Zwei Werbetafeln am Ortsausgang von Maßbach sorgen für Furore. Der Gemeinderat war dagegen, das Landratsamt dafür, also wurden sie aufgestellt - aber viel höher als genehmigt.
                           
          
           
   
          Am Ortsausgang von Maßbach in Richtung Volkershausen  stehen zwei überdimensionale Werbetafeln der Schweizer Firma Sirius Werbung  GmbH als deutliches Zeichen dafür, dass im Zweifel das Landratsamt am  längeren Hebel sitzt. Sie wurden mit Zustimmung dieser Behörde gegen den  eindeutigen Willen des Marktgemeinderates errichtet. Doch das leidige Thema  schien inzwischen vergessen - bis es  in der jüngsten Sitzung des Gremiums  plötzlich wieder auf der Tagesordnung auftauchte, denn die Sockel der  Tafeln fielen viel höher aus als erlaubt. Der Marktgemeinderat beschloss,  an der Ablehnung der Werbetafeln festzuhalten und auch das Einvernehmen für  die geänderte Ausführung mit höheren Sockeln nicht zu erteilen.
       
 Im Januar 2018 wurde erstmals ein Antrag der Sirius Werbung GmbH abgelehnt,  zwei Werbetafeln in der Flurabteilung Heidig auf einem Grundstück neben dem  REWE-Markt zu errichten.  Marktgemeinderat Diethard Dittmar (SPD) fürchtete  eine Verschandelung der Landschaft und Bürgermeister Matthias Klement (CSU)  wies darauf hin, dass an dieser Stelle noch 100 Kilometer pro Stunde  gefahren werde, wodurch die Autofahrer gefährlich abgelenkt werden könnten. Das Landratsamt allerdings war mit dieser Entscheidung nicht einverstanden  und kündigte an, dass es anstelle des Marktgemeinderates zustimmen werde,  wenn dieser seinen Beschluss nicht ändert. Doch der Marktgemeinderat blieb  bei seiner ablehnenden Haltung und stimmte im Februar 2018 nochmals  dagegen. Deshalb genehmigte das Bad Kissinger Landratsamt das Baugesuch im  Mai 2018 auch ohne grünes Licht aus Maßbach. 
Der Marktgemeinderat wollte  zunächst dagegen vor Gericht ziehen, zog seine Klage dann aber Anfang Juli  2018 doch wieder zurück, da ab der Einmündung "am Heidig" eine  Geschwindigkeitsbegrenzung von 70 Kilometer pro Stunde eingerichtet wurde.  Außerdem wurde die Ortstafel vor die Einmündung der Straße "am  Perlengarten" verlegt. Danach wurden die Werbetafeln errichtet und damit schien die Angelegenheit  erledigt zu sein. 
Am 10. September teilte das Landratsamt der Marktgemeinde  jedoch mit, dass bei einem Ortstermin Anfang September festgestellt wurde,  dass die Sockel der beiden Werbetafeln viel zu hoch geraten sind. Erlaubt  sind 30 Zentimeter, gemessen wurden ein bis 1,55 Meter. Die Sockelhöhe  zählt vom Boden bis dort, wo die eigentlichen Plakate anfangen, so  Bürgermeister Matthias Klement. In der Beschlussvorlage für die  Marktgemeinderäte heißt es wörtlich "das Landratsamt Bad Kissingen fragt  an, ob der Markt Maßbach zu einem eventuell vorzulegenden Tekturantrag  (geänderten Antrag) das gemeindliche Einvernehmen erteilen würde". Das  würde er nicht.  "Das geht nicht, dass die auch noch so unverschämt sind,  nicht so zu bauen wie beschlossen", kritisierte Diethard Dittmar (SPD) und  mehrere andere Marktgemeinderäte pflichteten ihm bei. Der  Beschlussvorschlag, an den Ablehnungsbeschlüssen von 2018 festzuhalten und  auch kein Einvernehmen für die geänderte Ausführung der Werbetafeln zu  erteilen, fiel einstimmig. 
"Wir jagen Funklöcher"-Bewerbung
Die Telekom hat eine Aktion "wir jagen Funklöcher" gestartet, an der sich  die Marktgemeinde beteiligen möchte in der Hoffnung, ein im Ortsteil  Volkershausen festgestelltes Funkloch zu beseitigen. Die Telekom, die  bundesweit jährlich etwa 2000 Mobilfunk-Standorte neu aufbaut, sucht für  ihre Aktion bundesweit 50 Gemeinden, die von diesem "Regelaufbau" nicht  profitieren würden, weil sie in entlegenen Gebieten liegen oder die  Kundenzahl zu gering ist. Teilnehmen kann jede Gemeinde, die auf ihrem  Gebiet ein LTE-Funkloch (LTE ist der Mobilfunk-Standard der dritten  Generation) hat. Die Initiative kann von der Gemeinde, der Bevölkerung oder  der lokalen Wirtschaft kommen. Nötig ist unter anderem ein Beschluss des Marktgemeinderates. Den gab es in der Sitzung samt Auftrag an die  Verwaltung, die Bewerbung abzuschicken. 
Zuschuss für Zaun und Mauer
Die Pfarreiengemeinschaft im Lauertal hat den Lattenzaun und eine  Mauerabdeckung an der katholischen Kirche in Maßbach erneuert. Die  Gesamtkosten dafür betragen 6128 Euro. Dafür bekommt die Pfarreiengemeinschaft  einen freiwilligen Zuschuss von 153 Euro, die in solchen Fällen üblichen 2,5  Prozent. Der Beschluss fiel einstimmig. 
Der Marktgemeinderat genehmigte  auch den Bau einer Gartenmauer auf einem Grundstück in der  Dr.-Benckiser-Straße in einer Höhe von 1,80 Metern. Nach den Vorschriften  des Bebauungsplanes wäre nur 1,20 Meter möglich gewesen.