Die Stadt Münnerstadt ließ in der Friedhofstraße Baumfällarbeiten durchführen. Kränkelnde Bäume werden ständig kontrolliert. Damit wird das Risiko gesenkt, dass abgebrochene Äste oder gar umstürzende Bäume schaden anrichten.
Sicherheit geht vor. Das gilt auch für Bäume, vor allem dann, wenn sie an exponierten Stellen stehen. Deshalb wurden am Dienstag zwei Bäume in der Friedhofstraße gefällt. Sie gehörten zum Naturensemble rund um den Jörgentorpark.
Die Bäume seien krank gewesen, erläutert Bauhofleiter Stefan Sluzar die Entscheidung. Man habe zuvor einen Fachmann der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Bad Kissingen zu Rate gezogen.
Gefällt wurden eine Linde und eine Hainbuche. An der Linde waren in der Vergangenheit schon mehrmals Sicherungsschnitte vorgenommen worden. Jetzt half auch eine solche Operation nicht mehr. Pilze haben sich nach Auskunft von Stefanz Sluzar im Baum breit gemacht, ebenso wie in einer benachbarten Hainbuche. Dabei war die Linde noch gar nicht so alt. Otmar Barnickel vom städtischen Forst schätzt den Baum auf maximal 60 bis 70 Jahre.
Er und sein Kollege übernahmen am Dienstag früh die Fällarbeiten. Es musste schnell gehen, denn für die Dauer der Holzarbeiten war die Friedhofstraße gesperrt worden.
Die Fachleute vom Forst setzten die Säge so an, dass die Bäume an den Straßenrand fielen und nicht in Richtung der Bebauung. Umsicht war auch nötig, weil genau zwischen den beiden zu fällenden Bäumen ein noch funktionsfähiger Telefonmast aufgestellt ist. Vor Ort verarbeiteten die Waldarbeiter die beiden Bäume zu Kleinholz.
Für Unmut sorgte bei den städtischen Arbeitern allerdings die Tatsache, dass die aufgestellten Sperrschilder von vielen Autofahrern einfach ignoriert wurden. Erst als Mitarbeiter des Bauhofs die Jörgentordurchfahrt mit einem Dienstfahrzeug blockierten und ein weiteres Fahrzeug am Friedhof quer in die Straße stellten, war wirklich Ruhe und konnte gearbeitet werden.
Pech für einige Schüler am BBZ, die verzweifelt nach dem schnellsten Weg zur Schule fragten und nicht mehr rechtzeitig zu Unterrichtsbeginn im Klassenzimmer waren.
Regelmäßnige Kontrolle und Pflege oder auch das Fällen kranker Bäume gehört zur Routine im städtischen Bautrupp. "Wir haben 29 Spielplätze und überall gibt es Bäume", erklärt Stefanz Sluzar. Gerade in den Freizeitanlagen habe für ihn die Sicherheit höchste Priorität. In diesem Jahr habe man einige Schäden, die durch Stürme verursacht wurden. Erst vor wenigen Wochen hatte deshalb eine Fachfirma die städtischen Parkbäume auf ihre Standsicherheit untersucht.
Anders als in der Friedhofstraße wird im Hindenburgpark versucht, eine schwächelnde Linde durch einen gezielten Baumschnitt zu retten. Der Baum ist in der Vergangenheit schon mit Drahtseilen versichert worden.
Bei einem Sommersturm ist die Krone dann noch durch eine umstürzende Linde beschädigt worden. Die Kosten für die Baumpflege übernimmt in diesem Fall das Landratsamt, obgleich es sich bei der Linde nicht um ein Naturdenkmal handelt, betont Roland Lenhart von der Unteren Naturschutzbehörde. Die Bedeutung des Baumes rechtfertige aber die Kostenübernahme. Außerdem ist man froh, dass die Stadt sehr kooperativ sei und solche alten Bäume auch erhalten will. Da greift man dann gerne auch einmal finanziell unter die Arme.
Der Stamm der umgestürzten hohlen Linde, der noch immer im Park liegt, wird einem Holzbildhauer überlassen, der ihn als Skulpturenholz verwenden wird.