Elisabeth und Walter Hein können am Freitag, 27. Juni, Goldene Hochzeit feiern. Vielleicht ist es das besondere Klima in ihrem wasserumspülten idyllischen Haus auf der kleinen Insel inmitten der Aschach, das die beiden jung gehalten hat.
Die ehemalige Hilfsmühle für das Schloss, die sich in der Badersgasse befindet, hat Elisabeth Heins Urgroßvater von der Grafenfamilie Luxburg erworben.Vielleicht sind Heins aber auch jugendlich geblieben, weil sie ein engagiertes Leben führen. Das Dorfleben in Aschach haben beide nachhaltig geprägt.
Elisabeth Hein, geborene Buscham, und wurde 1940 in Kitzingen geboren.
Als der Vater im Krieg blieb, zog die Mutter mit ihrer fünfjährigen Tochter wieder in die Nähe der Verwandtschaft nach Aschach. Nach Abschluss der Handelsschule war Tochter Elisabeth fast 20 Jahre in der Hypobank Frontfrau am Schalter.
Aschacher wurde der 1936 in Großenbrach geborene Walter Hein erst mit der Heirat, dann aber mit Leib und Seele. Eigentlich hatte er Schreiner gelernt, blieb der Bahn aber als Bundesbahnbeamter bis zur Pensionierung treu.
Beim Maitanz 1957 in Hausen hat es zwischen den beiden gefunkt. "Seit sie mich bei der Damenwahl aufgefordert hat, ist sie mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen", erzählt Walter Hein. Dennoch hat es sieben Jahre bis zur Hochzeit gedauert. Noch einmal drei Jahre später wurde Tochter Alexandra geboren.
Gute Seele der Pfarrei Ihren Beruf gab die Mutter auf, bis das Töchterchen in die Schule kam, dann trat sie als
Pfarramtssekretärin in den Dienst der Kirche. Über 20 Jahre leitete sie das Büro und wurde bald die gute Seele der Pfarrei. Aber auch nachdem sie in Rente gegangen war, engagierte sie sich weiter für die Kirche, ob im Pfarrgemeinderat, bei der Ministrantenausbildung, beim Blumenschmuck oder als Kommunionhelferin. Als Quartiermeisterin für die Arnsteiner Wallfahrer ist sie seit 30 Jahren jedes Jahr gleich zweimal gefordert, denn auch auf dem Rückweg vom Kreuzberg
machen die Pilger Station in Aschach. Für ihr großes ehrenamtliches Engagement wurde ihr unter anderem 1999 das Goldene Caritas- Ehrenzeichen verliehen.
Wie seine Frau fühlt sich auch Walter Hein der Kirche verpflichtet. Seit fast 40 Jahren fungiert er als Kirchenpfleger. Die Diözese dankte ihm 1999 mit der St. Bruno Medaille.
Dass er über 20 Jahre die Friedhofsverwaltung inne hatte, erwähnt er ebenso nebenbei wie die Tatsache, dass er 25 Jahre Schriftführer bei den Jagdgenossen ist.
Dritter Bürgermeister Die Feuerwehr in Aschach hat er wie kein anderer geprägt. 25 Jahre als Kassier und 14 Jahre als Vorsitzender. Jetzt ist er Ehrenvorsitzender.
Für die CSU, deren Vorsitzender er lange Jahre war, zog er 1972 in den Gemeinderat Bad Bocklet ein. Zwölf Jahre lang war er Dritter Bürgermeister. Der Markt verlieh ihm 2009 die Ehrenbürgerwürde, der Freistaat ehrte ihn mit der kommunalen Verdienstmedaille.
Das Jubelpaar kann stolz auf seine Lebensleistung sein, aber die beiden denken nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen.Walter kümmert sich um Garten und Haus, Elisabeth forscht in ihrer
Familiengeschichte und ist stolz, nach jahrelanger Suche das Grab ihres Vaters gefunden zu haben.
Ein Patentrezept für ihr Glück haben sie nicht. "Die vielen Gemeinsamkeiten verbinden", meint Walter Hein und "Urlaub in den Bergen und die Kurzreisen möchten wir nicht missen". Elisabeth Hein meint augenzwinkernd: "Vielleicht hilft es auch, dass ich seit 30 Jahren in Altötting bete". "Wir mögen uns.
Wir verstehen uns und wir respektieren uns" bringt es Walter Hein auf den Punkt.
Dass Tochter Alexandra, ihr Mann Andreas und die dreieinhalbjährige Enkelin Magdalena zur Goldenen Hochzeit zu Besuch sind, erzählen sie mit leuchtenden Augen. Mit einem Gottesdienst am Samstag um 10 Uhr wollen sie für alles danken.