Laufen für Schule in Tansania

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Thomas Henn (rechts) vom Ordinariat Würzburg schilderte den Grund- und Mittelschülern mit ihren Lehrkräften (im Bild: Rektorin Sonja Then und Konrektor Uli Müller) die Schulsituation in der Partnerdiözese Mbinga in Tansania. Von dort hatte er auch einige landestypische Dinge wie Ton-, Holz- und Stoffwaren mitgebracht. Foto: Stefan Geiger
Thomas Henn (rechts) vom Ordinariat Würzburg schilderte den Grund- und Mittelschülern mit ihren Lehrkräften (im Bild: Rektorin Sonja Then und Konrektor Uli Müller) die Schulsituation in der Partnerdiözese Mbinga in Tansania. Von dort hatte er auch einige landestypische Dinge wie Ton-, Holz- und Stoffwaren mitgebracht.  Foto: Stefan Geiger

Jedes Jahr startet die Grund- und Mittelschule Oerlenbach einen Sponsorenlauf. Heuer wird die "erlaufene Summe" in ein Schulprojekt in Tansania fließen.

Seit einigen Jahren führt die Grund- und Mittelschule Oerlenbach einen Sponsorenlauf auf einem Rundkurs zum Sportplatz durch. Jeder Schüler sucht sich einen "Sponsor", der je absolvierter Runde einen Betrag stiftet. Für dieses Jahr vereinbarten Lehrer und Schüler, die "erlaufene Summe" einem Schulprojekt in Tansania zufließen zu lassen.
Vorab nahm die Schule Kontakt mit dem Bischöflichen Ordinariat Würzburg auf.
Thomas Henn, Schulrat im kirchlichen Dienst, stellte Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern das Land in Südostafrika vor. "Das war einst deutsche Kolonie, kam nach dem Ersten Weltkrieg zu Großbritannien und wurde 1961 selbstständiger Bundesstaat", beleuchtete er knapp die Geschichte des Staates, der etwa dreimal so groß wie Deutschland ist, aber nur die Hälfte an Einwohnern zählt. Die Amtssprache ist Englisch, die Muttersprache Swahili mit mehr als 100 Stammesformen. Die Menschen leben von Landwirtschaft, Handwerk und Bodenschätzen wie Kohle und Gold.

Verhältnisse machen betroffen

In Details schilderte Henn Land und Leute. Besondere Beziehungen entstanden zwischen Würzburg und Mbinga, seit 27 Jahren Bischofssitz und Partnerdiözese. Mbinga liegt im Süden. Seine Landschaft ähnelt der Rhön mit ebenfalls vulkanischem Ursprung sehr.
"Schade, dass ich euch nicht den Geruch mitbringen kann", merkte Henn zu einigen Fotos mit Geschäften von Gewürzen und Lebensmitteln an. "Auf engstem Raum kann man fast alles kaufen", ergänzte er, "von Obst und Gemüse bis zu Kleidung und Haushaltswaren."
Besonders interessierten die Kinder die dortige Schule und der Unterricht. Henn erläuterte: "Ganz gut ausgestattet sind Privatschulen. Sonst aber geht es sehr spartanisch zu: Einfacher Raum, keine Tafel, einfachste Tisch und Stühle, keine bzw. kaum Unterrichtsbücher und Hefte, nur ganz wenige Lehr- und Lernmittel. Die Kinder haben am Morgen zunächst drei Stunden Unterricht, erhalten dann erst Frühstück, dann folgen wieder drei Unterrichtseinheiten, ehe Mittagspause mit meist Mais- und Hirsebrei ist. Den Nachmittag füllen weiterer Unterricht sowie Musik und Sport, allen voran Fußball. Schule ist auch am Samstag. Wer einen Schulweg von über einer Stunde hat, lebt im Internat unter einfachsten Verhältnissen."
Betroffen nahmen die Schüler die Infos in Wort und Bild auf. "Wir werden in unseren Klassen die Eindrücke vertiefen und konkrete Hilfen für eine Schule im Ort Ruanda überlegen", blickte Rektorin Sonja Then voraus. Dort nämlich werden Wirtschaftsräume eines ehemaligen Klosters als Schule und Internat genutzt. "Da fehlt noch ganz viel: Fenster, Möbel, Moskitonetze, usw. Jede Unterstützung ist willkommen", machte Henn Mut und zeigte auch die schönen Seiten des Landes mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt sowie der großen Gastfreundschaft der Menschen. "Wenn ihr helft, dass die Kinder dort gut lernen können, wäre das eine ganz tolle Sache", regte er an. Seine Worte - das war zu spüren - werden beim Sponsorenlauf sicherlich auf fruchtbaren Boden fallen.