"Der Bundtschu hat mich gefunden"

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Nadine Angebrandt zapft schon einmal ein Bier. Am Freitag, 8. April, öffnet die Münnerstädter Kultkneipe wieder ihre Pforten. Foto: Thomas Malz
Nadine Angebrandt zapft schon einmal ein Bier. Am Freitag, 8. April, öffnet die Münnerstädter Kultkneipe wieder ihre Pforten. Foto: Thomas Malz

Mehr als ein Jahr hatte der Bundtschu geschlossen. Am Freitag , 8. April, öffnet die neue Pächterin Nadine Angebrandt die Türen der Münnerstädter Kultkneipe.

Immer wieder ist Nadine Angebrandt darauf angesprochen worden. "Der Bundtschu würde gut zu dir passen", haben Freunde und Bekannte gesagt. Sie hat aber nicht nach einer Gaststätte gesucht und den Bundtschu gefunden. "Tatsächlich hat der Bundtschu mich gefunden", sagt sie. "Das ist eine lange Geschichte."

Etwas Eigenes

Nadine Angebrandt aus Thundorf kennt den Bundtschu schon lange. Sie war als Gast dort gewesen und hat auch schon hinter der Theke gestanden. "Als Angestellte ist es ja gut und schön", hat sie damals gedacht. "Aber ich hätte lieber was Eigenes".

Der Bundtschu stand schon lange leer, als sie im Januar diesen Jahres ganz oft an die Kultkneipe denken musste, erzählt sie. Und sie hat das Lokal gedanklich auch schon eingerichtet. Der nächste Schritt: "Dann habe ich den Eigentümer Michael Schaub angerufen und gefragt, ob ich mir den Bundtschu mal anschauen kann. Dann ging alles ganz schnell."

Der Bundtschu hat sein eigenes Flair, das wollte sie unbedingt erhalten. Tische und Stühle beispielsweise sind geblieben, wie sie waren. "Eigentlich ist er schön, wie er ist", sagt sie. "Ich habe diese Schönheit nur herausgehoben, weil ich überflüssige Dinge herausgenommen habe." Das Vorhandene hat sie kombiniert mit minimalistischem Design.

Neu ist beispielsweise das Lichtkonzept, und eine zeitgemäße Schankanlage hat sie auch eingebaut. Natürlich sind sämtliche Räume neu gestrichen worden, auch wenn man das bei dem vielen dunklen Holz im Bundtschu kaum sieht. Gute Freunde haben ihr beim Herrichten der Kneipe geholfen, in den letzten Tagen bekamen die Räume den Feinschliff, so dass am Eröffnungstag alles fertig ist.

Sonntags um 9:30 zum Frühschoppen bereit

Der Bundtschu ist die Kultkneipe in Münnerstadt. "Das bleibt sie auch", ist Nadine Angebrandt überzeugt, so steht es auch auf dem Logo. Ein paar Veränderungen wird es aber geben. Geöffnet hat der Bundtschu nun von Donnerstag bis Samstag ab 17.30 Uhr.

Wann sie die Türen schließt - da möchte sie sich nicht festlegen. Das hängt ganz einfach von der Tagessituation ab. Kurzfristig hat sie sich entschlossen, nun am Sonntag bereits um 9.30 Uhr zu öffnen. Dieses Angebot richtet sich an diejenigen, die einen Frühschoppen genießen wollen , aber auch an die, die bereits seit Samstag unterwegs sind.

Auch wenn der Bundtschu als Kneipe gilt, ganz offiziell ist er eine Schank- und Speisegaststätte. Deshalb bietet sie neben Getränken - darunter natürlich der Mürschter Urstoff - auch Snacks an. Am Eröffnungstag wird es Pulled Pork geben.

Ausstellungen

Events soll es natürlich auch wieder geben, darunter Konzerte mit minimalistischer Musik. "Es soll ein kultureller Ort werden, mit Ausstellungen und Vernissagen", sagt sie und hat dabei zeitgenössische Kunst im Blick. Ganz wichtig ist Nadine Angebrandt, Alt und Jung zusammenzuführen. Die Kultkneipe soll ein Treffpunkt der Generationen werden.

"Der Bundtschu ist einfach eine Institution", sagt die neue Inhaberin und nennt ein Beispiel: Zu Weihnachten kommen viele Münnerstädter, die es in die ganze Welt verschlagen hat, wieder zurück. "Und am Ende treffen sich alle wieder im Bundtschu." Das will sie nun wieder möglich machen. Jetzt, am Ende der Corona-Zeit, sollen die Leute auch einfach wieder eine Möglichkeit haben, zusammen zu kommen.