Nach der Aufregung im Herbst ist es in der Öffentlichkeit still um das Verkehrskonzept geworden. Doch hinter den Kulissen gärt die Debatte seitdem weiter.
Die Verkehrsthematik harrt nach wie vor einer Lösung - und das seit Jahren. Doch noch vor der Sommerpause soll jetzt eine Entscheidung her. Die wird sich zwischen zwei Möglichkeiten bewegen.
Nach derzeitigem Stand sollen die "Bürgerinitiative Verkehrsberuhigung" und die Gebietsverkehrswacht Hammelburg in der Stadtratssitzung am 1. Juli zunächst noch einmal Gelegenheit bekommen, ihre Einschätzung zu präsentieren. Die Bürgerinitiative ist die Gruppe, die bisher am vehementesten aufgetreten ist.
Sie entstand im vergangenen Herbst, als sich die Anlieger der Rote-Kreuz-Straße, aber auch der Weber-, Pfaff-, Kobel- und Seeshofer Straße zu einer losen Interessengemeinschaft zusammenfanden. Für sie ist das Verkehrsaufkommen in diesen Straßen und deren Nutzung als Umgehungsstrecken schon seit Jahren ein Ärgernis. Mit den ab Herbst anstehenden Bauarbeiten in der Bahnhofstraße fürchten sie zusätzliche Verlagerungen von Fahrzeugströmen und damit eine zusätzliche Verkehrsbelastung.
Daher haben sie sich den Vorschlag des Verkehrsplaners Christoph Link zu eigen gemacht. Sein Gutachten sieht vor allem in der Sperrung der Rote-Kreuz-Straße die Konsequenz aus der Verkehrssituation.
Die Anlieger stellten sich bisher - vereinzelt vehement - hinter diese Idee des Verkehrsplaners. So hielt die Anliegerinitiative zum Beispiel bei einer nicht-öffentliche Zusammenkunft einer Arbeitsgruppe zum Thema Verkehr im Frühjahr an ihrer Forderung fest. Das wurde auch bei einem Treffen der Anlieger vor den Pfingstferien deutlich.
Neben der Idee des Planers liegt der Stadt seit Kurzem auch ein Vorschlag der Gebietsverkehrswacht vor, wie die Fahrzeugströme gelenkt werden könnten. Er wurde den Stadträten bereits vor den Pfingstferien in einer nicht-öffentlichen Sitzung präsentiert.
Bei der Vorstellung in der Stadtratssitzung stieß der Vorschlag der Gebietsverkehrswacht offenbar zumindest schon einmal auf Wohlwollen. Die Stadträte sahen ihn als Ansatz, der weiter verfolgt werden könnte, wie zu erfahren ist.