Impfung im Tattersall: Ein 96-Jähriger war der Erste

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Pamela Ziegler impft den 96-jährigen Arthur Schultheis aus Feuerthal.
Pamela Ziegler impft den 96-jährigen Arthur Schultheis aus Feuerthal.
Fotos: Landkreis Bad Kissingen/Nathalie Bachmann
Arzthelferin Tanja Hutzelmann (vorne) zieht den Impfstoff auf Spritzen auf. Dr. Ralph Brath (von links), ärztlicher Leiter des Impfzentrums, erklärt gemeinsam mit seinem Stellvertreter, Dr. Diethard Dittmar, Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel und Landrat Thomas Bold, wie sensibel der Covid-19-Impfstoff der Firma Biontech in der Handhabung ist.
Arzthelferin Tanja Hutzelmann (vorne) zieht den Impfstoff auf Spritzen auf. Dr. Ralph Brath (von links), ärztlicher Leiter des Impfzentrums, erklärt gemeinsam mit seinem Stellvertreter, Dr. Diethard Dittmar, Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel und Landrat Thomas Bold, wie sensibel der Covid-19-Impfstoff der Firma Biontech in der Handhabung ist.
 

Das Impfzentrum im Tattersall ist jetzt offiziell in Betrieb: Arthur Schultheis wurde dort gegen Covid-19 geimpft.

Ein kurzer Pieks - und dann ist es auch schon überstanden: "Weh getan hat das nicht", sagt Arthur Schultheis und fügt hinzu: "Da habe ich schon weit Schlimmeres mitgemacht." Sein Sohn Kurt, der ihn begleitet, ist froh, dass sein 96-jähriger Vater nun endlich gegen Corona geimpft wurde. "Er war ein bisschen nervös, aber wir sind alle glücklich, dass es jetzt geklappt hat."

Impfung der Senioren über 80

Der Senior aus dem Hammelburger Stadtteil Feuerthal ist der erste Landkreis-Bürger über 80, der im Tattersall geimpft wurde. Damit ist das Impfzentrum nun offiziell in Betrieb gegangen - bislang waren hier an einzelnen Tagen nur Mitarbeiter der Rettungsdienste und ambulanter Pflegedienste geimpft worden.

"Dass wir nun endlich im Impfzentrum starten können, ist ein ganz wichtiges Signal im Kampf gegen Corona", sagt Landrat Thomas Bold laut Pressemitteilung vom Mittwoch. Insgesamt waren 30 Impfungen geplant. "Das klingt erst einmal nach wenig. Aber für uns ist es gut, dass das Impfzentrum in den ersten Tagen noch Schwung holt, denn das gibt uns die Chance, die Abläufe zu überprüfen und zu optimieren", betont Landrat Bold.

"Der Impfstart war holprig", gibt Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel zu. "Aber umso schöner ist es zu sehen, wie die Impfungen jetzt immer mehr an Fahrt aufnehmen. Und nachdem Biontech jetzt die Produktion in Marburg aufgenommen hat, bin ich auch optimistisch, dass wir bald so viel Impfstoff haben, wie wir uns das wünschen."

Hilfe bei Registrierung

Die Stadt hat den Tattersall an den Landkreis verpachtet, und auch bei der Registrierung der Bürger unterstützt das Rathaus das Landratsamt. "Sich übers Impfportal im Internet zu registrieren, ist gerade für ältere Menschen schwierig, wenn nicht sogar unmöglich", erklärt Oberbürgermeister Vogel. "Deshalb haben wir eine eigene Hotline geschaltet. Unter Tel.: 0971/807 50 50 helfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Bürgerinnen und Bürgern von Bad Kissingen bei der Registrierung." Außerdem hat die Stadt vor dem Tattersall zusätzliche Parkplätze für die Impfwilligen eingerichtet, "natürlich kostenlos", so Oberbürgermeister Dirk Vogel.

Wie viel Fingerspitzengefühl man beim Umgang mit dem Biontech-Impfstoff braucht, ließen sich der Landrat und der Oberbürgermeister von Dr. Ralph Brath, dem ärztlichen Leiter des Impfzentrums, zeigen: "Der Impfstoff muss mit Kochsalzlösung verdünnt und dann auf den Hundertstel Milliliter genau auf die Spritzen aufgezogen werden. Anschließend darf er nicht weiter transportiert werden", erläutert Brath. Landrat Bold ist beeindruckt: "Da sieht man, wie genau und damit hochkonzentriert die Arzthelferinnen arbeiten müssen."

Insgesamt sind im Impfzentrum in dieser Woche bis einschließlich Samstag 310 Impfungen geplant - für Bürger, die älter als 80 Jahre sind, sowie für medizinisches Personal. Zusätzlich sind mobile Impfteams im Landkreis unterwegs, sodass in dieser Woche insgesamt rund 1000 Impfungen durchgeführt werden können. "Bislang ist die Nachfrage nach Impfungen sehr groß", sagt Landrat Thomas Bold. "Wir hoffen, dass das so bleibt bzw. die Nachfrage noch weiter wächst. Denn nur so schaffen wir es, dass in unserem Leben endlich wieder Normalität einkehrt."

30 Minuten nach der Impfung kann Arthur Schultheis mit seinem Rollator den Tattersall verlassen. So lange müssen die Geimpften zur Nachbeobachtung bleiben. In 21 Tagen kommt der 96-Jährige noch einmal hierher: Dann wird die zweite Impfung durchgeführt.