In der Bürgerversammlung wies Bürgermeister Kickuth die Kritik am Erscheinungsbild des Gemeindewaldes zurück und verwies auf Engpässe bei den Sägewerken.
Mit einer sachlichen, ruhigen Veranstaltung in der Schwedenberghalle eröffnete der Markt Elfershausen seinen Reigen von insgesamt fünf Bürgerversammlungen. Bürgermeister Karlheinz Kickuth (SPD) hieß dazu rund 60 Bürger aus Elfershausen, den Gemeinderat und die Vertreter der gemeindlichen Institutionen willkommen.
Der Bürgermeister, der eine Bilanz der 2015 abgeschlossenen Maßnahmen zog und einen Ausblick auf bevorstehende Projekte gab, erwähnte dabei "das gute Erscheinungsbild" und "die hervorragende Qualität" des Gemeindewalds, den die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) in ihrer Obhut hat.
Angesichts der Kritik von Gemeinderat Volker Partsch in der jüngsten Ratssitzung, der "Hunderte von Festmetern geschlagenen Holzes im Wald verrotten" sah, eine eher konträr wirkende Aussage.
Kickuth, der am Tag nach Sitzung mit einem FBG-Fachmann einen Vor-Ort-Termin wahrnahm, klärte den Missstand auf.
Vorübergehend geparktes Holz
Demnach handelt es sich bei dem gelagerten um verkauftes Holz, das die Käufer im Wald "parken" und das meist nur in Teilkontingenten abgeholt wird. Der Grund dafür ist ein systemimmanenter Engpass bei den Sägewerken, die - von mehreren Käufern beliefert - die Holz-Flut nur in Etappen bewältigen können.
"In Zusammenarbeit mit dem Förster und der FBG will die Gemeinde das vorgegebene Jahre-Soll erfüllen und verkaufen. Das ist geschehen. Was darüber hinaus geht können wir kaum beeinflussen", so Kickuth, der den Elfershausener Wald als "Aushängeschild mit einmaligem Baumbestand" bezeichnete.
Kritik über die Umgestaltung des angedachten Gewerbegebiets "Trimberger Weg" in ein Mischgebiet mit rund 30
Bauplätzen, in dem nur am südlichen und östlichen Ortsrand sechs Gewerbeansiedlungen möglich sind, übte Martin Englert. Der Gemeinderat hatte diese Entscheidung im Hinblick auf die raren Bauplätze in Elfershausen und den Ortsteilen bewusst gefällt. Englert will hingegen "Arbeitsplätze, um dem Ort eine Zukunft zu geben. Wir sollten nicht nur auf den Tourismus setzen", fügte er hinzu.
Die Immobilien verwerten
Der Bürgermeister räumte ein, dass es "Grabenkämpfe" bei der Umstrukturierung gegeben habe. Doch müsse man manchen Dingen Rechnung tragen, zum Beispiel dem Lärmschutz oder der Bauplatznot.
"Wir müssen versuchen, etwas mit unseren Immobilien zu machen, denn die große Industrie wird bei uns nicht einziehen", verteidigte Kickuth die Entscheidung.
Englert bemängelte zudem das jahrelang anstehende Thema, den Verkehr - vor allem der Pendler - aus dem Alt-Ort herauszubringen. In der Oberthulbaer Straße wohnend, ist er nach eigener Aussage auch selbst in hohem Maße betroffen. Der Bürgermeister willigte ein, sich in dieser Sache mit den Verantwortlichen aus den gewerblichen und gastronomischen Betrieben in Verbindung zu setzen.
Die Einwohnerzahl Elfers-hausens ist leicht rückläufig weil - trotz 25 Geburten im Markt - die Zahl der Verstorbenen (33) überwiegt. Das Gros der Einwohner im Markt ist in der Altersgruppe zwischen 40 und 65 Jahren zu suchen.
Bei gesunkener Kreisumlage verzeichnet Kämmerer Andreas Mützel neben gestiegenen Personalkosten auch einen höheren Bedarf für Ausrüstungsgegenstände der Feuerwehren.
Die Pro-Kopf-Verschuldung lag zum Ende des vergangenen Jahres bei 179 Euro und liegt damit weit unter dem Durchschnitt vergleichbarer Gemeinden in Bayern. Bei einem Rechnungsergebnis im Jahr 2015 von gut 9,5 Millionen Euro im Gesamthaushalt verfügt der Markt über einen Rücklagenbestand von 4,2 Millionen Euro.