An sich ist der "Frangge" ja ziemlich wortkarg. Aber wenn er einmal etwas sagt, in seinem Dialekt, der so warmherzig klingt, so kann man ihm ein wenig in die Seele schauen. Das konnten die Besucher einmal mehr beim Fränkischen Heimatabend im Bad Kissinger Rossini-Saal erleben.
Außerdem wurde gesungen, getanzt und musiziert, ganz nach der alten Tradition.
"Mundart ist eine Sprache, bei der die Seele Atem schöpft", erläuterte die Moderatorin
Gabi Kanz. Mit heiteren Mundartgedichten gewährte sie den Zuhörern einen kleinen Einblick
in das tiefste Innere der Franken.
Die Zuhörer genossen die familiäre
Atmosphäre, die im Saal herrschte. Aber der eine oder andere musste auch schon mal den
Nachbarn nach einer Übersetzung auf Hochdeutsch fragen, zum Beispiel bei dem Lied "Mir senn
vom schöne Steigerwald", das die Handthaler Volkssänger vortrugen.
Dass es auf Hochdeutsch heißt, "Du mein herrliches Land Franken", ist eigentlich nur für
einen echten "Franggen" zu verstehen.
Mit ihren bunten fränkischen Trachten und
Figurentänzen zeigten die Maßbacher Volkstänzer, wie der "Frangge" schon vor 100
Jahren mit seiner "Marcheret" posierte und auf dem Tanzboden das Tanzbein schwang.
Traditionelles Liedgut mit modernem Sound - für diese Kombination standen die
Feuerbergmusikanten aus Langenleiten unter der musikalischen Leitung von Edwin Schäfer.
Nicht aus der Rhön, sondern vom Untermain bei Miltenberg kamen die "Sameds" angereist.
Der Name des Trios (Klarinette, Bariton und Akkordeon) kommt von einer Mehlspeise - dem
Mehlschmarrn, oder wie man auch im Fränkischen sagt - dem Samed. Mit "Wir werden uns
müssen ein wenig bequemen" ließen sie ein altes Junggesellen-Lied wieder aufleben und
begeisterten ihr Publikum mit dem spitzfindigen Text.
Man merkte es den Künstlern
an, welchen Spaß es ihnen mach-te, Musik, Gesang oder Tänze einem überwiegend aus
Gästen der Stadt bestehenden Publikum näher zu bringen. Dies bestätigte auch Herbert
Strasser von den Handthaler Volkssängern: "Mir bedeutet es viel, das Kulturgut aus meiner
Heimat hier in Bad Kissingen vorzutragen. Denn auch der Steigerwald gehört zu
Unterfranken." So konnten die Zuhörer auch einmal sehen, wie vielfältig die fränkische Kultur ist.