Als eine der ersten Wehren gründeten die Westheimer eine Frauenfeuerwehr. Großes Fest mit Kirchenparade und Oldtimer-Schau
Fast eineinhalb Jahrhunderte hält die Feuerwehr Westheim St. Florian die Treue. Gegründet 1873 hielt sie allen Stürmen der Zeit bis heute stand und gehörte zu den ersten Wehren im Landkreis, die auch über eine Damenfeuerwehr verfügten, die heuer ihr 25stes Jubiläum feiert. Die Gratulanten aus Politik, aus der Kreisfeuerwehrführung und aus dem Ort blieben da nicht aus.
Der Tag begann mit einer Kirchenparade, dem sich von Pfarrer Edwin Erhard zelebrierter Festgottesdienst anschloss. "Ein Glück, dass es Menschen gibt, die sich für ihre Nächsten verantwortlich fühlen", betonte der Geistliche mit seinem Dank an Wehrfrauen und -männer. Den Lebensmut in den Mittelpunkt stellend, ging er auf die Veränderung der Menschen ein, die sich - Gefahren trotzend - selbstlos für Mitmenschen einsetzen. Er erinnerte dabei auch an Wolfgang Besler, den vor kurzem verstorbenen, langjährigen Kommandanten der Westheimer Feuerwehr.
Von der Handpumpe zur Hightech
Bürgermeister Armin Warmuth skizzierte die Geschichte der Wehr, die von der einst einfachen Ausrüstung mit Handpumpe, Leiterwagen und Eimern bis zum heutigen technischen Stand reichte. Auch die Einsatzfelder der Wehren sind stark verändert, stellte er fest. "Früher der Brandbekämpfung dienend, ist eine Vielzahl von Aufgaben hinzugekommen." In Westheim bringe das Gewerbegebiet zusätzlich gesonderte Aufgaben mit sich, sagte er. Mit den Grüßen der Stadt übergab Warmuth eine Spende für die Jugendarbeit.
Zum 145. Geburtstag wartete auch Stellvertretende Landrätin Monika Horcher mit den Glückwünschen des Landkreises. Mit einem Rückblick auf die Wehren und ihre Entwicklung lobte sie besonders die Damenfeuerwehren. "Der erste 1965 in Cham gegründete Damenlöschtrupp setzte in Bayern ein Zeichen, dem viele Frauen folgten, so auch in Westheim", unterstrich sie und leitete damit über zu einer Auszeichnung, die die Westheimer Frauen der ersten Stunde anschließend zuteil wurde. Auch sie überreichte einen Spendenbetrag.
Sieben Frauen ausgezeichnet
Gemeinsam mit dem Bürgermeister, Kreisbrandrat Benno Metz, Kreisbrandmeister Elmar Eisenmann, der Frauenbeauftragten des Landkreises, Brigitte Below und Vereinsvorsitzenden Sebastian Reuter zeichnete sie sieben Frauen der Westheimer Wehr mit dem Staatlichen Ehrenzeichen aus. Dies waren Irmgard Schultheis, Marika Herterich, Ellen Hartung, Karin Eisenmann, Bianca Sauerwein, Kerstin Holzinger und Bianca Scherpf. Neben dem Ehrenzeichen, einer Urkunde und einem Präsent ernannte der neue Kommandant der Ortswehr, Willi Hahn, die Geehrten zu Hauptfeuerwehrfrauen. Einen Blumenstrauß übergab Vorsitzender Reuter an die Fahnenpatin des 100. Bestehen, Ingrid Gress. Die Damengruppe entwarf gemeinsam mit dem Film-Club einen Kalender, der erworben werden konnte.
Schirmherr und Werksbesitzer Mukund Lakahny, der die Wehr finanziell unterstützt, sprach von der Feuerwehr als "einzigartige Institution in Deutschland" und fügte hinzu: "Geldspenden sind einfach, aber seine Zeit zu geben ist mehr". Auch die Patenvereine aus Obereschenbach und Fuchsstadt sowie die Namensvetter-Wehr aus Westheim bei Haßfurt und die Ortsvereine überbrachten Glückwünsche und Präsente.
Eine Oldtimer-Schau, eine Hüpfburg, Kinderschminken sowie Kaffee und Kuchen komplettierten den Festtag.