Seit einem Jahr ist der Zunftbaum weg. Doch wann wird er wieder aufgestellt?
                           
          
           
   
          Vor einem Jahr hat die Freiwillige Feuerwehr Münnerstadt den Zunftbaum vor dem Feuerwehrgerätehaus eingelegt. Sie brauchte den Platz für ihr Feuerwehrfest zum 150-jährigen Jubiläum. Seitdem fehlt der Baum mit den Zeichen der in Münnerstadt ansässigen Zünfte. 
Franz-Josef Blümlein gehört zu den Münnerstädtern, die den Baum vermissen. Er findet, es sei nicht in Ordnung, dass er schon so lange nicht mehr aufgestellt ist. Schließlich hätten Vereine und Handwerker Geld investiert, damit die Anschaffung 2011 möglich wurde, betont er. Selbst in die Stadtratssitzung hat es das Fehlen des Zunftbaumes geschafft. 2. Bürgermeister Andreas Trägner hat sich dort beschwert, dass Bürgermeister Helmut Blank sich bislang noch nicht um die Angelegenheit gekümmert hat.
Dieser verweist aber darauf, dass eigentlich die Feuerwehr zuständig sei. Blank will aber die Stadt nicht komplett aus der Verantwortung herausnehmen. Der Zunftbaum habe zum Stadtbild gehört. "Dass der Baum wieder aufgestellt wird, ist ein Muss", so Blank. Die Stadt sei damit im Boot.
Der Zunftbaum lagert im Bauhof. Soviel bestätigt der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Münnerstadt, Robert Müller. Weshalb der Baum bis heute nicht steht, hat nach Angaben Müllers mehrere Gründe. Es habe zum einen die Zeit gefehlt, zum anderen spielen mittlerweile auch versicherungsrechtliche und damit Kostengründe eine Rolle.
  
  Begrenzte Lebensdauer
 
2011, als der Zunftbaum aufgestellt worden war, hieß es noch, dass mit dem dauerhaft verankerten Holzstamm eine langjährige Lösung geschaffen worden ist. Das stimmt aber nur sehr eingeschränkt. Bei der Kommunalen Unfallversicherung Bayern (KUVB) finden sich eigens Informationen zum Umgang mit Maibäumen/Zunftbäumen. Solche Holzstämme sollten jährlich auf ihre Standfestigkeit überprüft werden, heißt es dort. Zwischenprüfungen werden nach Unwettern empfohlen.
Die Bayerische Versicherungskammer wird deutlicher. In einer Information zum Maibäumen heißt es: "Ein einmal aufgestellter Maibaum muss einmal pro Jahr auf seine Standsicherheit getestet werden. Im ersten Jahr darf ein Fachmann in Sachen Holz, also zum Beispiel ein Schreiner, den Zustand des Baumes checken. Im zweiten Jahr muss ein Holz-Sachkundiger anrücken. Ab dem dritten Jahr ist die Kontrolle dann nur noch durch einen öffentlich bestellten Sachverständigen zulässig. Und nach fünf Jahren muss der Maibaum abgebaut werden". Die meisten Unfälle mit Mai- oder Zunftbäumen ereignen sich nach Informationen der Versicherungskammer , weil der Holzstamm unbemerkt vom Pilz befallen wird und irgendwann umstürzt.
Münnerstadt steht mit diesem Problem nicht alleine da. Im Gemeindeblatt der Gemeinde Kist ist bereits 2016 nachzulesen, dass man dort einen Alumasten für den Zunftbaum angeschafft hat, um auf der sicheren Seite zu stehen. 
Geplant ist in Münnerstadt aber auf jeden Fall, so auch die Aussage von Robert Müller, den Baum wieder aufzurichten.Wann und wie ist noch offen.