Sechs Biber bei Wildunfällen rund um Hammelburg getötet - bei einem gab es Zweifel

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Foto: Patrick Pleul/dpa
Foto: Patrick Pleul/dpa

Die Ausbreitung des Bibers in Unterfranken schlägt sich auch in der Polizeistatistik nieder: Im vergangenen Jahr wurden alleine im Zuständigkeitsbereich der Hammelburger Polizei fünf Biber bei Wildunfällen getötet, ein weiterer kam heuer bereits am 28. Januar bei Aura dazu.

Bei einem Unfall stand sogar der Verdacht im Raum, dass der Biber vielleicht erschossen wurde und der Wildunfall nur vorgetäuscht war. Eine Obduktion ergab jedoch, dass das Tier wohl doch angefahren wurde.

Ein Autofahrer hatte am 14. Dezember gegen 4.15 Uhr einen toten Biber mitten auf der B 27 bei Obereschenbach gemeldet. Der Biberbeauftragte stellte vor Ort eine kleine Verletzung fest, die auch ein Einschussloch hätte sein können. In Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Schweinfurt überließ die Polizei dem Biberbeauftragten den toten Biber. Zudem wurden offenbar auch Mitglieder des Angelsportvereins befragt, schließlich geschah der Unfall in der Nähe der Teichanlage des Vereins.

Kein Geschoss, Rippen gebrochen

Drei Tage später kam dann aber die Entwarnung: Bei der Obduktion des Bibers wurde kein Geschoss gefunden, aber gebrochene Rippen und eine Einblutung am Rippenbogen. Der Biber wurde also vermutlich doch durch den Zusammenstoß mit einem Auto getötet.

Bereits am 27. April war in der Nähe von Obereschenbach ein erster Biber überfahren worden: Gegen 3.55 Uhr erfasste ein Pkw das Tier unterhalb des Ortes in Richtung Hammelburg auf der B 27. Den Sachschaden schätzte die Polizei damals auf 2000 Euro. Ebenfalls nahe Obereschenbach erfasste am 29. September ein Pkw einen Biber. Der Unfall ereignete sich gegen 5.45 Uhr, der Sachschaden betrug rund 1500 Euro.

Der erste Wildunfall mit Biber im Raum Hammelburg ereignete sich im vergangenen Jahr am 24. Februar: Gegen 20.20 Uhr erfasste ein Pkw zwischen Hammelburg und Untererthal einen Biber, der die Fahrbahn queren wollte. Das Tier starb, am Fahrzeug entstand ein Schaden von rund 1500 Euro. Schließlich kam bei einem Wildunfall am 23. September zwischen Waizenbach und Wartmannsroth ein Biber ums Leben. Gegen 3.15 Uhr kreuzte ein Biber dort die Staatsstraße und wurde von einem Pkw erwischt. Die Polizei schätzte den Sachschaden auf 2500 Euro.

Den ersten toten Biber in diesem Jahr gab es zwischen Aura und Wittershausen: Am 28. Januar gegen 22.30 Uhr meldete ein Autofahrer, dass ein toter Biber auf der Straße liegt. Die Polizei räumte das tote Tier von der Straße, markierte die Stelle und verständigte den Biberbeauftragten. Nähere Umstände zu dem Unfall sind nicht bekannt.

Polizei rät zur Vorsicht

Aus Sicht von Ralf Peter von der Hammelburger Polizei gibt es keine besonderen Ratschläge, um Wildunfälle mit Bibern zu vermeiden. Es gelte die gleiche Empfehlung wie an allen anderen Stellen, an denen mit Wildwechsel zu rechnen sei: Vorsichtig fahren. Auf Grund seines Gewichts komme es beim Biber zu ähnlichen Schäden wie bei Rehen oder Wildschweinen.