Von den Inseln in den Weltladen

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Die Hammelburger Weltladen-Mitglieder Annemarie Fell (links) und Monika Mützel naschen selbst gerne Produkte der Preda-Mangoserie wie die Mangokokosbällchen. Foto: Angelika Silberbach
Die Hammelburger Weltladen-Mitglieder Annemarie Fell (links) und Monika Mützel naschen selbst gerne Produkte der Preda-Mangoserie wie die Mangokokosbällchen.  Foto: Angelika Silberbach
Die Preda-Theatergruppe tritt am 4. März in Hammelburg auf. Foto: Preda
Die Preda-Theatergruppe tritt am 4. März in Hammelburg auf.  Foto: Preda
 

Am 4. März ist in Hammelburg das Musical-Drama "Once We Had A Dream" zu sehen. Eine Verbindung in die Stadt gibt es aber das gesamte Jahr über - mit einer Mango-Produktserie.

Der Weltladen veranstaltet ein Musical-Drama "Once We Had A Dream" am Mittwoch, 4. März, von und mit der philippinischen Jugendtheatergruppe der Kinderschutz-Stiftung Preda. "Der Tipp, die Theatergruppe einzuladen, kam von der Hammelburgerin Magdalena Kleinhenz", sagt die Weltladenvorsitzende Monika Mützel.

Die Endzwanzigerin habe einige Wochen auf den Philippinen verbracht und im Preda-Projekt mitgearbeitet. Preda ist für viele philippinische Kinder, die sexuell missbraucht wurden, drogenabhängig und inhaftiert waren oder auf der Straße lebten, zum Zufluchts- und Therapieort geworden.

Der irische Pater Shay Cullen hat Preda 1974 ins Leben gerufen. Er schaffte für tausende philippinische Kleinbauern eine Existenzgrundlage, indem er eine Gemeinschaft gründete, die Mangofrüchte anbaut und sie anschließend verarbeitet. Die entstandene Einkommensperspektive ließ die Abwanderung in Großstädte wie Manila schrumpfen, wo die Landbevölkerung meistens in den Slums landete.

Prominente Unterstützung

Dort herrscht Armut und Arbeitslosigkeit. Kinder und Jugendliche seien oft leichte "Beute" einer brutal agierenden Sex-Mafia. Prominente Unterstützung erfährt Preda auch von den Kölner Tatort-Kommissaren Klaus J. Behrent und Dietmar Bär. Sie fördern mit ihrem gemeinnützigen "Tatort-Verein" die Preda-Straßenkinderprojekte auf den Philippinen.

Ein Teil der Mangoproduktserie von Preda ist auch im Hammelburger Weltladen erhältlich. Beispielsweise die exotisch-fruchtigen Mango-Kokosbällchen und getrockneten Mangostreifen oder die süßen Mango-Monkey-Fruchtgummis. "Fairer Handel ist das wirksamste Mittel Armut zu bekämpfen", zitiert Annemarie Fell, ehrenamtliche Weltladen-Mitarbeiterin, den irischen Priester Cullen, der bereits mehrfach für den Friedensnobelpreis nominiert wurde. Mit der steigenden Nachfrage bundesweit in mehr als 900 deutschen Weltläden sei es ihm gelungen, das bestehende Mangokartell aufzubrechen, das jahrelang die Preise drückte.

Die Mitglieder des Weltladens interessieren sich für die Gesichter und Geschichten hinter den von ihnen vertriebenen Produkten. "Wir wollen aufklären und zeigen, dass wir mit unserem Kaufverhalten etwas bewirken können", sagt Monika Mützel.

In wechselnder Besetzung

Bereits zum sechsten Mal seit 2000 besucht die philippinische Theatergruppe in wechselnden Besetzungen Deutschland. Zwischen 15 und 25 Jahren alt sind die Schauspieler, die in dem selbst verfassten, immer wieder überarbeiteten und weiter entwickelten Stück auch ihre eigene Geschichte auf die Bühne bringen. Beflügelt wird ihre Mission wohl auch von der Wirkung der letztjährigen Friedensnobelpreisträgerin, der 17-jährigen Malala Yousafzai. Das Schicksal der jungen Pakistanerin zeigt, wie mutige junge Menschen, die Welt durch ihr Wort und Eintreten ein wenig verändern können.

Die Geschichte

Die Handlung von "Once We Had A Dream" zeigt, wie einem friedvollen Dorf von Mangobauern die Lebensgrundlage skrupellos zerstört wird. Jungen Mädchen wird ein lukrativer Job im Ausland versprochen. Die Mutter von Celina glaubt den Versprechungen, doch ihre Tochter wird nach Deutschland verschleppt und zur Prostitution gezwungen. Ein Junge aus dem Dorf erfährt von der sexuellen Ausbeutung und schafft es mithilfe des Leiters der Fair-Handelsorganisation und der Polizei Celina und ihre Freundinnen aufzuspüren. Den dramatischen Rettungsversuch überleben nicht alle. Doch die, die zurückkehren träumen den Traum von einem Leben ohne Armut und Ausbeutung weiter.

Aufführung Das Musical-Drama "Once We Had A Dream" von und mit der philippinischen Jugendtheatergruppe der Kinderschutz-Stiftung Preda wird am Mittwoch, 4. März, ab 19 Uhr im Pfarrzentrum aufgeführt.

Vorverkauf Der Kartenvorverkauf startet am Aschermittwoch, 18. Februar, im Weltladen. Neben Informationen über faire Handelspartner gibt es außerdem noch Erzeugnisse aus der Preda-Mangoproduktserie.