Die Münnerstädter Frauen-Union verliert ihre Mitbegründerin

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Elisabeth Hochrein ist mit 93 Jahren gestorben. Foto: M. Hochrein
Elisabeth Hochrein ist mit 93 Jahren gestorben. Foto: M. Hochrein

Im Alter von 93 Jahren ist die Münnerstädterin Elisabeth Hochrein gestorben.

Elisabeth Hochrein gehörte in Münnerstadt zu den weiblichen Pionieren in der Kommunalpolitik. Vor 40 Jahren wurde sie in den Stadtrat gewählt und hat dieses Amt 18 Jahre lang begleitet. Der Stadtrat legte in seiner jüngsten Sitzung am Montagabend eine Gedenkminute ein und würdigte damit die Verdienste Hochreins um Münnerstadt und die Stadtpolitik.
Als kommunalpolitisch vorbelastet hat sich Elisabeth Hochrein einmal beschrieben. Denn schon ihr Vater war in ihrem Heimatdorf Pfändhausen kommunalpolitisch engagiert. Sie selbst war dort als junge Frau Gemeindeschreiberin und die Rechnerin der Raiffeisenbank.
Nach ihrer Hochzeit mit dem Münnerstädter Orgelbauer Heini Hochrein kam Elisabeth Hochrein nach Münnerstadt. Soweit es die Familie und das Geschäft erlaubten, widmete sich Elisabeth Hochrein bald schon öffentlichen Aufgaben.


Trägerin der Stadtmedaille

1978 kam sie für die CSU in den Stadtrat; sie war in dieser Zeit Jugend-, später Seniorenreferentin und Ortswaisenrätin. Für ihre Tätigkeit im Stadtrat wurde sie 1996 mit der Stadtmedaille in Silber ausgezeichnet.
Elisabeth Hochrein war Mitbegründerin der Frauen-Union in Münnerstadt, deren Vorsitzende sie mehrere Jahre war. Auch im CSU-Ortsvorstand war sie über Jahre engagiert.
Elisabeth Hochrein war außerdem Schöffin am Landgericht Schweinfurt. Wichtig waren ihr die Mitgliedschaften im Kreisjugendring, bei den Freunden des Oberen Tores und bei den Museumsfreunden, beim Kirchenchor und im Singkreis der Heimatspielgemeinde.
Elisabeth Hochrein liebte die Musik. Sie erlernte in der Münnerstädter Kirchenmusikschule das Orgelspiel. Gerne spielte sie in der Talkirche. Noch mit 89 Jahren übernahm sie die musikalische Begleitung bei Andachten im Münnerstädter Seniorenzentrum. Dann machten sich die Beschwerlichkeiten des Alters immer stärker bemerkbar.
Schwer war Elisabeth Hochrein Jahre zuvor der Abschied vom eigenen Geschäft gefallen. Als Musik Hochrein 2002 schloss, führte sie - inzwischen verwitwet - dennoch einige Zeit den Verkauf von Theaterkarten fürs Meininger Theater weiter und organisierte Theaterfahrten dorthin.
Um Elisabeth Hochrein trauern die Familien ihrer drei Kinder, darunter vier Enkel und ein Urenkel, ebenso Elisabeth Hochreins Schwester und Bruder.
Der Trauergottesdienst in der Münnerstädter Stadtpfarrkirche mit anschließender Beerdigung auf dem Friedhof ist am Montag, 23. Juli, um 14 Uhr.