Bei bestem Wetter wurde jetzt in Stralsbach das zehnjährige Jubiläum des Rhöner Premiumwanderweges "Hochrhöner" gefeiert.
Damals war der 173 Kilometer lange Wanderweg als Projekt der Regionalen Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhön in Frauenroth eingeweiht worden. Nach den beiden geführten Wanderungen vom Wildpark Klaushof und von Frauenroth nach Stralsbach fand im Dorfgemeinschaftshaus "Alte Schuel" die Jubiläumsveranstaltung statt. Sie wurde begleitet vom Blechbläserensemble des Musik- und Heimatvereins Katzenbach.
Landrat Thomas Bold, derzeit Vorsitzender der ARGE Rhön, begrüßte die Wanderfreundeu nd Ehrengäste.
Die Etablierung eines gut funktionierenden und nachhaltigen Tourismus, so Bold, sei ein wichtiger Bestandteil der Regionalentwicklung in der Rhön. Der Premiumwanderweg "Hochrhöner" besitze in diesem Zusammenhang eine große Bedeutung und diene nach wie vor als Motor für die Weiterentwicklung des Wanderwegenetzes nach qualitativen
Gesichtspunkten. Er sei das Aushängeschild für den Wandertourismus sowie ein wichtiger Eckpfeiler des Destinationsmarketings.
Schon bald nach seiner Eröffnung, so Bold weiter, habe sich der "Hochrhöner" in der Spitzengruppe der deutschen Fernwanderwege etabliert und sei 2010 vom "Wandermagazin" zum schönsten Weitwanderweg in Deutschland gekürt worden.
Ständige Verbesserungen
Der Drei-Länder-Wanderweg werde ständig verbessert, etwa durch neue Schutzhütten, die in den vergangenen Jahren errichtet wurden, oder auch die Schaffung immer neuer Extratouren. Von 41 Punkten habe sich der "Hochrhöner" auf inzwischen 55 Punkte bei der Bewertung durch das Deutsche Wanderinstitut in Marburg gesteigert.
Eine 2012 durchgeführte Besucherbefragung habe ergeben, dass 99 Prozent der Befragten den Gesamteindruck des "Hochrhöner" positiv und davon 57 Prozent mit sogar "sehr gut" bewerten.
Rund 30 Wegewarte des Rhönklubs seien jedes Jahr am dem Weg aktiv und kümmern sich um die Wegekennzeichnungen des quer durch das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön führenden Premiumwanderwegs mit dem orangen "Ö" als Markierung.
"Der ,Hochrhöner' ist
aufgrund seiner bundesweiten Bedeutung und Anerkennung ein wichtiges Standbein für den Tourismus in der Rhön", sagte Burkardroths Bürgermeister Waldemar Bug. Man solle aber nicht nachlassen, die Attraktivität der Rhön zu steigern, sei es zum Beispiel durch neue Themenwanderungen oder auch die Einbindung von Radfahrern in die Tourismuskonzepte. Aufgrund der heutigen E-Bikes könnten auch ältere Radfahrer die Rhön durchqueren.
Erschlossene Wanderdestination
Rhönklub-Präsident Jürgen Reinhardt lobte den "Hochrhöner" als ein "gelungenes Kind der ARGE Rhön und Flaggschiff im Rhön-Tourismus". Die Rhön sei inzwischen eine voll erschlossene Wanderdestination und habe aufgrund ihrer , attraktiven, gut markierten Routen im "Land der offenen Fernen" eine breite Akzeptanz bei den Wanderern gefunden.
"Wandern - neu entdeckt" lautete der Festvortrag des ehemaligen Chefredakteurs des "Wandermagazins", Michael Sänger. Der "Hochrhöner" habe die Rhön zu einer konkurrenzfähigen Wanderdestination in Deutschland gemacht. Erstmals in der Geschichte des Wandertourismus sei von Anbeginn neben dem Leitweg auch ein Netzwerk von Tagestouren, den so genannten Extratouren, in das Konzept mit aufgenommen worden. Das sei ein Meilenstein in der Wanderentwicklung.
Die wichtigste Strahlkraft entfalte die anspruchsvolle Qualitätshürde nach innen. Nach draußen sei die geprüfte Qualität ein Versprechen. Nirgends in der Republik werde der Wanderer trotz höchster Schutzstandards derart nahe an und in den Kern schützenswerter Natur geführt. Die Rhön sei ein Natur- und Lebensraum, der dem Lebensgefühl und der Sehnsucht nach Authentizität und Einfachheit, im Spiegel der Dörfer, der Architektur, der regionalen Gerichte, der markanten "offenen Blicke" und vor allen Dingen der Menschen starke Impulse gebe.