Seit 2014 arbeiten vier Gemeinden zusammen und wollen das auch in der Zukunft tun. Warum ein Schnapsbrenner davon profitiert hat und sich die Anbindung an den Kissinger Bahnhof verbessern könnte.
Die folgenden Beispiele haben eines gemeinsam: Mario Metz aus Frauenroth konnte seine Brennerei dank einer Förderung sanieren, die Gemeinden des Kissinger Bogens sind nun auf Sturzfluten vorbereitet und besitzen eine mobile Bühne. Gemeinsam haben sie, dass dies alles möglich ist, weil die Gemeinden Burkardroth, Bad Bocklet, Nüdlingen und Oberthulba sich zur Allianz Kissinger Bogen zusammengeschlossen haben und dadurch vom Amt für Ländliche Entwicklung Förderungen bekommen.
Sanierung mit Regionalbudget
"In der Allianz ist vieles machbar", sagt Nüdlingens Bürgermeister Harald Hofmann (CSU). Die vier Gemeinderatsgremien hatten sich in der Schlossberghalle versammelt, um zu beschließen, dass die Allianz Kissinger Bogen weiter zusammenarbeitet. Denn das hat Vorteile: Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) fördert einiges, von der Dorferneuerung bis zur neu angeschafften mobilen Bühne.
Sehr erfolgreich hätten sie das Regionalbudget genutzt. "Vor allem Privatpersonen können damit ganz einfach Projekte umsetzen", sagt Stephanie Kunder, Koordinatorin der Allianz. Im Jahr 2021 habe es 18 geförderte Projekte gegeben. Von den rund 85.000 Euro zahlten die Gemeinden nur zehn Prozent, den Rest bezuschusste das ALE. Ein Beispiel für eine Regionalbudget-Förderung ist die Sanierung der Brennerei von Mario Metz.
Stärken, Schwächen und wichtige Themen
In den vergangenen zwei Jahren hat Gunter Schramm von Planwerk Stadtentwicklung die Arbeit der Allianz untersucht und bewertet, auch Bürgerinnen und Bürger waren beteiligt.
Als Stärken der Gemeinden sehen diese laut Umfrage die attraktive naturnahe Wohnregion, die erfolgreiche Vermarktung von regionalen Produkten, die gute Verkehrs Anbindung, die Kinderbetreuung und Freizeit- und Kulturangebote.
Als Schwächen sehen sie leerstehende und baufällige Gebäude, die schlechte Versorgung der Ortsteile, Überalterung der Bevölkerung, dass es kaum kleine barrierefreie Wohnungen gibt, die Jugend wegzieht, das Nahverkehrsangebot und den Nachwuchsmangel in den Vereinen.
Als wichtigste Themen kristallisieren sich Digitalisierung, Umwelt-/Klimaschutz, Anbindung an den ÖPNV, Angebote für Kinder und Jugend, Innenortsentwicklung, und Freizeit und Kultur.