Treppe für den Baderturm

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Ein Kran hievt alle Elemente von oben in den Turm. Foto: Arkadius Guzy
Ein Kran hievt alle Elemente von oben in den Turm. Foto: Arkadius Guzy
Das erste Stufenstück ist montiert. Foto: Arkadius Guzy
Das erste Stufenstück ist montiert. Foto: Arkadius Guzy
 
In einer Gondel fährt Ottmar Zeller zu den Positionen für die Bohrlöcher. Foto: Arkadius Guzy
In einer Gondel fährt Ottmar Zeller zu den Positionen für die Bohrlöcher. Foto: Arkadius Guzy
 

Ein Treppenaufgang macht den Baderturm künftig zu einer zugänglichen Sehenswürdigkeit für Besucher.

Drei Türme der mittelalterlichen Stadtbefestigung haben die Jahrhunderte überdauert. Einer der Türme, der bisher verschlossenste, soll nun zu einer Publikumsattraktion werden.

Seit Montag bekommt der Baderturm eine Metalltreppe. Für die Befestigung der Konstruktion treibt Ottmar Zeller mit einem Kernbohrgerät zunächst Löcher in das Mauerwerk. In einer Gondel, die am Kran hängt, manövriert er sich zu den einzelnen Positionen, wo die Träger für die Stufen und Podeste verankert werden sollen.

Die Treppenelemente werden dann per Kran ins Innere des Schalenturms gehievt und montiert. Das übernimmt die Schlosserei Bornkessel aus Völkersleier. Der erste Stufenabschnitt ist bereits an der Innenwand befestigt. Zwei Wochen hat die Bauverwaltung für die Arbeiten geplant. Bis zum 4. März soll die Montage abgeschlossen sein, damit der Kran die Straße nicht allzu lange blockiert.

Mit der Treppe wird der Baderturm zu einem festen Aussichtspunkt in der Altstadt. Er verspricht einen reizvollen Blick über die Dachlandschaft. Das historische Bauwerk soll für Besucher frei und unkompliziert zugänglich sein. Beim Mönchsturm ist das zum Beispiel nicht der Fall. Wegen der steilen Treppe im Inneren sind spontane, individuelle Besichtigungen nicht möglich. Den Hüterturm wiederum nutzen und belegen die Pfadfinder.

Laut Eintrag in der Denkmalliste stammt der Baderturm aus dem 13. Jahrhundert. Er besteht aus einem Bruchsteinmauerwerk. Der Name leitet sich vermutlich vom einstigen Heilberuf des Baders ab. Ein Bader zog zum Beispiel Zähne und praktizierte auch das Schröpfen und den Aderlass - zwei medizinische Anwendungen, die in der Vergangenheit als Allheiltherapie galten.

Die Idee, den leeren Turm als Aussichtspunkt zu nutzen, gibt es schon seit mehreren Jahren. Der Umbau nun steht im Zusammenhang mit der anstehenden Umgestaltung des Stadtmuseums Herrenmühle. Der Turm, so das Konzept, soll mit dem Museum eine Achse in der Altstadt bilden, um mehr Besucher in die Herrenmühle zu locken. Außerdem ist im Rahmen des diesjährigen Stadtjubiläums an eine Veranstaltung speziell zu den Hammelburger Türmen gedacht.