Zum Arbeitseinsatz in Afrika

4 Min
Die Schule in Kise hat ein weiteres Klassenzimmer und Toiletten bekommen. Fotos: Uwe Tobaben
Die Schule in Kise hat ein weiteres Klassenzimmer und Toiletten bekommen.  Fotos: Uwe Tobaben
 
 
 
 
 
 
 
 
In Tumaini ist die Pumpe eines solarbetriebenen Brunnens defekt.
In Tumaini ist die Pumpe eines solarbetriebenen Brunnens defekt.
 

Die Afrika Hilfe Franken war Anfang Januar 2020 wieder in Tansania.

Anfang Januar machte sich Uwe Tobaben wieder für vier Wochen auf den Weg nach Tansania, um die ersten Schritte für die Projekte 2020 von Afrika Hilfe Franken in die Wege zu leiten.

Der Anfang Oktober fertiggestellte Kindergarten in Kise ist inzwischen in Betrieb genommen. 36 Kinder sind angemeldet und dürfen sich über die mitgebrachten Kuscheltiere freuen. Die circa 400 Kinder der Grundschule bekommen jedes einen Bleistift. Da an dieser Schule nur zwei baufällige und übel riechende Toiletten vorhanden sind, wurde der Entschluss gefasst acht neue Toiletten zu bauen. Zudem ein weiteres Klassenzimmer nebst Lehrerraum.

In wenigen Tagen sind die Toiletten hochgemauert und können gefliest werden. Dieser Luxus ist nur den Kindern vergönnt, wo Afrika Hilfe Franken Toiletten gebaut hat. Aus Hygienegründen eigentlich unerlässlich und vor allem sehr nachhaltig. Für eine solche Toilette werden fünf Pakete Fliesen zusätzlich gebraucht, die lediglich 47 000 TSH (19 Euro) kosten.

Die meisten Toiletten haben auch keine Klärgrube, und die Fäkalien landen direkt in dem Loch darunter. In der Folge ist Cholera ein häufiger Begleiter.

Grundschule Tumaini

2015 wurde in der Grundschule Tumaini ein solarbetriebener Brunnen in Betrieb genommen. Bis April letzten Jahres arbeitete die Pumpe unerlässlich und förderte täglich für die 600 Kinder Trinkwasser. Beim Besuch im September letzten Jahres dann stand sie still. Eine kurze Überprüfung ergab, dass der Schwimmer nicht mehr arbeitet und die Pumpe nicht fördert, die Kontrolleinheit jedoch in Ordnung sei. Jetzt soll sie repariert werden, was sich als wahre Herausforderung gestaltet und einige Zeit in Anspruch nimmt. Am Ende wird beschlossen, die Pumpe in Deutschland zu kaufen und beim nächsten Mal mitzubringen.

Am letzten Tag geht noch eine Bittschrift der Schule ein, sie mit zwei weiteren Klassenzimmern zu unterstützen, da die vorhandenen aus allen Nähten platzen. Die Gemeinde erklärt sich bereit, Sand und Wasser zu beschaffen, Die Fundamente auszugraben und die Backsteine eigenhändig herzustellen, wenn Afrika Hilfe Franken den Zement stellt. Die Kosten werden auf 12- bis 13 000 geschätzt.

In Kiparang'anda ist das Kindergartenjahr sehr gut angelaufen. 80 Kinder, davon 54 neue, drücken die Schulbank. 70 Prozent der alten haben allerdings die jährliche Schulgebühr noch nicht bezahlt und werden, nach drei Aufforderungen an die Eltern, heimgeschickt. Auf der Warteliste stehen mehr als 40. Diese Maßnahme zeigt Wirkung und am nächsten Tag haben fast alle die 10 000´TSH (4 Euro) bezahlt. Lediglich eine Mutter jammert, sie hätte kein Geld. Allerdings ist allen bekannt, dass sie in der kommenden Woche eine riesige Familienfeier für 1 Million Schilling abhalten will. Aber die 10 000 für die Bildung ihres Kindes hat sie nicht. Alles Reden hilft nichts und so muss das Kind leider den Kindergarten verlassen, damit solches Verhalten nicht Schule macht.

Der Stromanbieter Tanesco hat während der Ferien das Grundstück betreten und einige Bäume vollkommen unberechtigt gefällt. Schadenersatz wird beantragt und die gefällten Bäume werden zu Brennholz und Holzkohle verarbeitet. Letzteres ist bei 38 Grad eine schweißtreibende Knochenarbeit und objektiv betrachtet kein Geschäft, da die Arbeit nicht eigenhändig gemacht werden kann.

