Welche Schritte demnächst bei der Kirchensanierung in Münnerstadt anstehen, erläutert Pfarrer P. Markus Reis
Der Chorraum der Münnerstädter Stadtpfarrkirche ist von Gerüsten durchzogen. Bis in eine Höhe von knapp 18 Metern liegen die Planken und Streben bis unter die Spitze des Chorraums, erklären Gerüstbauer auf Anfrage. Die historischen Glasfenster und noch im Chor befindliche Kunstwerke sind zum Schutz vor Staub verhüllt. Vom Kirchenschiff aus gesehen, erinnert der umhüllte Kreuzbogen fast an eine Kunst-Installation des Verhüllungskünstlers Christo.
Doch hinter dem Aufwand steckt kein künstlerischer Aspekt. Das Gerüst ist nötig, um einerseits die Wände im Zuge der Kirchenrenovierung sicher von einem Gerüst aus reinigen zu können. Außerdem wurde ganz oben unter der Decke ein Riss entdeckt, der ausgebessert werden muss.
Die Reinigungsarbeiten sollen nach Ende der Osterferien beginnen, erläutert Stadtpfarrer P. Markus Reis. Eine Fachfirma wird dies übernehmen. Ursprünglich war daran gedacht worden, die Reinigung in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen, schwindelfreien Helfern durchzuführen. Die Kostenersparnis wäre allerdings kaum ins Gewicht gefallen. Und nur wenn eine Fachfirma diese Arbeiten erledigt, gibt es auch eine Gewährleistung, erklärt P. Markus.
Im Zuge der Säuberung der Wandflächen sollen auch die im Chorraum hängenden Terrakottafiguren gereinigt werden. Wo größere Schäden sichtbar sind, werden Ausbesserungen vorgenommen. So gibt es an der Wand eine tönerne Maria Magdalena-Statue, die ihre Nase teilweise eingebüßt hat.
Parallel zur Reinigung der Wandflächen laufen die Arbeiten für die Neugestaltung des Altars und des Ambos in der Künstlerwerkstatt Lutzenberger & Lutzenberger.
Weil die Kirchenstiftung einen Teil der Kirchensanierung selbst tragen muss, gibt es derzeit Überlegungen für neue Spendenaktionen. Denkbar wären Patenschaften für die Reinigung der Heiligenfiguren im Chorraum. Wer mit Vornamen Johannes heißt, könnte beispielsweise die Patenschaft für den hl. Johannes übernehmen. Auch bei den Zunftstangen sind Patenschaften angedacht. Beschlossen hat die Kirchenverwaltung diese Aktionen jedoch noch nicht.
Spender für Großbild
Gefunden hat sich ein Spender, der die Restaurierung des großen Noli-Me-Tangere-Bildes (entstanden um 1650) übernehmen will. Dessen Restaurierung war bislang gar nicht im Finanzplan der Sanierungsarbeiten beinhaltet. Deshalb braucht es für diese nun noch eine Genehmigung der Diözese und des Landesamtes für Denkmalpflege. Die zuständige Stelle der kirchlichen Verwaltung hat bereits mündlich eine Genehmigung signalisiert. Beim Landesamt steht sie noch aus.