Web-Cams filmen in der Trimburg

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Für die andauernde Misere mit den Jalousien im Echter-Saal der Trimburg ist eine Lösung gefunden. Die Zugbahnen mit aufgemalten Fenstern schützen vor Feuchtigkeit und entsprechen dem Stil der Burg. Foto: Winfried Ehling
Für die andauernde Misere mit den Jalousien im Echter-Saal der Trimburg ist eine Lösung gefunden. Die Zugbahnen mit aufgemalten Fenstern schützen vor Feuchtigkeit und entsprechen dem Stil der Burg. Foto: Winfried Ehling
Eine 400 Jahre alte Kostbarkeit wollen die Freunde der Trimburg vor dem Fall bewahren. Das Portal der Cafeteria im Innenhof wird derzeit fachgerecht restauriert. Foto: Winfried Ehling
Eine 400 Jahre alte Kostbarkeit wollen die Freunde der Trimburg vor dem Fall bewahren. Das Portal der Cafeteria im Innenhof wird derzeit fachgerecht restauriert. Foto: Winfried Ehling
 
Die neuen Ritterzelte feierten mit der Jahreshauptversammlung der Freunde der Trimburg ihren Einstand. Sie erwiesen sich als idealer Schutz vor starker Sonneneinstrahlung wie auch für Regenwetter. Foto: Winfried Ehling
Die neuen Ritterzelte feierten mit der Jahreshauptversammlung der Freunde der Trimburg ihren Einstand. Sie erwiesen sich als idealer Schutz vor starker Sonneneinstrahlung wie auch für Regenwetter.  Foto: Winfried Ehling
 

Jede Menge los ist derzeit auf der Ruine: Restauratoren sind an den Portalen im Innenhof zugange, das Erthalzimmer soll nutzbar gemacht werden. Der Vorstand der Freunde der Trimburg wurde in der Versammlung bestätigt.

Auch in mageren Pandemie-Zeiten wollten die Freunde der Trimburg die Hände nicht in den Schoß legen und warteten in der Jahreshauptversammlung mit Restaurierungsprojekten und Ideen auf. Öffentliche Veranstaltungen tendierten letztes und dieses Jahr zwar gegen "null", doch bereitet sich der Verein auf 2022 vor, um das Wahrzeichen Elfershausens wieder mit prallem Leben zu füllen.

Neben den attraktiven Pagodenzelten, deren Beschaffung mithilfe des Regionalbudgets der Allianz "Fränkisches Saaletal" möglich wurde, sind neue Jalousien im Echtersaal angedacht. Ein Anschauungsbeispiel präsentierte Vorsitzender Micha Strauß. Die Vorhänge mit innen aufgemalten Fenstern sollen die Feuchtigkeit abhalten. Allerdings gilt es noch die Möglichkeit zu finden, wie man die schützenden Rollläden windstabil installieren kann.

Restaurierung läuft

Restauratoren sind derweil im Burg-Innenhof am Werk. Sie erneuern die Portale am Innenturm und am Eingang zur Cafeteria - ein "Glücksfall", der noch aus dem Jahr 1620 stammt und unbedingt gerettet werden sollte. Nach der Fertigstellung ist jedoch eine neue Türe fällig. Für das Portal am Aufgang zum "Rittersaal" ist auch ein rückwärtiger Schutz gegen Wetterereignisse notwendig.

Zwei Web-Cams auf dem Hauptturm und im Burghof sollen die jeweiligen Veranstaltung abbilden. Strauß schlug zudem Klappstühle und Rundtische im Austausch mit den bisherigen Schankgarnituren im Burghof vor, was die Arbeit der Hilfskräfte erheblich erleichtere. Ebenso will der Vorsitzende das "Erthalzimmer", das bisher zur Abstellkammer degradiert ist, wieder nutzbar machen. Das einst von Spendern zur Verfügung gestellte, historische Mobiliar soll bleiben, der Parkettboden braucht jedoch eine Erneuerung.

Burgherr und Bürgermeister Johannes Krumm sieht die Zeit gekommen, den Tourismus im Markt in Schwung zu bringen. Die Trimburg, ihr Erhalt und ihre Belegung, spiele dabei eine wichtige Rolle. Deshalb werde ein eigener, touristischer Arbeitskreis gegründet.

Als weiterer Befürworter der Tourismusförderung zeigte sich Landrat Thomas Bold, der die Freunden der Trimburg für ihr Engagement lobte. "Der Anblick der Burg ist ein erhebendes Gefühl bei einer Fahrt durch das herbstlich, bunte Saaletal", befand er mit der Hoffnung, "dass sich die Dinge bald wieder normalisieren".

Zum Thema Ehrungen wartete Vorsitzender Strauß mit Neuem auf. Nach seinem Dafürhalten sollten nicht die Mitgliedsjahre sondern die Leistung engagierter, ehrenamtlicher Helfer im Vordergrund stehen. Zu dieser Kategorie zählen zweifelsohne Schriftführerin Bärbel Sauskojus und Burgführer und Archivar Otmar Pfister, der die Trimburg bis in den letzten Winkel kennt.

Sauskojus, die auch in bewirtungslosen Zeiten an Sonntagen das Burgtor für Besucher öffnete, ließ heuer insgesamt 2000 Besucher ein, die 1700 Euro an Spenden gaben. Beiden überreichte der Vorsitzende ein "Kerbholz" mit dem die beiden sich Speisen und Getränke auf der Burg kostenfrei abholen dürfen.

Der Kassenbericht 2020 von Bernd Strauß belegte eine überraschende, markante Erhöhung. Die Steigerung im "Corona-Jahr" ist - neben vielen Spenden - der Übereignung der Kasse von "musifit" zuzuschreiben, das in den "Mutterschoß" zurückgekehrt ist.

Die Neuwahlen bestätigten den Vorstand im Amt. Vorsitzender bleibt Micha Strauß, seine Stellvertreter sind Matthias Schiebl, Bürgermeister Johannes Krumm und Landrat Thomas Bold. Bernd Strauß wird auch künftig die Kassengeschäfte führen und Bärbel Sauskojus übernahm erneut das Amt als Schriftführerin. Die Kassenprüfer Hannes Deinlein und Alfons Hausmann führen ihre Tätigkeit weiter.

Spende zum Einstand

Den Dank an Vorsitzenden Strauß für die geleistete Arbeit stattete dessen Stellvertreter Schiebl ab. Er überbrachte Grüße von Regisseur Bernd Lemmerich von der Disharmonie Schweinfurt, die im nächsten Jahr an zwei Wochenenden Kleists "Der zerbrochene Krug" auf der Trimburg aufführen werden. Als neues Mitglied begrüßte der Vize-Vorsitzende Musik-Professor Rainer Herweg, der eine Spende von 777 Euro mitbrachte, was der ersten, urkundlichen Erwähnung Hammelburgs entspricht.