Für Margot und Martin Gärtner sind Wanderungen ein wichtiger Bestandteil ihres Konzepts, das sie in Kursen mit Gleichgesinnten verwirklichen.
Bad Kissingen/Sulzthal — Fasten ist eine ernste und nicht jedermanns Sache. Aber dass man deswegen trotzdem gute Laune haben kann und fit ist, beweist zurzeit eine Sulzthaler Gruppe, die neun Tage fastet und täglich eine Strecke von 15 Kilometern wandert.
"Wir sind eine fröhliche Truppe und gerne unterwegs", erklärt Margot Gärtner, die mit ihrem Mann Martin unter dem Dach des VfR Sulzthal das "Basen-Fasten-Wandern" bereits seit einigen Jahren als Kurs anbietet.
"Das Basen-Fasten stellt eine vereinfachte Form des Fastens dar, da man Suppen und Gemüse, also Basisches und wenig Saures, essen darf. Es ist eine einfache und ganzheitliche Methode der Selbstheilung", erklärt die Sulzthalerin, die über reiche Erfahrungen aufgrund mehrerer Heilfasten-Kuren verfügt: "Es ist für die Gesundheit super und tut dem Körper gut.
Nach den ersten drei Fastentagen holt sich der Körper die Nährstoffe aus der Körpersubstanz, so dass abgelagerte Schlacken abgebaut werden. Der Darm wird gereinigt. Wenn der Körper gereinigt ist, dann ist auch der Geist frei, und die Seele kann baumeln." Diese Art des Fastens dient nicht zuerst der Gewichtsreduktion, sondern soll einen harmonischen Ausgleich von Körper, Geist und Seele schaffen.
"Der Körper entgiftet jedoch nicht nur über den Darm, sondern auch über die Haut und die Lunge", fügt Martin Gärtner hinzu. "Deswegen ist das Fasten mit täglichen Wanderungen verbunden. Und wenn man das gleich in einer ganzen Gruppe machen kann, ist das viel motivierender."
Am besten Urlaub nehmen Zum Programm gehören nicht nur ausführliche Informationen zu Beginn, es gibt auch Tipps zur
Ernährung, Gymnastik und Entspannungs-Übungen. Zudem raten die beiden Kursleiter, sich während dieser Zeit Urlaub zu nehmen, um die Zeit ganz für sich selbst nutzen zu können.
Die Teilnehmer kommen aus den Landkreisen Bad Kissingen und Schweinfurt. Barbara Amberg aus Greßthal ist zum zweiten Mal dabei. "Ich habe nur sehr gute Erfahrung mit dem Basen-Fasten-Wandern gemacht.
Bei der ersten Teilnahme habe ich nicht nur meinen Körper, sondern auch meinen Geist gereinigt, mein Leben überdacht", sagt sie. "Alleine", hat sie gemerkt, "hätte ich die Disziplin wahrscheinlich gar nicht aufgebracht, aber in der Gruppe war das möglich. Seit meiner ersten Teilnahme habe ich auch die Ernährung umgestellt, esse weniger Fleisch und verwende Dinkelmehl", so die 43-Jährige.
"Bei vielen kommt es am dritten Tag zu einem Durchhänger", so Margot Gärtner. "Hält man jedoch durch, dann kann es zu einem Neuanfang kommen. Schon wenn man nach den Fastentagen wieder normal zu essen beginnt, kommt es zu ganz neuen Geschmackserlebnissen."