Auf dem Parkplatz eines Münnerstädter Lebensmitteldiscounters hatte sich rund um zwei Altkleidercontainer jede Menge Unrat angesammelt. Warum es so lange gedauert hat, bis alles entsorgt wurde.
Es war ein scheußlicher Anblick, der sich wochenlang am Eingang des Netto-Parkplatzes geboten hatte. Nachdem irgendwann die ersten Abfälle auf dem Grünstreifen neben zwei Altglascontainern aufgetaucht waren, ist der Müllberg ständig gewachsen. Nach wochenlangem Warten auf eine Entsorgung, kam jetzt doch Bewegung in die Angelegenheit. Seit Mittwoch ist die Müllhalde Vergangenheit, genau eineinhalb Tage, nachdem im Stadtrat der Missstand öffentlich angesprochen wurde, und einen Tag, nachdem auch eine Presse-Anfrage dieser Redaktion an den Grundstückseigentümer gestellt worden war, mit der Frage, wann der Zustand beseitigt wird.
Am Mittwoch erreichte diese Redaktion die Stellungnahme des Grundstückseigentümers, die Habona Invest Management GmbH. Man sei sich der Situation bewusst gewesen, heißt es dort. "Wir bedauern, dass der Müll bis heute nicht entsorgt wurde." In der Stellungnahme wird darauf verwiesen, dass bereits im Februar der Gebäudedienstleister mit der Entsorgung beauftragt worden sei, die allerdings nicht fristgerecht ausgeführt wurde. "Entsprechend hat uns der Mieter Netto darüber informiert, die Müllbeseitigung ersatzweise selbst zu beauftragen", so die weitere Information. Das ist nun geschehen.
Der Müll dort sei ein Dauerbrenner, hatte sich Stadträtin Rosina Eckert in der Stadtratssitzung am Montagabend beschwert und darauf verwiesen, dass seit Wochen von Unbekannten illegal Müll abgelagert wurde. Rosina Eckert befürchtete in der Sitzung, dass der Unrat irgendwann Unrat anzieht.
Bürgermeister Michael Kastl verwies in der Stadtratssitzung auf den Vermieter. Dieser sei für die Entsorgung zuständig. Wenn die Stadt die Entsorgung übernehme, bliebe sie unter Umständen auf den Kosten sitzen. "Der Eigentümer ist grundsätzlich verantwortlich", erklärte Kastl. Er lehnte es ab, den Bauhof mit dem Aufräumen zu beauftragen und warnte vor einem Präzendenzfall. "Wir können als Stadt nicht jeden Mist wegfahren." Dass die Situation auf dem Discounterparkplatz aber schlimm war, das bestätigte noch am Montag auch der Bürgermeister.
Auch eine Waschmaschine dabei
Rosina Eckert hatte den Eindruck, dass es gerade die Containerplätze sind, die besonders häufig mit Abfällen beschmutzt werden. Ob man deren Anzahl begrenzen könne, fragte sie an. Im öffentlichen Raum schon, so die Auskunft aus der Verwaltung. "Auf Privatgrund gibt es so gut wie keine Möglichkeit", stellte der Geschäftsleitende Beamte Stefan Bierdimpfl fest.
Bereits vor mehr als vier Wochen hatte der dort ansässige Lebensmitteldiscounter Vermieter und Objektverwaltung über den Abfall am Rande der Parkfläche aufmerksam gemacht, ist aus einer Stellungnahme der Netto-Unternehmenskommunikation zu entnehmen. Die Stadt Münnerstadt hatte sich nach Angaben der Ordnungsamtsleiterin Marina Morber in der vergangenen Woche ebenfalls mit dem Grundstückseigentümer in Verbindung gesetzt.
Hausmüll aller Art war auf dem Grünstreifen neben dem Parkplatz abgelagert worden. Selbst eine Waschmaschine gammelte dort bis Mittwoch früh vor sich hin. Zwischenzeitlich war von der Verschmutzung nicht mehr ausschließlich das Parkplatz-Grundstück betroffen, sondern auch das angrenzende Bahngelände. Der Zaun, der den Privatparkplatz von dem Bahn-Grundstück trennt, ist niedergedrückt. Nur wenige Meter von den Bahngleisen entfernt lagen alte Autoreifen.