Wegen eines Wasserschadens hatte der Kindergarten ins Feuerwehrhaus umziehen müssen. Dieses Provisorium ist jetzt Geschichte.
Trotz der Kälte wird zwischen Feuerwehrhaus und Kindergarten in Kothen doch richtig
geschwitzt. Nach fast vier Monaten schleppen die Eltern der Kindergartenkinder Möbel, Spiele
und Büroausstattung wieder ins Kindergartenhaus zurück. Am St.-Martins-Tag hatten sie
plötzlich wegen eines Wasserschadens ihr Quartier in das Feuerwehrhaus verlegen
müssen.
Während es ertönt "Feuerwehrhaus ist leer", füllt sich der
Kindergarten wieder mit Teppichen, Tischen und Spielsachen. Nicht alles hatte ins Feuerwehrhaus
mitgenommen werden können, einiges lagerte im Keller, ein Sofa war im Bad aufgestellt, und
etwas Inventar war in einer der Wohnungen über dem Kindergarten untergebracht.
Kindergartenleiterin Sandra Reith hat den absoluten Überblick und dirigiert gekonnt, wo
die Möbel abgestellt werden müssen. Sie erzählt rückblickend: "Ein Rentnertrupp
hat nach dem Wasserschaden schubkarrenweise Sand aus den Böden geholt und
rausgeschafft." Sowohl Boden als auch vom Wasserschaden betroffene Wände mussten
entkernt, Estrich entfernt werden. Wo das Wasser geschadet hatte, wurde von der Firma Schreiber mit
einem Rotkalkgrund verputzt, an der Decke neue Feuerschutzplatten verlegt und eine neue
Kassettendecke angebracht.
Die Eltern sind vom Ergebnis begeistert, denn ihre Kleinen haben
jetzt mehr Platz zur Verfügung. Die 25 Kinder können sich nun wieder auf Turn- und
Gruppenraum verteilen, und die Schulkinder haben wieder ihren ruhigen und abgeschirmten Raum
für die Hausaufgaben. Nicole Leitsch lobt, wie man die Zeit im Feuerwehrhaus gemeistert hat.
"Es hat mich gewundert, wie wenig Zoff es gegeben hat. Alle haben sich gut arrangiert."
Die
Turnstunden fanden im Sportheim statt, "für die Kleinsten war das schon ein Riesenweg", sagt
die Mutter des dreijährigen Lian. Ein Drunter und Drüber gab es, wenn es zum Spielen in
den Garten des Kindergartens ging. Bis alle ihre Jacken und Schneeanzüge angezogen
hatten, waren die Ersten schon wieder klatschnass geschwitzt. Das Gebäude durften sie nicht
allein verlassen, da vor dem Haus eine Straße verläuft. Unruhige Kinder in einem
Raum, in dem es extrem hallt, das war für viele eine Belastung.
Eine kleine bauliche
Veränderung wurde bei der Sanierung gleich mit erledigt. Das Podest im Turnraum war vom Wasser
so aufgequollen, dass es entfernt werden musste. Da es im Turnraum eher störte, baute man es
dort nicht mehr auf. Das Podest im Gruppenraum bleibt, damit im Brandfall die Kinder über die
Fenster gerettet werden können.
Einige Kinder hatte der Zustand des Kindergartens so
mitgenommen, dass sie ihn anfangs gar nicht besuchen wollten. Auch im Feuerwehrhaus erschraken
manche Kinder richtig, als beim Händewaschen oder Malen Wasser verschüttet wurde.
"Wasser und Decke hatte sich bei ihnen irgendwie verankert, dass sie dachten: Die Decke kommt
runter", sagt Kindergartenleiterin Sandra Reith. Das alles liegt nun hinter ihnen, ab sofort wird
der neu renovierte Kindergarten wieder in Beschlag genommen.
Es ist ein Dankgottesdienst
geplant für all die Hilfe, die der Kindergarten erfahren durfte. Sandra Reith hofft, dass
durch Spenden Geld für einen Spiele-turm mit verschiedenen Ebenen angeschafft werden kann.