Der Jubilar war  lange  Vorsitzender des  Rhönklub-Zweigvereins Münnerstadt und ist heute dessen Ehrenvorsitzender.   25 Mal spielte er einen Pfarrherrn im Heimatspiel. Noch heute  managt er das beliebte Erzählcafé.
                           
          
           
   
            Ist er nun Münnerstädter mit Wohnsitz in Bad Neustadt oder  Bad Neustädter mit vielen Beziehungen zu Münnerstadt? Baldur Kolb, der am  7. Dezember seinen 80. Geburtstag feiert, drückt sich lieber um eine  Antwort herum.  Zwar ist er schon vor 31 Jahren von Münnerstadt nach Bad  Neustadt gewechselt, doch die Verbindungen und die alten Kontakte sind  geblieben.
       
 Schließlich war er bis 2008 30 Jahre lang Vorsitzender des  Rhönklub-Zweigvereins Münnerstadt und ist heute dessen Ehrenvorsitzender.  Bis 2018 spielte er 25 Mal einen Pfarrherrn im Heimatspiel. Noch heute  managt er das beliebte Erzählcafé   im Seniorenzentrum Sankt Elisabeth.
Sehr bescheiden untergebracht
 Dass er einmal in Unterfranken seinen Lebensmittelpunkt finden würde, war  ihm eigentlich nicht vorgezeichnet. Er wurde nämlich am 7. Dezember 1939 in  Luditz (tschechisch heute Žlutice) im Sudetenland geboren. Aber 1946 wurde  die Familie, wie alle anderen Deutschen auch, ausgewiesen.  Per Eisenbahn  kam sie in einem Viehwaggon zunächst in ein Lager nach Bad Kissingen und  von da auf einem Lastwagen in den zu Strahlungen gehörenden Weiler  Rheinfeldshof. Dort war die Familie sehr bescheiden bei einem Bauern  untergebracht -  "sechs Leute in einem Raum". Wegen der vielen Kinder,  zumeist aus Flüchtlingsfamilien, gab es dort sogar eine Schule mit über 20  Kindern "und einer sehr alten Lehrerin", erinnert sich Baldur Kolb. 
Ab 1950  besuchte er das Gymnasium in Münnerstadt.  Die erste Zeit musste er den  langen Schulweg zu Fuß oder mit einem geliehenen Fahrrad zurücklegen. Im  Herbst 1950 bekam die Familie eine Wohnung im Haus Schuh-Moritz in  Münnerstadt. Nach dem Abitur im Jahr 1959 und drei Jahren bei der Bundeswehr, wo er es  bis zum Oberleutnant brachte, studierte er Altphilologie (Latein und  Griechisch) und Geschichte in Würzburg und absolvierte auch zwei Semester  in Wien. Nach dem Staatsexamen war er Referendar in Erlangen. 1971 kam er  ans Rhön-Gymnasium in Bad Neustadt und ging dort 1999 als Studiendirektor  und Fachbetreuer für Latein in Ruhestand. 
Er war auch geprüfter  Hilfs-Skilehrer für die Schüler des Rhön-Gymnasiums. Nach seiner Heirat, und nachdem sich Familienzuwachs eingestellt hatte,  wurde die Mietwohnung in Münnerstadt zu klein. Doch im Ort gab es  seinerzeit keine Häuser, oder sie waren überteuert.  Deshalb kaufte die  Familie 1988 ein Haus in Bad Neustadt.  Inzwischen gehören zur Familie  neben Ehefrau Maria (besser bekannt als Mary) auch zwei Söhne, eine  Schwiegertochter und zwei Enkel.
Präfekt, Politiker und Rhönklub
 Schon zu Schülerzeiten war Baldur Kolb Präfekt der Marianischen  Kongregation in Münnerstadt und bis zum Alter von 25 Jahren Ministrant. Er  war in Münnerstadt auch politisch aktiv und sechs Jahre Vorsitzender des  CSU-Stadtverbandes.  Einige Jahre war er stellvertretender Vorsitzender und  dann 30 Jahre lang, von 1978 und bis 2008, Vorsitzender des  Rhönklub-Zweigvereins Münnerstadt. Außerdem war er einige Zeit  stellvertretender Gauvorsitzender. Während seiner Amtszeit übernahm der  Zweigverein das Jörgentor "in einem maroden Zustand" und brachte es auf  Vordermann. Damals wurde es gut genutzt. Baldur Kolb organisierte auch  jedes Jahr eine einwöchige Reise für Mitglieder und Freunde des Rhönklubs,  mal an den Bodensee, mal nach Niederbayern oder in den Schwarzwald, aber  auch nach Ungarn oder in die Slowakei. Zum Dank für seine Verdienste wurde  er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. 
Schauspiel-Talent entdeckt
Sein Schauspiel-Talent wurde entdeckt, als er einmal aushilfsweise im  Hans-Sachs-Spiel auftrat. Deshalb wurde er für das Heimatspiel als    Pfarrer Andreas Blatt verpflichtet. Diese Rolle spielte er 25 Mal, erst  letztes Jahr wurde er in den Ruhestand verabschiedet. Baldur Kolb gelingt  es immer wieder, sehr interessante Referenten für das Erzählcafé im  Seniorenzentrum St. Elisabeth zu gewinnen, sei es Bezirksrätin Karin  Renner, den ehemaligen Landtagspräsidenten Johann Böhm oder "Nachtwächter"  Rainer Kirch.