Kunst auch in Kleinstädten gefragt

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Galerist Thomas Pfarr (links) bespricht mit Heike und Norbert Kleinlein sowie mit Heinz Altscheffel die Präsentation der neuen Kunstobjekte in den Galerieräumen. Foto: Heike Beudert
Galerist Thomas Pfarr (links) bespricht mit Heike und Norbert Kleinlein sowie mit Heinz Altscheffel die Präsentation der neuen Kunstobjekte in den Galerieräumen. Foto: Heike Beudert

Galerist Thomas Pfarr zieht eine positive Bilanz nach den ersten Monaten im Heimatspielhaus. Nun hat der erste große Wechsel in der Ausstellung stattgefunden.

Eine Kunstgalerie in einer Kleinstadt zu eröffnen, mag durchaus ein Wagnis sein. Thomas Pfarr ist dieses Wagnis vor acht Monaten eingegangen. Mittlerweile wagt er es, eine erste Bilanz zu ziehen. Er findet, es sei gut angelaufen. Nun hat der erste große Wechsel in der Ausstellung stattgefunden.

Nicht die Künstler, aber viele Objekte, die jetzt präsentiert werden, sind neu. Heike und Norbert Kleinlein und ihr Künstlerkollege Heinz Altscheffel haben neue Werke mitgebracht und diese in Absprache mit Thomas Pfarr in die Räumlichkeiten integriert. Die Schweinfurter Künstler haben in den letzten Monaten positive Rückmeldungen aus Münnerstadt bekommen. "Die Leute wissen inzwischen, dass es in Münnerstadt eine Galerie gibt."

Die richtige Entscheidung

Auch Galerist Pfarr hat diesen Eindruck. Er meint: "Ich bin dabei, mich etablieren zu können." Sein Ziel war es, dies in einem Zeitraum zwischen zwei und drei Jahren geschafft zu haben.

Äußerst bewährt hat sich für ihn die Öffnung seiner Galerie an Sonntagen. Der Schritt sei ihm schon schwer gefallen, gibt er zu. Schließlich ist es für ihn und seine Lebensgefährtin Ursula Glückert der einzige freie Tag gewesen. Aber der Zuspruch an Sonntagen zeigt ihm jedoch, dass es der richtige Entschluss war.

Thomas Pfarr merkt, dass sich die Galerie in der Region herumspricht. Von seinen Künstlern Altscheffel und Kleinlein bekommt er ein ähnliches Feedback. Eine Galerie in diesem Stil gebe es in der Region eigentlich nicht, sagen die Künstler. "Die klassische Galerie kommt hier nicht vor", ergänzt Pfarr. Es gebe zwar öffentliche Sammlungen und auch viele Ausstellungen, aber keine oder kaum private Einrichtungen vergleichbarer Art.

Norbert und Heike Kleinlein sowie Heinz Altscheffel können es sich leisten, sich Galerien auszusuchen, in denen sie ihre Arbeiten präsentieren möchten. "Wenn uns die Galerie nicht gefallen hätte, wären wir nicht hier", betonen sie. Denn es gebe auch Räumlichkeiten, die gegen die Kunst arbeiten. Das ist in Münnerstadt ganz anders. Die Atmosphäre des Heimatspielhauses und das Konzept von Thomas Pfarr gefallen ihnen. "Der Stil ist einmalig", betonten die Künstler einhellig. Sie finden erstaunlich, dass es in einer Kleinstadt solche Möglichkeiten gibt. "Es ist eine wunderbare Symbiose zwischen Haus und Kunst", meint Heike Kleinlein.

Mit seiner Galerie hat Thomas Pfarr nach Meinung der Künstler ein Alleinstellungsmerkmal. Pfarr selbst spricht von einer Premium-Galerie, die im Heimatspielhaus eingerichtet wurde. Gewagt hätte er diesen Schritt allerdings nur, weil er durch die Organisation früherer Kunstausstellungen zum einen einen entsprechenden Künstlerkreis kannte, zum anderen wusste, dass es ein Publikum gibt, das Kunst schätzt.

In gemeinsamen Gesprächen haben der Münnerstädter Galerist und seine drei Künstlerfreunde mit neuen Installationen den Räumen ein zweites Mal einen eigenen künstlerischen Ausdruck gegeben. Pfarr hat klare Vorstellungen von dem, wie die Galerie wirken soll. Gleichzeitig lässt er den Künstlern freie Hand, diese Ideen mit ihren Objekten künstlerisch umzusetzen. Dazu müsse die Chemie passen, sagen diese. Im Heimatspielhaus stimme sie.