Dorfplatz bekommt lang gewünschte Toilette

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Inzwischen ist das komplette Gebäude auf dem St.-Kilians-Platz in Seubrigshausen in städtischer Hand, auch die ehemalige Raiffeisenbank (vorne). Dort soll nun eine Damenumkleide für die Feuerwehr entstehen und die schon lange gewünschte Toilette. Foto: Thomas Malz
Inzwischen ist das komplette Gebäude auf dem St.-Kilians-Platz in Seubrigshausen in städtischer Hand, auch die ehemalige Raiffeisenbank (vorne). Dort soll nun eine Damenumkleide für die Feuerwehr entstehen und die schon lange gewünschte Toilette. Foto: Thomas Malz

Die FFW Seubrigshausen baut die Räume der früheren Bank um. So entstehen eine Damenumkleide und Toiletten, die auch von anderen genutzt werden können.

Die Stadt Münnerstadt wird die Materialkosten für den Umbau der früheren Raiffeisenbank in Seubrigshausen übernehmen, maximal 20 000 Euro. So lautet der einstimmige Beschluss des Stadtrats. Den Umbau selbst übernehmen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Seubrigshausen, lediglich ein paar spezielle Arbeiten müssen vergeben werden.

Bürgermeister Michael Kastl (CSU) erinnerte daran, dass schon seit einiger Zeit nach einer Möglichkeit gesucht wird, eine Toilettenanlage zu errichten und dabei auch Alternativlösungen wie einen Container ins Auge gefasst hatte. Dann kam der Zufall zu Hilfe. Bei einem Ortstermin trafen die Verantwortlichen auf den Eigentümer der früheren Raiffeisenbank, der diese in eine Wohnung umbauen wollte. Dabei kamen die Beteiligten zu dem Schluss, dass es sinnvoll sei, wenn das gesamte Gebäude in städtischer Hand ist, denn die größten Teile waren es bereits.

"Damals sind wir davon ausgegangen, dass keine weiteren Investitionen nötig sind", sagte der Bürgermeister. Denn im Kauf enthalten waren auch die Materialien, die der frühere Eigentümer bereits für den Umbau der Räume angeschafft hatte, einschließlich Dusche und Toilette. Das Gebäude verfügt bisher über eine einzige Toilette, die wird aber von der Verkäuferin der Bäckerei genutzt.

Nun haben Vereinsvorsitzender Tobias Schodorf und Kommandant Michael Dietz einen Antrag auf Kostenübernahme für eine etwas andere Gestaltung eingereicht, "da wir dadurch große Vorteile für die zukünftige Nutzung haben." Zuvor war eine Privatwohnung mit Schlafzimmer und integriertem Badezimmer inklusive großer Dusche geplant, heißt es in dem Antrag. "Wir möchten stattdessen einen von außen zugänglichen WC-Raum mit zwei Toiletten und einem Pissoir realisieren." Außerdem soll eine eigene, abgetrennte Damen-Umkleide gebaut werden, aktuell müssen sich die Frauen der Feuerwehr im Flur umziehen, nur durch einen Vorhang abgetrennt. In den Mehrkosten enthalten sind auch 5000 Euro für den Fußboden, der derzeit ein unterschiedliches Höhenniveau aufweist und teilweise kaputt ist.

Es sei auf jeden Fall der richtige Schritt gewesen, den Gebäudeteil zu erwerben, betonte der Bürgermeister, der auch empfahl, den zweiten Schritt zu gehen, damit die Feuerwehr, die ja in einem Jahr auch ein neues Fahrzeug bekommt, ordentlich arbeiten kann. Die Toiletten sind zudem auch nicht ausschließlich für die Feuerwehr, sondern stehen der Dorfgemeinschaft zur Verfügung, beispielsweise bei Gottesdiensten in der Kirche unmittelbar daneben. Verschiedene Vereine werden einen Schlüssel bekommen. Aber: "Es ist keine öffentliche Toilette", betonte das Stadtoberhaupt.

Feuerwehrreferent Thorsten Harnus (CSU) appellierte an seine Stadtratskollegen, dem Antrag zuzustimmen. Er habe sich das alles angesehen und sei auf eine sehr engagierte Truppe getroffen. Von den 20 000 Euro seien 80 Prozent Materialkosten, fast alles werde in Eigenleistung erbracht.

Rosina Eckert (Forum Aktiv) wollte noch wissen, ob das Geld im Haushalt ist. "Nein", lautete die Antwort des Bürgermeisters. "Wo nehmen wir das her?", hakte sie nach. "Das werden wir sehen", meinte Michael Kastl. Arno Schlembach (CSU) wollte noch wissen, was genau beschlossen werden soll, ob es sich bei den 20 000 Euro um einen Pauschalbetrag handele. Das sei nicht der Fall, so der Bürgermeister. Die Stadt übernimmt die Kosten, die anfallen, maximal jedoch 20 000 Euro. Johannes Wolf (Grüne), der dem Antrag grundsätzlich positiv gegenüber stand, fragte nach, ob sich die Feuerwehr Angebote eingeholt hatte, was der Bürgermeister bejahte.

Nachdem auch Oliver Jurk (CSU) die Zustimmung eingefordert hatte, wandte Britta Bildhauer (SPD) ein, dass man dafür wissen sollte, woher das Geld genommen werden soll. Mit dem Hinweis auf Pauschalen im Haushalt räumte der geschäftsleitende Beamte und Kämmerer Stefan Bierdimpfl das Problem aus der Welt. Wenn es vom Stadtrat gewünscht werde, sei die Summe auf jeden Fall aus dem laufenden Haushalt finanzierbar. So war die Zustimmung nur noch Formsache.