"Missionarin auf Zeit" berichtet vom Einsatz in Afrika

2 Min
Dank und Anerkennung galt Katrin Lutz, die nach dem Abitur ein Jahr in Malawi (Ostafrika) als "Missionarin auf Zeit" arbeitete. Fago-Band und Notenkiller gaben ein Konzert, in dem die Neunzehnjährige ihre Dienste schilderte. Fotos: Stefan Geiger
Dank und Anerkennung galt Katrin Lutz, die nach dem Abitur ein Jahr in Malawi (Ostafrika) als "Missionarin auf Zeit" arbeitete. Fago-Band und Notenkiller gaben ein Konzert, in dem die Neunzehnjährige ihre Dienste schilderte. Fotos: Stefan Geiger
Katrin Lutz
Katrin Lutz
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Eindrücke aus Malawi Fotos: privat
Eindrücke aus Malawi Fotos: privat
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Katrin Lutz hatte über ihren Einsatz in Malawi viel zu erzählen. Von dem Thema inspirieren ließen sich die Familiengottesdienstband und die Notenkiller.

"Was du auf dich genommen und geleistet hast, verdient größten Respekt." So wertete Pfarrgemeinderatsvorsitzende Karin Haut die Dienste, die Katrin Lutz als "Missionarin auf Zeit" im afrikanischen Malawi ein Jahr lang eingebracht hat. Über ihre Arbeit berichtete sie bei einem Benefizkonzert in der Kirche.

"Im Abiturjahr reifte in mir der Gedanke, in ein fernes Land zu gehen", sagte die Neunzehnjährige. Dabei hatte sie sich an eine Geschichte erinnert, in der ein Junge am Meeresufer Seesterne in den Ozean wirft. Das helfe doch nichts, mahnte ihn ein Erwachsener. Für diesen einen Seestern aber sei es sehr wichtig, versicherte der Junge. "Vor diesem Hintergrund lernte ich eine Initiative der Franziskanerinnen in Salzkotten kennen und absolvierte einige Vorbereitungswochenenden, um mich endgültig für ein Jahr in Afrika zu entscheiden."

In Internat und Krankenhaus

Einzelne Aspekte ihres Aufenthalts schilderte sie den Zuhörern: "Malawi ist ungefähr so groß wie Bayern, wobei ein Viertel der Malawisee einnimmt. Die Menschen leben von Fischfang sowie Mais- und Tabakanbau. Jetzt droht Hungersnot, da die letzte Regenzeit zu geringe Niederschläge brachte." Als Weiße falle man sehr auf.

Kinder würden sich vor einem verstecken, Ältere wollten sie anfassen oder an der Haaren ziehen. Zusammen mit Anna-Michelle Brunder, Abiturientin aus dem Saarland, arbeitete sie auf einer Missionsstation der "Schwestern der Wohltätigkeit" mit Schule, Internat und Krankenhaus. "Wir halfen in der Schule mit 1200 Mädchen, von denen 350 im Internat lebten. Die Hälfte von denen stammte aus gutem Haus. Die Heimkosten waren hoch. Die Ärmeren konnten oft das Geld nicht aufbringen, mussten das Internat ohne Abschluss verlassen und wurden verheiratet."

Ihren Tagesablauf fasste sie zusammen: 5.30 Uhr aufstehen, Internatskinder wecken, täglich Maisbrei als Frühstück, 7 Uhr Morgenversammlung zu Frühsport, Gebet und Nationalhymne, 8 Uhr Unterricht in Kunsterziehung und Englisch sowie Korrekturen, 13 Uhr Mittagessen, nachmittags Hausaufgabenhilfe und Spielangebote, 18 Uhr Dienstende. "Es hat immer Spaß gemacht. Die Kinder waren dankbar. Abends kochten wir uns etwas, bereiteten unseren Unterricht vor, nähten Bälle aus Stoffresten oder besserten Uniformen der Kinder aus", ergänzte Katrin Lutz. Abwechslung brachten Wochenenden, um Land und Kultur bei Ausflügen näher kennen zu lernen. An Sonn- und Feiertagen beeindruckten Gottesdienste mit Musik und Tänzen: "Da vergingen Stunden wie im Flug."

"Das Schönste in Malawi: Die Menschen haben immer Zeit füreinander. Das sollten wir im nahen Advent anstreben", bilanzierte Katrin Lutz zum Abschluss. Sie dankte für die vielfache Unterstützung aus der Heimat, vor allem von ihrer Familie: "Meine Mutter rief mich einmal in der Woche an". Spenden reiche sie direkt nach Malawi als Hilfe für Kinder weiter.

Auf die Informationen über das ostafrikanische Land und dessen Sorgen in Wort und Bild waren die Lied- und Musikbeiträge abgestimmt. Die Familiengottesdienstband "Shalom" mit ihren 30 Musikern und Sängern unter der Leitung von Ulrike und Johannes Keßler sowie die Nachwuchskapelle "Notenkiller" mit Richard Dees erfreuten mit afrikanischen Rhythmen und Liedern wie "Wagt euch zu neuen Ufern", "Flieg, Vogel Frieden" und "Unterwegs in eine neue Welt". Mit viel Applaus belohnten die Gäste alle Mitwirkenden und vor allem Katrin Lutz, die in den zwölf Monaten Großartiges geleistet hatte.

Von Anfang an - seit 25 Jahren - macht Dagmar Dees mit Gitarre und Gesang in der Fago-Band mit. Dem Konzert schloss sich eine Begegnung auf dem Kirchplatz an.