Mit Orden in die neue Session

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Die Garden sind das Aushängeschild der Fidelia. Fotos: Werner Vogel
Die Garden sind das Aushängeschild der Fidelia. Fotos: Werner Vogel
Dekan Thomas Keßler segnete die erneuerte Standarte.
Dekan Thomas Keßler segnete die erneuerte Standarte.
 
 
Natürlich gab es zahlreiche Auszeichnungen
Natürlich gab es zahlreiche Auszeichnungen
 
 
Den "Till von Franken" gab es für Alexandra Bühner.
Den "Till von Franken" gab es für Alexandra Bühner.
 
Prinzessin Caroline I.
Prinzessin Caroline I.
 
 
Die Standarte.
Die Standarte.
 

Die Fiedelia Reiterswiesen feierte Geburtstag mit einem Gottesdienst und einem Ordensabend. Die Lebenshilfe Bad Kissingen und das Jugendhilfezentrum Grafenrheinfeld erhielten Spendenschecks.

Das erleben die Kirchgänger nicht alle Tage. So bunt, so jung die Besucher, so menschlich und doch eindringlich die christliche Botschaft. Zum 44 jährigen Bestehen des Karnevalvereins Fidelia waren nicht nur Elferrat und Garden in ihren Kostümen erschienen, auch Dekan Thomas Keßler ließ sich im Gottesdienst auf einen Dialog mit dem Clown auf der erneuerten Standarte des Vereins ein.

Das Frage- und Antwortspiel zwischen dem Geistlichen und der Stimme aus dem

Off (Eleonore Richler) verzichtete auf den erhobenen Zeigefinger. Stattdessen erlebten die Besucher ein christlich-närrisches Zwiegespräch über einen Glauben, der fröhlich macht. Dafür gab es spontanen Beifall der Festgäste in der vollbesetzten Kirche. Mit der Segnung der Fahne verband Dekan Keßler das Gedenken an die verstorbenen Mitglieder und wünschte dem Verein alles Gute für das Jubiläumsjahr.


Festzug zur Krone

So eingestimmt formierte sich der Festzug mit den Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine, allen Aktiven der Fidelia mit ihren Gardetänzerinnen und Elferrat unter flotter Marschmusik des Jugendmusikkorps zur Krone, die nun wieder zum Vereinshaus geworden ist. Mit den Geburtstagsständchen des Jugenmusikkorps, mit dem Einzug des Elferrats und dem Gardetanz der Blauen Husaren nahm das Narrenschiff gleich Fahrt auf.

 


Klaus Mültner, Beisitzer im Fassnachtverband Franken, überbrachte die Grüße des gerade mit dem Frankenwürfel ausgezeichneten Verbandspräsidenten Bernhard Schlereth und hatte auch einige Orden für verdiente Aktive mitgebracht. Als ihre letzte Amtshandlung durfte Prinzessin Carina I. den Geehrten die Sessionsorden mit der närrischen Zahl 44 umhängen.

 

Küsschen gab es gratis dazu.


Garden sind Aushängeschild
Die Garden sind das Prunkstück der Fidelia, und wer im Verein mit 13 als Gardemädchen angefangen hat und nun seit gefühlten Jahrzenten die "Mutter der Garden" ist, hat den Reitschwieser Fasching geprägt. Das ist dann auch die höchste Auszeichnung des fränkischen Faschings wert.

Unter dem Jubel des Saales erhielt Alexandra Bühner den begehrten "Till von Franken".

Wie üblich rief Moderator Alexander Pusch dann zu einem Qualifikationsspiel auf, bei dem ausgeloste Besucher unter großem Hallo Quizfragen zur Geschichte der Fidelia beantworten mussten. Für jede richtige Antwort gab es einen Buchstaben des Vornamen der neuen Prinzessin, bis Caroline Bauer unter dem Jubel der Reitschwieser Narren zu den Klängen von "Sweet Caroline" in den

Saal einzog. Sitzungspräsident Bühner stellte die 26-Jährige in edler, pailettenbestickter Robe als echte Reiterswiesenerin und ehemalige Gardetänzern vor.

Orden gehören nun mal zum Fasching, deshalb ging es mit der Übergabe der Ordensverleihung unter der neuen Prinzessin Caroline I. munter weiter: Für Bürgermeister Thomas Leiner, Dekan Thomas Keßler, die Freunde des BTC Garitz, die Ehrenmitglieder des Vereins Hermann Kiesel, Siegfried

und Hermine Albert, gab es das Jubiläumsehrenzeichen. Frau Albert überraschte den Vorsitzenden mit einer künstlerisch gestalteten Spendenbox aus den Gründerjahren der Fidelia.

Einen Vorgeschmack auf die Prunksitzungen der Fidelia gab Björn Schonwiesner, der in der Bütt von seinem neuen sprechenden Handy mit einer wenig anziehenden Dame namens Gudrun verkuppelt werden sollte.


Ein Herz für die

Schwachen
Die Fidelia weiß, dass nicht alles lustig ist auf der Welt und hat auch ein Herz für die Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Seit der letzen Kampagne wird bei allen Auftritten eine Spendenbox mitgeführt. Prinzessin Caroline freute sich sichtlich, an die versteckten Engel, an die Lebenshilfe Bad Kissingen und an das Jugendhilfezentrum Maria Schutz in Grafenrheinfeld insgesamt 3000 Euro verteilen zu können.

Zum

närrischen Finale trumpfte die Prinzengarde nochmals mit einem fetzigen Gardetanz auf, bevor Zeremonienmeister Alexander Pusch das Volk an die "Fidelia Bar" zum närrischen Ausklang bat.

Zuvor waren folgende weitere Orden verliehen worden: Der Verbandsorden ging an Tobias Geipel, Hans-Peter Schuster, Marco Kiesel, Alessa Mehn und Thalia Schwientek; der Verdienstorden an Monika Stark-Schmitt und Bernd Kiesel.


Blick in die

Historie

Verein Am 6. November 1970 wurde der Verein als 1. Karnevalsverein Fidelia Reiterswiesen in der Turnhalle Reiterswiesen gegründet. Hermine und Siegfried Albert sowie Hans-Jürgen Gödicke wagten es, nach zwei vorangegeganenen Faschingssitzungen unter dem Dach des TSV Reiterswiesen einen eigenständigen Verein zu gründen. Bis zur Gründungsversammlung hatten bereits 56 Personen ihre Mitgliedschaft erklärt.

Heinrich Schäfer erinnerte an einen untergegangenen Geselligkeitsverein "Fidelia", dessen Namen der neugegründete Verein annahm. Gründungsvorsitzender war Hans-Jürgen Gödicke. Seit 2007 führt Matthias Bühner den Verein, der stolz ist auf 70 aktive Gardetänzer und 271 Mitglieder.

Standarte Während der Faschingssitzung 1971 wurde dem Verein im Auftrag ihres Mitglieds Willi Häfner die Standarte des ehemaligen

Geselligkeitsvereins Fidelia Reiterswiesen von 1904 als Geschenk überreicht. Die Standarte war 1910 geweiht worden. Häfner hatte sie für 100 DM einem Privatmann abgekauft. Zum Jubiläum wurde die Standarte erneuert, Tragestange und Ausleger konnten aufgearbeitet, die grüne Vorderseite ausgebessert werden, auch das Standartenband von 1910 ist noch erhalten. Die rote Seite wurde mit dem "Fidelia Clown" neu gestaltet. Die Reste des originalen Wappentuchs von 1910 finden im Museum Heimatstube einen neuen Ehrenplatz.