126 Jahre Kommunalpolitik

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Die goldene Stadtmedaille, die allerdings nicht aus Gold ist, bekamen in einer Feierstunde zwei langjährige Stadträte. Norbert Reiter war 36 Jahre dabei, Karl-Peter Will 30 Jahre. Fotos: Dieter Britz
Die goldene Stadtmedaille, die allerdings nicht aus Gold ist, bekamen in einer Feierstunde zwei langjährige Stadträte. Norbert Reiter war 36 Jahre dabei, Karl-Peter Will 30 Jahre.  Fotos: Dieter Britz
Für ihr langjähriges Engagement wurden ausgeschiedene Stadträte in einer Feierstunde mit Stadtmedaillen geehrt. Unser Bild zeigt (von links) den Landtagsabgeordneten Sandro Kirchner, Bürgermeister Helmut Blank, Wolfgang Brust (Silberne Stadtmedaille), Arno Schlembach (Silber), Christine Seger (Silber), Norbert Reiter (Gold), Hermann Brust (Silber) und Karl-Peter Will (Gold).
Für ihr langjähriges Engagement wurden ausgeschiedene Stadträte in einer Feierstunde mit Stadtmedaillen geehrt. Unser Bild zeigt (von links) den Landtagsabgeordneten Sandro Kirchner, Bürgermeister Helmut Blank, Wolfgang Brust (Silberne Stadtmedaille), Arno Schlembach (Silber), Christine Seger (Silber), Norbert Reiter (Gold), Hermann Brust (Silber) und Karl-Peter Will (Gold).
 

Die Stadtmedaille in Gold oder Silber bekamen bei einer Feierstunde in der alten Aula sechs ehemalige Stadträte überreicht. Bürgermeister Helmut Blank würdigte ihr langjähriges Engagement für die Stadt.

Zusammengerechnet 124 Jahre gehörten Norbert Reiter, Wolfgang Brust, Hermann Brust, Arno Schlembach, Christine Seger und Karl-Peter Will dem Stadtrat an. Nach der letzten Wahl sind sie ausgeschieden. Bürgermeister Helmut Blank überreichte ihnen in einer Feierstunde in der Alten Aula die Stadtmedaille in Gold oder Silber. Er konnte dazu eine ganze Reihe von Gästen auch über die Stadtgrenzen hinaus, so den Landtagsabgeordneten Sandro Kirchner und Bezirksräten Karin Renner, begrüßen.

Respekt und Anerkennung

"Im täglichen Leben sollte jeder Stadtrat Antenne und Sprachrohr zwischen Bürger und Bürgermeister sein. Er sollte sich Zeit nehmen, offen und neugierig durch den Ort zu gehen, um die Bedürfnisse und Wünsche der Bürger zu erheben. Er soll Ihnen zuhören die Informationen verarbeiten und das Ergebnis dem Bürgermeister übermitteln", so Helmut Blank. Dies hätten die nun ausgeschiedenen Stadträte in hervorragender Art und Weise getan. Er dankte Ihnen im Namen aller Bürger für das langjährige Engagement: "es verdient Respekt und Anerkennung, viel von dem eigenen Elan, von der eigenen Kraft und Zeit aufzuwenden, um bürgerschaftlich, um ehrenamtlich tätig zu sein." Es gehe hier um Kindergärten und Schulen, Wohnungs- und Straßenbau, um Arbeit und Wirtschaft, Kultur und Sport. Das Mandat gut auszuüben und seinen Ansprüchen gerecht zu werden, erfordere deshalb viel Einsatz, mehr als die Öffentlichkeit manchmal denke. Blank dankte auch den Familien, Vorgesetzten und Arbeitskollegen der Stadträte, die deren Arbeit mitgetragen hätten.
Diesen ehemaligen Stadträten überreichte Helmut Blank silberne oder goldene Stadtmedaillen, je nach Dauer der Zugehörigkeit zum Stadtrat. Und er bedauerte auch "aus Gold oder Silber sind die leider nicht".
Robert Reiter (CSU) war von 1978 bis 2014, nicht weniger als 36 Jahre also, Stadtrat in Münnerstadt. Er war in dieser Zeit dritter und zweiter Bürgermeister, Fraktionssprecher, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, Kulturreferent. Bürgermeister Blank würdigte ihn als "Anwalt der Stadt und der Bürger". Beifall gab es, als er meinte "wir haben uns auch mal gezofft, aber das war immer zum Wohl der Stadt". Er habe den Bau der Entlastungsstraße und die Generalsanierung der Grund-und Hauptschule vorangetrieben, das Bildhauer-Symposium umgesetzt.
Auf 30 Jahre Stadtrats-Tätigkeit bringt es Karl-Peter Will (SPD), der nebenbei gesagt als einziger nicht aus Münnerstadt oder den Ortsteilen stammt. Zwischen 1984 und 2014 war er Fraktionssprecher und Sportreferent. Schwerpunkte seiner Arbeit waren der Ausbau des Radwegenetzes, was ihm den Spitznamen "Radwege-Papst" einbrachte und der TSV 1863 Münnerstadt.
Hermann Brust (CSU) war 1996-2002 Ortssprecher von Althausen und 2002-2014 Stadtrat, Ortsreferent und Referent für Friedhofswesen. In seine Amtszeit fielen neben vielem anderen die Friedhofssanierung, das Baugebiet "Malbe" sowie die 1200-Jahr Feier von Althausen und die Feier der Kircheneinweihung vor 250 Jahren.

24 Jahre im Stadtrat

Wolfgang Brust (CSU) war 1990 bis 2014 Stadtrat Ortsreferent und Referent für Brandschutz. In seine Amtszeit fielen Maßnahmen wie die Dorferneuerung und der Bau des Feuerwehrgerätehauses in Kleinwenkheim. Vielfach brachte er seine Erfahrungen als Bauhofleiter in die Diskussionen des Stadtrates ein und bemerkte "Leut, wer soll des alles bezahlen", so Bürgermeister Blank.
Arno Schlembach (CSU) war von 2002-2014 Stadtrat, Ortsreferent, Wirtschaftsreferent, Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss, Fraktionsvorsitzender. In seine Amtszeit fielen vor allem die Dorferneuerung, die Umgestaltung des Bonifatiusplatzes, das Gewerbegebiet Radina und die Erschließung von Bauplätzen.
Christine Seger (Forum aktiv) gehörte dem Stadtrat von 2002-2014 an und war in dieser Zeit Fraktionssprecherin und Wirtschaftsreferentin. Sie war Gründungsmitglied des Arbeitskreises "Agenda 21" und hat 30 Sitzungen des Münnerstadt Unternehmertreffs geleitet. Wichtig war ihr die Stärkung und Entwicklung der Altstadt, betonte der Bürgermeister in seiner Laudatio.
Wir fragten die beiden neuen Träger der goldenen Stadtmedaille, wie die sich nach dem Ausscheiden aus dem Standard fühlen. "Wenn ich etwas abgeschlossen habe, ist die Sache für mich erledigt. Ich habe schließlich viel zu tun ich stehe noch voll im Betriebsleben. Ich habe kürzlich einen Verein übernommen. Mir wird absolut nicht langweilig" sagt Norbert Reiter. "Ich wäre einerseits manchmal gerne wieder dabei, aber es hat auch seine Reize, jetzt Ruhe zu haben. Die Forderung nach dem Radwegebau und der Erhaltung des Sportzentrums bleibt. Da werde ich, wenn nötig, versuchen mich einzumischen, so Karl-Peter Will.