Eine große Motorsäge muss gemietet werden (25 000) und ein Köhler (30 000). Dazu kommen dann noch Säcke und Seile zum Verpacken der Holzkohle (5000). Am Ende werden nach acht Tagen Arbeit 18 Säcke a 5000 TSH Verkaufspreis eingebracht, was einen Gewinn von 30 000 TSH (12 Euro ) bedeutet.

Wie jedes Mal müssen wieder zahlreiche Reparaturen durchgeführt werden. Aus der Wasserleitung bei der Küche läuft kein Wasser mehr. Wieder einmal war die Leitung durchgehackt und mit Fahrradschlauch geflickt worden. Für diese Jahreszeit ungewöhnlich ergiebige Regenfälle und Starkgewitter sorgen für Überschwemmungen. Abflussgräben werden gezogen, damit das Wasser in die Felder und nicht in den Wohnbereich läuft. Eine Dachrinne hängt davon und an einem Klassenzimmer staut sich das Wasser, sodass die Wand durchnässt.

60 Papaya gepflanzt

Alle Cashewnuss-, Orangen- und Mangobäume werden beschnitten und da wegen des Regens die Gelegenheit günstig ist, 60 Papaya gepflanzt. Ein paar der Palmen tragen zum ersten Mal Kokosnüsse, die verkauft werden können, was das Budget der Küche etwas aufstockt. Am Ende des Aufenthalts werden noch Vorräte an Zucker und Mehl für den täglichen "uji" (Maisbrei) gekauft, so dass der Vorrat für drei Monate reichen dürfte.

Ein vielversprechendes Treffen fand mit Herrn Musa statt, der in Ludewa (Malawiseeregion) ein Recyclingprojekt ins Leben gerufen hat. Plastikabfälle werden gesammelt und zu Pflastersteinen und Fliesen verarbeitet. Das Unterfangen wurde dem Verein sehr fundiert und mit großem Engagement vorgestellt, so dass man sich entschieden hat das Projekt mit 2000 Euro zu unterstützen. Damit soll das benötigte Material für eine kleine Werkstatt und Utensilien für die Bearbeitung angeschafft werden. 1000 Euro werden sofort überreicht und der Rest wird überwiesen, wenn der Nachweis über die Ausgaben mit Bildern unterlegt vorgelegt ist. Schon zwei Wochen später steht die Werkstatt und die Ausgaben sind belegt. Überraschend gut ist der ständige Kontakt und Austausch.

In der Mitgliederversammlung am 15. Februar wurde der Vorstand einstimmig entlastet und in seinem Amt für ein weiteres Jahr bestätigt.

Die Ziele des Vereines für 2020 wurden vorgestellt. Unter anderem sollen in Tumaini zwei Klassenzimmer, in Kise ein Klassenzimmer und ein Lehrerraum, in der Schule Kiparang'anda in den Klassenzimmern Decken eingezogen und am Kindergarten die Terrasse neu betoniert werden. Die Lehrerin im Kindergarten in Bigwa soll für ein weiteres Jahr bezahlt werden und auch das Krankenhaus in den Flüchtlingslagern der Westsahara soll weitere Unterstützung bekommen, so genug Spenden eingehen. Die Gesamtkosten werden auf 38 000 Euro geschätzt.

Uwe Tobaben

Kleiderannahme: Die monatliche Kleiderannahme in Hammelburg, Ofenthaler Weg, Krankenhauseinfahrt, links bei den Garagen ist wieder am Samstag 14. März, von 10 bis 12 Uhr. Gerne werden neben Altkleidern und -schuhe auch Verbandskästen, Kinderrucksäcke, Federmäppchen, Buntstifte und Spiele wie Memory, Domino, Puzzle bis 100 Teile und Lego-Duplo angenommen. Schön wäre, wenn Kinderkleidung für 4- bis 6-Jährige gekennzeichnet wäre, da sie direkt mitgenommen werden.

Helfer gesucht: Es werden dringend neue Vereinsmitglieder gesucht, die bei den jährlichen Aktivitäten wie den Märkten, Kleiderannahmen und -verladungen tatkräftig unterstützen. Wer Interesse daran hat, den Verein finanziell oder auch tatkräftig zu unterstützen, der findet weitere Informationen, auch zu den Patenschaften, unter www.afrika-hilfe-franken.de.

Spendenkonto:

Afrika Hilfe Franken e.V.

FLESSABANK

Code-BIC: FLESDEMM

IBAN: DE41 7933 0111 0000 3100 58