Jiddische und hebräische Lieder in Bad Bocklet

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Igor Dubovsky und Ehefrau Larissa. Foto: Juri Dvoskin
Igor Dubovsky und Ehefrau Larissa. Foto: Juri Dvoskin

Tumbalalaika heißt es im Rahmen der Jüdischen Kulturtage: Eine msikalische Reise ins heutige Israel und auch in die untergegangene Welt des osteuropäischen Schtetls. Igor Dubovsky gilt als Bass mit der tiefsten Stimmlage.

Auf einen besonderen Lieder-Nachmittag mit einem "alten Bekannten" dürfen sich die Konzertbesucher am Sonntag, 28. August, in Bad Bocklet freuen: Im Rahmen der landkreisweiten Jüdischen Kulturtage präsentiert Bassist Igor Dubovsky (58) auf Einladung der Staatsbad und Touristik Bad Bocklet GmbH im Kursaal des Staatsbades unter dem Titel "Tumbalalaika" einen bunten Reigen jiddischer und hebräischer Lieder. Die Moderation übernimmt seine Ehefrau Larissa. Der Eintritt zum Konzert ist kostenfrei.

Sänger stammt aus Charkiw

Schon mehrfach gastierte der aus Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine stammende, aber seit 1999 in Deutschland lebende jüdische Sänger in vergangenen Jahren im Landkreis und bot sowohl Ausschnitte aus seinem umfangreichen Repertoire jiddischen und hebräischen Liedguts als auch Arien aus bekannten Opern.

Seine musikalische Ausbildung erhielt Dubovsky am Konservatorium seiner Geburtsstadt, doch zunächst am Klavier. Aber bald erkannte man dort seine unendlich tiefe und sonor klingende Stimme, weshalb er sich auch zum Sänger ausbilden ließ.

Bass mit der tiefsten Stimmlage

Heute ist der "Bass mit allen Facetten des Abgründigen", wie Fachleute seine Sangeskunst beschreiben, der einzige echte Basso Profondo, der Bass mit der tiefsten Stimmlage, der in Deutschland Konzerte gibt - oft auch auf Vermittlung des jüdischen Kulturrats. Schon bevor Dubovsky vor 23 Jahren in die Bundesrepublik übersiedelte, war er bereits in osteuropäischen Konzertsälen ein gefragter Sänger.

An seinem Lieder-Nachmittag "Tumbalalaika" im Staatsbad Bad Bocklet entführt Igor Dubovsky, der mit Ehefrau Larissa im Würzburger Stadtteil Heuchelhof lebt und mit ihr in der jüdischen Gemeinde Würzburgs aktiv ist, seine Zuhörer mit bekannten Melodien sowohl ins heutige Israel als auch in die untergegangene Welt des osteuropäischen Schtetls mit jiddischem und hebräischem Liedgut. Diese Lieder sind einerseits voll tiefer Melancholie, Sehnsucht und Trauer, andererseits aber auch voll überschäumender Lebensfreude. Denn charakteristisch für jiddische Lieder ist, dass in jeder besungenen Freude auch eine gewisse Trauer mitklingt, in jedem beklagten Leid aber auch die Gewissheit nach Erlösung.

Veranstaltung: "Tumbalalaika" - Jiddische und hebräische Lieder", Konzert mit Igor Dubovsky (Bass, Klavier) und Larissa Dubovska (Moderation), Sonntag, 28. August 2022, um 15:30 Uhr; Bad Bocklet, Kursaal, der Eintritt ist frei.