Der verkaufsoffene Sonntag, der Flohmarkt und die dritte Mürschter Biermeile lockten viele Besucher nach Münnerstadt.
Großes Gedränge herrschte am Sonntag in der Mürschter Innenstadt: Zumindest gefühlt war beim Herbstmarkt samt dem verkaufsoffenen Sonntag, dem Flohmarkt und der dritten Mürschter Biermeile noch mehr los als bei den letzten Märkten. Ein wichtiger Grund dafür war sicher das milde und sonnige Herbstwetter, das auch zahlreiche Besucher aus umliegenden Landkreisen nach
Münnerstadt lockte.
Viele Markthändler hatten wieder den Weg nach Münnerstadt gefunden. Die meisten von ihnen sind Stammgäste und kommen schon Jahren oder gar Jahrzehnten zum Teil von weither. Zumindest einige von ihnen beenden mit der Teilnahme am Markt in Münnerstadt die Marktsaison 2017. "Münnerstadt
steht natürlich auch nächstes Jahr wieder in meinem Terminkalender", meinte einer. Von Scheren, Messern und Bürsten aller Art über Mützen und Hüten bis hin zu Hemden, Jacken, Hosen, Socken und Pullovern wurde alles angeboten. Klar, dass das Angebot an Bekleidung auf den Herbst und Winter abgestimmt war. Auch das bei den ganz Kleinen beliebte Kinderkarussell durfte nicht fehlen.
13 Brauereien stellen Biere vor
In der Veit-Stoß-Straße im Schatten des Oberen Tores zog die dritte Mürschter Biermeile die Besucher an. Sie konnten hier zahlreiche Bier-Spezialitäten von 13 Brauereien vor allem aus der Rhön, aber auch aus dem Allgäu verkosten. Die Rhöner Brauereien sind in der Initiative "wir sind Rhöner Bier" zusammengeschlossen. Biertrinken macht hungrig, und deshalb gab es hier Rhöner Wild-Spezialitäten ebenso wie American Style HotDogs. Viele Besucher, denen ein besonderes Bier besonders gut schmeckte, nahmen gleich ein paar Flaschen davon mit.
Kein Herbstmarkt ohne einen Flohmarkt. In der Finsteren Gasse, Gymnasiumstraße und Klostergasse sowie auf dem Stenayer Platz hatten sich schon am früheren Morgen die ersten Flohmarkthändler eingefunden, um möglichst gute Plätze zu bekommen. 15 Euro kostete ein normaler Platz. Kinder durften wieder umsonst verkaufen. "Das ist Nachwuchspflege, die sollen ja auch später Spaß dran haben und kommen" sagt Peter Braun, der die Flohmärkte seit 17 Jahren organisiert. Insgesamt gibt es die Flohmärkte seit 35 Jahren, erinnert er sich. Ins Leben gerufen wurden wie von Hartmut Hessel, Michael Kübert und Friedhelm Metz. Die Flohmarkthändler kommen von weit her. Ein Händlerin kommt aus München. Sie ist gerade zur Kur in Bad Kissingen und nutzte die Gelegenheit, in Münnerstadt zu verkaufen. Ein Großteil der Händler ist Stammgäste und kennt die Termine sowieso. Außerdem werden sie in der Zeitschrift "Trödler", die jeden Monat erscheint,
veröffentlicht.
Geschäft läuft unterschiedlich
Das Geschäft bei den Flohmarkthändlern lief am Sonntag sehr unterschiedlich. "Die Leute kaufen nix, die gucken alle nur, dabei bin ich wegen des Aufbaus seit 5 Uhr hier", klagte ein Händler aus Schweinfurt. Ein Kollege aus Bad Kissingen, der regelmäßig seine großen heiligen Bilder
verkauft, meinte, "heute läuft es ganz schlecht". Ein dritter Händler aus Schweinfurt jedoch freut sich "heute läuft es gut". Er hat unter anderem Glasschalen und Bierkrüge im Angebot, die offenbar gefragt sind. Ein Händler aus Thüringen meint, das Geschäft sei durchwachsen, denn die Leute
würden nur noch kaufen, was sie wirklich brauchen, "das Geld sitzt nicht mehr so locker wie früher. Eine Flohmarkthändlerin aus Hammelburg schließlich, die unter anderem Kindermützen von ganz klein bis Größe zwölf im Angebot hat, sagt: "Ees läuft sehr gut. Die Münnerstädter sind sehr
freundliche Leute."
Flohmarkt-Organisator Peter Braun meinte zu den Klagen "für einen guten Umsatz muss ein Händler natürlich den ganzen Tag bis 17 Uhr bleiben und verkaufen."
Zu einem Marktsonntag gehört natürlich auch, dass die Geschäfte geöffnet sind und die Besucher die Möglichkeit zum Schauen und Einkaufen bekommen. Arno Reuscher, der Vorsitzende von "Kaufhaus Mürscht" freute sich darüber,dass sehr viele Geschäftsinhaber in der Innenstadt ihre Läden offen
hielten. Über Besucher konnten sie denn auch nicht klagen.
Lohnt sich ein verkaufsoffener Sonntag für die Geschäfte? "Finanziell zahlt sich das
eigentlich nicht direkt aus, aber der verkaufsoffene Sonntag ist dazu da, um sich zu präsentieren", sagt Reuscher und fügt hinzu "wir machen natürlich gerne auf, damit wir uns nicht falsch verstehen."
An Markttagen könnte übrigens die Stadt ihre Kasse ganz ordentlich mit Bußgeldern füllen, wenn die Autofahrer zur Kasse gebeten würden, die trotz der eindeutigen Verbotsschilder in die Innenstadt fahren oder Halteverbotsschilder souverän stundenlang ignorieren. Zumindest Autofahrer
mit NES-, KÖN-, SW- oder MET-Kennzeichen können sich kaum damit herausreden, dass sie Anlieger sind und zu ihren privaten Grundstücken fahren wollen.
Bildtexte
Bierspezialitäten von 13 Brauereien konnten die Besucher beim Herbstmarkt
in Münnerstadt verkosten. Foto: Dieter Britz
Viele Autofahrer ignorieren souverän die Halteverbots- oder
Durchfahrtsschilder. Foto: Dieter Britz