Altstadt, Hortplätze und Friedhof

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Über den Dächern von Münnerstadt: Dieses Foto entstand von der vollausgefahrenen Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr aus. Links das Heimatsspielhaus, in der Mitte die Stadtpfarrkirche und rechts das Jörgentor. Foto: Dieter Britz
Über den Dächern von Münnerstadt: Dieses Foto entstand von der vollausgefahrenen Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr aus. Links das Heimatsspielhaus, in der Mitte die Stadtpfarrkirche und rechts das Jörgentor. Foto: Dieter Britz
Bürgermeister Michaels Kastl informierte in der Bürgerversammlung über das Geschehen in den letzten beiden Jahren und die Pläne für die nahe Zukunft. Foto: Dieter Britz
Bürgermeister Michaels Kastl informierte in der Bürgerversammlung über das Geschehen in den letzten beiden Jahren und die Pläne für die nahe Zukunft. Foto: Dieter Britz
 

Was hat sich in den letzten beiden Jahren vor allem in der Kernstadt getan, und was ist in der nahen Zukunft geplant? Antworten darauf gab Münnerstadts Bürgermeister Michael Kastl in der Alten Aula. Er hörte sich auch die Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger an.

Bürgermeister Michael Kastl (CSU) informierte in der Münnerstädter Bürgerversammlung in der Alten Aula über Problemfelder und Aufgaben. 19 weitere Bürgerinnen und Bürger waren zu dieser Veranstaltung gekommen.

Diese nutzten auch die Gelegenheit, dem Stadtoberhaupt einige Probleme vorzutragen und Anregungen zu geben. Das Spektrum reichte von der fehlenden Grünabfuhr bis zum schlechten Zustand des Schwimmbadeweges und natürlich Bauplätzen.

Zu Beginn der Bürgerversammlung präsentierte der Bürgermeister einige Zahlen. Seit dem Jahr 2001 sank die Einwohnerzahl von 8402 auf 7501 in der Gesamtstadt, also um elf Prozent. Die Einwohnerzahl in der Kernstadt selbst betrug im Jahr 2001 noch 4013 Personen und sank um acht Prozent. Vor allem die östlichen Stadtteile sind geschrumpft.

Tendenz der Verschuldung steigend

Die Stadt hat zurzeit 19 Millionen Euro Schulden. Sie werden allerdings in nächster Zeit um 4,5 Millionen sinken, sobald die Zuschüsse für die Sanierung der Mehrzweckhalle auf dem Konto der Stadt sind. Doch die Tendenz der Verschuldung sei steigend, eine nachhaltige Besserung nicht in Sicht, fürchtet der Bürgermeister. In einer Stadt mit einer Kernstadt und zehn Dörfern, verteilt auf eines der größten Stadtgebiete in ganz Bayern (93 Quadratkilometer), sei es nicht einfach, die Infrastruktur aufrecht zu erhalten.

Als Aufgaben und Problemfelder nannte der Bürgermeister die Altstadt, die gerade angelaufene Sanierung des Jörgentores, das ehemalige Berufsbildungszentrum, Digitalisierung, Energie und Mobilität. Auf die Kommunen würden immer mehr Aufgaben zukommen, sogar an der Kirchensanierung müssten sie sich finanziell mehr beteiligen. Die Zahl der Hortplätze für Schulkinder müsse vergrößert werden, da ab 2025 die Eltern ein verbrieftes Recht auf einen Ganztagsplatz für ihre Kinder hätten. Zurzeit gibt es einen noch von den Augustinern geführten Hort im Studienseminar und zusätzlich 25 Plätze in der Grund- und Mittelschule, allerdings seien noch mehr nötig und könnten im alten BBZ geschaffen werden.

Feuerwehrhaus und Mehrzweckhalle

Die Planung für das neue Feuerwehrhaus läuft, teilte der Bürgermeister mit. Die anvisierten Kosten in Höhe von sechs Millionen Euro basierten jedoch auf den alten Plänen. Die Mehrzweckhalle sei nach der Sanierung zum Schmuckstück geworden, die Tartanbahn stehe kurz vor der Fertigstellung. Im Juli soll die offizielle Einweihung stattfinden. Das alte BBZ samt der Landwirtschaftsschule sei durch ein Jahre zurückliegendes Tauschgeschäft in die Hand der Stadt gekommen. "Wir wollen kein zweites Hallenbad", sagte Kastl dazu, deshalb werde das BBZ so lange genutzt, bis klar sei, ob es abgerissen werde. Deshalb konnte die Montessori-Schule mit 180 Kindern hier einziehen.

Die Verhandlungen mit dem Landratsamt wegen einer Notunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine seien weit gediehen. In der Landwirtschaftsschule ist bekanntlich die städtische Musikschule eingezogen. Die Sanierung des Jörgentores für etwa 700.000 Euro hat gerade begonnen. Für die Nutzung gebe es aber kaum Möglichkeiten.

Die hohen Energiepreise würden das Wohnen in der Kernstadt wieder attraktiver machen. Dann könne man zu Fuß an den Arbeitsplatz in der Stadt kommen oder einkaufen gehen, sagte der Bürgermeister. In diesem Zusammenhang sieht er auch das Projekt "Tante Enso", die Ansiedlung eines Mini-Supermarktes mitten in der Stadt am Anger.

Friedhof und Baugebiete

Dauerthema bei Diskussionen in Bürgerversammlungen ist der Friedhof. Bürgermeister Kastl verwies darauf, dass der Stadtrat beschlossen hatte, ihn in zwei Teilbereichen umzuplanen und Vermessungsarbeiten zu vergeben. Er versprach: "Die Bürger werden beteiligt, wenn wir eine grundsätzliche Richtung haben." Bis zum Herbst werde sich nicht mehr viel tun, denn bis dahin dürften keine Hecken mehr geschnitten werden. Auch Bauplätze und Baugebiete gehören zum Standard-Thema. Auf eine Frage von Franz-Josef Scheuplein meinte er: "Was wir am dringendsten brauchen, sind Wohnungen, die die Leute bezahlen können. Diese gehen sofort weg." Auf einen Hinweis nach dem schlechten Zustand des Schwimmbadweges verwies er darauf, dass dann für die Anlieger Erschließungsbeiträge fällig würden. Er teilte auch mit, dass das Remog-Areal verkauft sei und dass sich dort in irgendeiner Form neue Firmen ansiedeln würden.

Dauerthema Grüngutsammelstelle

Ein Bürger beklagte die Parksituation in der Innenstadt und dass viele Autobesitzer alle zwei Stunden ihr Büro oder ihren Arbeitsplatz verlassen würden, um die Parkscheibe neu einzustellen. Zu den Dauerthemen gehört auch eine Grüngutsammelstelle. "Ich muss mit meinen Gartenabfällen immer nach Nüdlingen fahren, und das bei den Spritpreisen", beklagte eine Bürgerin. "Das ist Sache des Kreises. Der ist für Abfälle zuständig. Das ist in jeder Bürgerversammlung ein Thema", entgegnete der Bürgermeister. Er versprach aber auch, "ich habe es aufgenommen und verfolge es".