Das Zerwürfnis zwischen der Ex-Präsidentin Regina Rinke und ihrem Nachfolger Ewald Klüber belastet den Verein. Kritische Stimmen gegen Klüber werden lauter.
Im Rhönklub rumort es - wie groß die Unruhe im Verein über den Streit zwischen Ex-Präsidentin Regina Rinke und Nachfolger Ewald Klüber tatsächlich ist, trat bei der Regionalversammlung, der Region Saale-Sinn, die in der Rhönhalle in Frankenheim stattfand, zutage.
Die heftige Kritik fand ihr Ventil in drei konkreten Beschlüssen: Ewald Klüber wird von der Region Saale-Sinn aufgefordert, mit Regina Rinke das Gespräch zu suchen - und zwar noch vor der Hauptversammlung des Gesamtrhönklubs, die am 8./9. Juni im thüringischen Breitungen stattfinden wird. Die Basis erwartet vom Gespräch eine öffentliche Erklärung der Kontrahenten, um die Streitigkeiten ein für alle mal aus dem Weg zu räumen.
Die zweite Forderung bezieht sich auf die Ehrenpräsidentschaft für Rinke. Klüber wird aufgefordert, Rinke endlich zur Ehrenpräsidentin zu ernennen, was ihm die Hauptversammlung in Salz im vorigen Jahr auftrug. Dann müsse die Urkunde aber neu ausgestellt werden, kommentierte Regionsvorsitzender Thomas Hammelmann, denn Klüber habe die Urkunde ungültig gemacht, sprich zerrissen, und Rinke aus der Mitgliederkartei streichen lassen. Ob dieser Neuigkeit erhob sich empörtes Gemurmel im Saal und mehrere Vorstände äußerten ihr Unverständnis für diese Tat.
Der dritte Beschluss: Die Saale-Sinn-Region beantragt, dass bei der Hauptversammlung im Juni die Entlastung für jedes Vorstandsmitglied einzeln und geheim vorgenommen wird. Die Beschlüsse wurden mit vier Enthaltungen mehrheitlich angenommen.
Klüber bleibt nicht bis zum Ende Klüber - selbst bei der Versammlung anwesend - stellte sich nicht der Kritik, sondern verschwand frühzeitig, so dass er die Diskussion gar nicht mehr mit bekam. In seinem gut halbstündiges Grußwort streifte er mit eher kryptischen Worten das Problem als "Erscheinung", die aber nicht "schlimm" sei. "Man sollte miteinander reden, ohne dass die Öffentlichkeit einbezogen wird, und die Probleme lösen." Dann wandte sich Klüber anderen Themen zu, wie Ruhebänken, Premiumwanderwegen und dem Deutschen Wandertag. Während der folgenden Punkte ging Klüber einfach, ohne sich zu verabschieden.
Allein sein früher Abgang sorgte für erhebliche Verärgerung, die von Marlene Müller-Engelhardt vom Rhönklub Zweigverein Bad Brückenau auf den Punkt gebracht wurde: "Wir mussten uns eine halbe Stunde lang Lobhudeleien anhören und wenn es um Kritik geht, dann geht er weg. Das zeigt, er hat keine Achtung für uns und unsere Arbeit." Einige Redner vermuteten, Klüber sei bewusst "verschwunden", um sich der Kritik aus der Saale-Sinn-Region nicht aussetzen zu müssen.
"Wir brauchen nicht über Jugend im Rhönklub zu reden, wenn sich die zwei Alten nicht an einen Tisch setzen können", sagte Vize-Präsident Bernd Müller-Strauß. Baldur Kolb, Ehrenvorsitzender des Rhönklub Zweigvereins Münnerstadt und ehemaliger stellvertretende Vorsitzende des früheren Saalegaus bedauerte, dass ein persönliches Zerwürfnis zwischen Rinke und Klüber zu einer Schlammschlacht ausartete, die öffentlich ausgetragen werde und das Ansehen des Rhönklubs beschädige.
Ultimatum bis Hauptversammlung Dass Klüber nach dem "Versöhnungs-Appell" der Saale-Sinn-Region
(wir berichteten) ein Gespräch verweigerte, verschärfe das Problem noch. "Das dürfen wir nicht zulassen", betonte Kolb. Vom Rhönklub Zweigverein Schondrahöhe bat Vorsitzender Alexander Zöller, Klüber eine Chance zu geben, die Sache noch vor der Hauptversammlung zu klären. Sollte keine Einigung erzielt werden, dann können die Vorsitzenden in Bereitungen "aktiv werden".
Rinke selbst war bei der Versammlung nicht anwesend. "Sie hatte Angst, dass ihre Franken sie ausbuhen könnten", erklärte Gerhard Pape, Mitglied des Hauptvorstandes. "Aber wenn einer ausgebuht wird, dann der Klüber und nicht die Regina."