zehn bis zwölf Kilometer lang wäre.

Um möglichst zügig weiter zu kommen, findet das nächste Treffen, zu dem wieder alle interessierten Bürger eingeladen sind, bereits am 5. November statt, wiederum in einem der östlichen Stadtteile. Die Stadt war beim Arbeitstreffen im Golfclub-Restaurant durch Kilian Düring (Stadtmarketing und Tourismus) und Dr. Nicolas Zenzen (Kulturmanager und Museumsleiter) vertreten. Aus Würzburg war Dr. Gerrit Himmelsbach (Lehrassistent am Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte der Universität) angereist. Er betreut die Aktion "Kulturweg". Mit dabei waren acht interessierte Bürgerinnen und Bürger, darunter vier Mitglieder des Stadtrates.

Über die Strecke gab es nicht viele Diskussionen. Die Teilnehmer einigten sich schnell und einvernehmlich über die Orte, die sie berühren soll. Dieser Kulturweg soll auf interessanten und ansprechenden kleinen Wegen abseits der Autostraßen führen, in einem Bereich zum Beispiel entlang der Wannig. Besondere Sehenswürdigkeiten in den Orten sollen berücksichtigt werden, auf sie soll in den Flyern, die gedruckt werden und auch auf Tafeln hingewiesen werden.

Gerrit Himmelsbach dachte hier zum Beispiel an den Bildhäuser Haufen, der im Jahr 1525 einige Klöster und Burgen plünderte und zerstörte, "denn unter dem Bauernkrieg an sich können sich die Leute nichts vorstellen". Und er dachte schon weiter bis zur Eröffnung: "Den Bildhäuser Haufen sehe ich schon bei der Eröffnung vor mir". Die Wermerichshäuser Ortssprecherin Ulla Müller ergänzte, dass in ihrem Stadtteil unter anderem die Bildstöcke erwähnenswert seien. Himmelsbach forderte dazu auf "Schreiben Sie auf, was es in den Orten alles gibt, alles was am Weg liegt. Vom Bildhäuser Haufen bis zum Tierheim Wannigsmühle".

Einen Namen für diesen Weg könne man festlegen, "wenn wir wissen, was wir wollen". Vor Ort müssten Spezialisten gesucht worden, die etwas Interessantes zu erzählen hätten. Himmelsbach wurde gefragt, wann dieser Kulturweg denn eröffnen werden könnte. "Im nächsten Jahr sicher noch nicht", dämpfte er mögliche überzogene Erwartungen. Kurz wurde auch ein Kulturweg im Westen der Stadt angerissen. Wenn es in diesen Stadtteilen Interesse gäbe, wäre eine Zusammenarbeit mit Bad Bocklet denkbar, schlug Gerrit Himmelsbach vor und bekam dafür Zustimmung aus dem Kreis der Anwesenden.

Maßgeblich treibt in Unterfranken das Unterfränkische Institut für Kulturlandschaftsforschung an der Universität Würzburg (ASP) das Projekt "Ausweisung von Kulturwegen" voran und wird dabei gefördert durch die Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken. Mit dazu gehört auch die Förderung von archäologischen Ausgrabungen unter Einbeziehung der Bevölkerung. Im März letzten Jahres beschloss der Stadtrat mehrheitlich, einen Antrag auf Aufnahme in das Projekt zu stellen. Bei einem Vorgespräch wurde entschieden, dass zunächst ein Mitarbeiter des Instituts den Stadtrat umfassend über die Projektmöglichkeiten informiert. Das tat Gerrit Himmelsbach in einer Sitzung im Januar. Im Mai fand dann die Auftaktveranstaltung im Rathaus statt.