Kunstprojekts in Bad Brückenau: Stunde für Kids

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Das Lichtkreuz in der Bad Brückenauer Stadtpfarrkirche. Foto: Stephanie Elm
Das Lichtkreuz in der Bad Brückenauer Stadtpfarrkirche. Foto: Stephanie Elm
Mit dem Künstler Ludger Hinse bastelten die Kinder kleine Lichtkreuze. Foto: Stephanie Elm
Mit dem Künstler Ludger Hinse bastelten die Kinder kleine Lichtkreuze. Foto: Stephanie Elm
 
Zwischen Lichtreflexionen versammelten sich Ludger Hinse, Kim Sell und die Kinder unter der Himmelsleiter. Foto: Stephanie Elm
Zwischen Lichtreflexionen versammelten sich Ludger Hinse, Kim Sell und die Kinder unter der Himmelsleiter. Foto: Stephanie Elm
 
Unter dem Lichtkreuz stehend kann man die "Himmelsleiter" hochsteigen, erklärte Ludger Hinse. Foto: Stephanie Elm
Unter dem Lichtkreuz stehend kann man die "Himmelsleiter" hochsteigen, erklärte Ludger Hinse. Foto: Stephanie Elm
 
Unter dem Lichtkreuz stehend kann man die "Himmelsleiter" hochsteigen, erklärte Ludger Hinse.Foto: Stephanie Elm
Unter dem Lichtkreuz stehend kann man die "Himmelsleiter" hochsteigen, erklärte Ludger Hinse.Foto: Stephanie Elm
 

In der Bad Brückenauer Stadtpfarrkirche nahmen rund 35 Mädchen und Jungen an dem Kunstprojekt "Spuren des Lichts" teil.

Der Funke sprang sehr schnell über. Ludger Hinse musste zu Beginn der "Stunde für Kids" nur das Lichtkreuz - die Himmelsleiter - in der Stadtpfarrkirche anstupsen: "Das darf nur ich". Die circa 35 Mädchen und Jungen waren sofort fasziniert. Durch den Lichteinfall und die Bewegung entstanden viele unterschiedliche Farbreflexionen, die an den Kirchenmauern entlang huschten: "Die Engel tanzen", beschrieb es Ludger Hinse.

Bevor die Kirche zum Atelier wurde, kam der Künstler seinem Glaubensbildungsauftrag nach und erklärte den Mädchen und Jungen, warum seine Kreuze so ganz anders aussehen. Kinder kennen Kreuze eher aus Holz oder Stein, meistens dunkel und düster. "Aber lassen wir das heute beiseite", erklärte Ludger Hinse: "Heute beschäftigen wir uns mit Kreuz und Licht" und dem hoffnungsvollen Glauben an die Auferstehung.

Sein schönstes Erlebnis während des sechswöchigen Kunstprojekts in und um Bad Brückenau hatte Ludger Hinse in der St. Bartholomäus-Kirche. Ein Kind hatte unter dem Kreuz gestanden, hatte sein Spiegelbild im Kreuz erblickt, die Arme ausgebreitet und gesagt: "Ich bin schön".

"Schön" finden die Kinder das Lichtkreuz, "weil es bunt ist und nicht grau". "Kinder sind die besten Botschafter", ist Hinse überzeugt. "Sie sind begeisterungsfähig und offen. Erwachsene haben oft ein Aha-Erlebnis", nachdem sie von ihren Kindern in die Kirchen zur Betrachtung der Lichtkreuze "geschleppt" worden sind.

Die "Eine Stunde für Kids" ist für den Künstler "reine Freude" in einem vollen und ereignisreichen Jahr. Die Kunstwerke, die in 16 Kirchen im Altlandkreis ausgestellt waren, werden an diesem Wochenende wieder eingepackt. Zunächst reisen sie mit Ludger Hinse zurück in sein Atelier, dann geht es weiter nach Waltrop, Recklinghausen und Berlin. Dann ist erst mal "Schicht am Schacht", sagt der ehemalige Gewerkschafter.

Sehr gefragt war der Künstler in den beiden Wochen, in denen er seine Ausstellung persönlich begleitet hatte. Viel Engagement und Begeisterung hatte er in der Rhön erfahren. Gefragt ist er auch deutschlandweit. Wenn Kunstwerke in den Kirchen der Gemeinden oder Pfarreien bleiben, muss er für Nachschub sorgen: "Mit dem Künstler, der in einem Pariser Bistro sitzt, ein paar Skizzen macht und seine Gauloises raucht, habe ich nichts gemeinsam." Die vier Wochen in der Zwischenzeit hat er durchgearbeitet.

Als Andenken nahm jedes Kind ein Lichtkreuz aus buntem Plexiglas mit nach Hause. Auch wenn der eine oder andere insgeheim auf ein Mini-Himmelsleiterkreuz gehofft hatte, so strahlten die Kinderaugen dennoch in ihren persönlichen Lichtkreuzen.