Drei Bühnen, 16 Bands und sechs DJs: Mit geballter Musikpower wollen junge Leute aus Rottershausen in diesem Jahr das Publikum an den Rand ihrer sonst so beschaulichen Gemeinde locken. Zum fünften Mal verwandeln sie das Sportgelände des FCE in eine Partymeile. Erstmals wird das Festival "... und ab geht die Lutzi!" zwei Tage dauern.
Szenen, wie die Folgende, können mittlerweile als typisch für das Organisations-Team des Festivals gelten: Da gibt es eine Band, die unbedingt das Festival beehren soll. Eigentlich ist die dafür vorhergesehene Lokalität aber viel zu klein. Kurzerhand wird die Sache "passend gemacht" und mal eben eine Bühne errichtet, die dem gewünschten Act gerecht wird.
So geschehen im Fall von "Erwin & Edwin". Das Musiker-Kollektiv aus Österreich sorgte für
einen vollständigen Abriss der angestammten "E-Box" inklusive großzügigerem Neuaufbau. Die Anekdote zeigt: In Rottershausen wird erstens nicht lange gefackelt. Zweitens stets der Wille des Publikums gehört und drittens gern auch mal unkonventionell agiert.
Dass das Team rund um Christian Stahl und Klaus Schmitt mit diesen Maximen goldrichtig liegt, steht zum halbrunden Jubiläum außer Frage.
Das Event ist zu einer der größten Open-Air-Veranstaltungen der Region avanciert. Denn in diesem Jahr versuchen sich die Organisatoren erstmals an einer zweitägigen Ausgabe.
Ein Abend ist schnell vorbei Die Gründe liegen für Christian Stahl und seinen Kompagnon Klaus Schmitt auf der Hand: "Die Lutzi hat sich in eine Größenordnung entwickelt, die sehr viel mehr Aufwand und Vorbereitungen als in
den ersten Jahren bedeutet. Daher macht es Sinn, nicht nur an einem einzigen Abend zu feiern, sondern das Ganze gleich ein Wochenende lang durchzuziehen, ohne viel Mehraufwand zu erzeugen. Im Idealfall mit dem Zelt auf der Campingwiese." Außerdem sei doch ein Abend auch viel zu schnell vorbei.
Skurril und abwechslungsreich. Das zeichnete das "... und ab geht die Lutzi!"-Festival in den vergangenen Jahren aus.
Entsprechend kommen die Musikfreunde nach Höhepunkten wie "Itchy Poopzkid", "Sondaschule" oder "Supershirt" auch 2014 wieder auf ihre Kosten. Mit dabei sind national bekannte Festival-Größen wie "Emil Bulls", die nicht minder bekannten deutschen Indie-Rocker "Bakkushan" oder die österreichische Hip Hop-Legende "Texta", die mit regionalen Größen wie die "Bambägga" oder auch Newcomern wie "Royal Flush", die das diesjährige "Lutzi-Wildcard-Battle" im JuKuZ
Bad Kissingen gewonnen haben, kombiniert werden.
Stil-Mix, das scheint tatsächlich eine Rottershäuser Spezialität zu sein. Freuen können sich die Gäste nämlich abermals auf sämtliche Spielarten von Rock, Punk, Pop und Ska über Hip Hop, Rap und Funk, bis hin zu elektronischen Beats.
Festgefahrenen Richtlinien folgen Stahl und Schmitt dabei aber nicht. Das Team lässt den "Bauch" entscheiden.
"Es gibt keine klar definierten Kriterien oder Grenzen", erklären sie. "Was gefällt, kommt auf die Bühne." Dafür schauen sich die Veranstalter auf Konzerten und anderen Festivals um. Immer mehr bewerben sich auch regelrecht bei ihnen.
Neuer Haupteingang "Never change a running system", das gilt ja bekanntlich bei vielen erfahrenen Konzertveranstaltern.
Und eigentlich hatten sie sich auch in Rottershausen vorgenommen, in diesem Jahr "fast alles wie 2013 zu machen", so Stahl und Schmitt. Doch bei dem Umbau der "E-Box" blieb es dann natürlich nicht. "Die Rockstage bekommt einen kompletten Tag dazu, das Festival erhält einen neuen Haupteingang auf der Rückseite des Geländes direkt an den Parkplätzen, die Cocktail-Bar wurde weiter ausgebaut, und, und, und", fassen die Organisatoren zusammen.
Für die erwarteten rund 3500 Gäste finden sich diverse Promotion-Aktionen und Shops. Auch kulinarisch bringt die "Lutzi-Crew" alle unter einen Hut.
Schon im Vorfeld wird klar, die Begeisterung unter den jungen Rottershäusern für ihr Festival ist ungebrochen. Die mittlerweile fast 200 ehrenamtlichen Helfer aller Altersklassen sind, so die Verantwortlichen, "wirklich unschlagbar".
Los geht's am Freitag, 13. Juni, um 19 Uhr. Am Samstag, 14.
Juni, f ällt der Startschuss bereits um 17 Uhr. Weitere Informationen unter:
www.dielutzi.de Nicole Oppelt