Beim Vivariumstag im Jack-Steinberger-Gymnasium präsentieren sich Schüler als angehende Forscher.
Die Farben in der Natur und ihre Bedeutung für die Tierwelt hatten sich die Schüler des Wahlkurses Vivarium als Motto für den Tag der offenen Käfige und Aquarien im Gymnasium ausgesucht und sich bestens präpariert für Mitschüler, Eltern und Naturfreunde. Im Gang vor den Schauräumen leiten Silhouetten von Bär und Wolf die zahlreichen Besucher zu den Ausstellungsräumen.
Was sie erwartet, ist zwar nicht so groß, aber nicht weniger spektakulär. Flinke Wüstenrennmäuse bauen sich Nester, Goldstaub- oder Leopardengecko saugen sich an glatten Terrarienscheiben fest, kleine Insekten in bizarren Formen stehen neben exotische Spinnen, kobaltblaue Falter und intensivfarbige Schmetterlinge sind aus allernächster Nähe zu betrachten.
Verantwortung für die Tiere
Hätte Emely Lechler aus der 9. Klasse nicht mit geübtem Auge das "wandelnde Blatt" aus dem Blättergewirr des Terrariums auf ihre Hand geholt, kaum einer der Besucher hätte das perfekte getarnte Insekt entdeckt. Emely kümmert sich schon fünf Jahre um das, was in den Terrarien des Vivariums so kreucht und fleucht, hat sich viel Wissen angeeignet, übernimmt Verantwortung und gibt gerne Auskunft über die ihr anvertrauten kleinen Tiere. Jeden Mittwoch in der 2. Pause sind die Türen des Vivariums geöffnet, können die Tiere angeschaut, auf die Hand genommen oder ihre neuesten Babys bestaunt werden.
Wann kann man eine Kornnatter nicht nur aus der Nähe betrachten, sondern sogar in die Hand nehmen? Der Wahlkurs Vivarium trifft sich einmal in der Woche nachmittags um die Tiere zu versorgen, organisiert die Fütterung, tauscht sich aus, reinigt Käfige und sorgt sich um springendes, kriechendes und hüpfendes Tierwohl. Agnes Brath leitet das Vivarium. Für die Biologie- und Chemielehrerin ist es eine echte Bereicherung des Unterrichts: "Mit authentischen und emotionale Erlebnissen" weckt sie das Interesse für Naturwissenschaften bei den Schülern. Die vertiefte Auseinandersetzung mit der Tierwelt weckt Interesse, die sich schon mal bei "Jugend forscht" fortsetzt und in entsprechende Studienrichtung münden kann, meint die Pädagogin, die Wahlkurs und Vivarium im Gymnasium eingerichtet hat und nun schon den 8. Vivariumstag verantwortet.
Goldstaubgecko
Der Nachmittag im Gymnasium am Tag der Deutschen Einheit bietet ein vielfältiges Programm rund um das Motto "Warum ist der Himmel blau". Farben sind wichtig für die Kommunikation zwischen Lebewesen, steuern Anziehungskraft und Abwehr, Verstecken und auffällig Sein, berichtet Frau Brath in ihrem Vortrag. Meister der Tarnung wie der Goldstaubgecko die Einen, prächtige schillernde Pfauenfedern zum Angeben die Anderen. Dustin Hofmann aus der 10. Klasse kümmert sich schon seit vier Jahren um Skorpion, Schlange und Co., hat keine Berührungsängste mit der Kornnatter, die sich um seinen Arm schlingt und auch der kleine Jonas darf -nach gutem Zureden durch den Papa- die kleine Schlange in die Hand nehmen. Louis aus Fulda, ist durch das Internet auf den Vivariumstag aufmerksam geworden und lässt tapfer einen Bleistiftgroßen Tausendfüßler auf seinem Arm krabbeln. Gut, dass Mama, das nicht gesehen hat, die hatte sich gerade an der reichhaltigen Kaffeetafel eine Auszeit gegönnt.