Der Pressefotograf Matthias Hoch weilt mehrmals im Jahr in Asien. Die dort entstandenen Aufnahmen zeigt er derzeit in der Marienanstalt.
von unserem Mitarbeiter Dieter Britz
Münnerstadt — Nahezu täglich ist unter Pressefotos in der Zeitung "Fränkischer Tag" und in der Saale-Zeitung zu lesen "Foto: Matthias Hoch". Doch Matthias Hoch ist nicht nur in Bamberg und Umgebung als Pressefotograf unterwegs, er reist auch jeden Winter zwei- bis dreimal mit der Kamera nach Asien, um dort sehr intensiv vor allem Menschen zu fotografieren.
Rund drei Dutzend Fotos, die so in den letzten Jahren entstanden, sind jetzt in der Marienanstalt gegenüber dem Rathaus zu sehen. Diese Fotoausstellung mit dem Titel "Asien von Angesicht zu Angesicht" der Museumsfreunde Münnerstadt findet im Rahmen des von Mia Hochrein und einigen Mitstreitern initiierten und organisierten Kunstprojektes "else!" statt.
Matthias Hoch sagte zur Eröffnung seiner Ausstellung selbst nicht viel, "weil ich hoffe, dass die Fotos für sich selber sprechen". Aber immerhin erläuterte er, dass seine durchweg schwarz-weißen Bilder "eigentlich Urlaubsfotos sind, nichts anderes". Der Betrachter begreift aber sehr schnell, dass diese sogenannten Urlaubsfotos fotografische Kunstwerke sind, die den geschulten Blick des Fotografen deutlich machen, der nicht wie der normale Tourist hektisch
knipst, sondern seine Bilder komponiert. Und noch eines: Er nimmt Rücksicht auf die Menschen, die er aufs Bild bannen will, nimmt zumindest vorher Blickkontakt auf, um zu erkennen, ob er fotografieren darf, wie er im Gespräch betonte - und wie man auch schon am Lächeln der Fotografierten bemerkt.
Matthias Hochs Bilder entstanden in Thailand, Nepal, Burma, Kambodscha. Vor allem hat er eindrucksvolle Portraits fotografiert. Aber auch Buddha-Statuen und Tempel sind dabei.
Wie schon erwähnt, sind alle gezeigten Bilder in Schwarz-Weiß, da man, wie Hoch betonte, "mit Farbbildern überflutet wird". Sie sind, wie heute üblich, als digitale Farbbilder aufgenommen worden, erst am Computer wurden sie dann in Schwarz-Weiß umgewandelt und schließlich ausbelichtet, und zwar in einer sehr guten Qualität mit satten Schwärzen, was nicht immer selbstverständlich ist.
Wie kommt der Bamberger Matthias Hoch, 39 Jahre
alt, überhaupt dazu, in Münnerstadt auszustellen? Er stammt ursprünglich aus dem nahen Bad Neustadt an der Saale und hat zusammen mit Christine und Oliver Schikora das Abitur gemacht. So kam der Kontakt zustande. Nach der Schulzeit machte er eine Ausbildung als TV-Kameramann. Später sattelte er um als Pressefotograf und fotografiert nun seit Jahren für den "Fränkischen Tag" in Bamberg.
Seine rund 30 Reisen durch Asien in den letzten 14 Jahren dienten vor allem dazu, Menschen und Landschaften aufzunehmen. Das gelingt ihm sehr gut, wie schon diese kleine, aber feine Ausstellung in der Marienanstalt zeigt.
Der zweite Bürgermeister Norbert Reiter dankte den Museumsfreunden, dass sie diese Ausstellung möglich gemacht haben, "eine Ausstellung, die sich wie diese mit Menschen beschäftigt, ist eine spannende Angelegenheit". Georg Seifried betonte für die
Museumsfreunde, dass diese zweite Foto-Ausstellung im Rahmen des else!-Projektes beweise, dass die Fotografie schon lange zur eigenständigen Kunstform geworden sei. Vor 100 Jahren hätten die berühmten Maler in München ihre Modelle heimlich fotografiert, um danach die Fotos zu malen. Diese Zeit sei aber längst vorüber. Danach sei die Fotografie zur Dokumentation benutzt worden, heute sei sie eine eigenständige Kunstform.