Sanierung der 14. Kreuzwegstation

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Josef Geissler und Reiner Baden begutachten die Schäden.Foto: Arkadius Guzy
Josef Geissler und Reiner Baden begutachten die Schäden.Foto: Arkadius Guzy

Der Kreuzweg am Schlossberg gehört zu den historischen Denkmälern der Stadt. Damit er erhalten bleibt, braucht er regelmäßig die fachmännische Pflege.

Die 14. Station bekommt jetzt sogar besonders viel Zuwendung.

Die Station unterscheidet sich von den anderen, da sie als kleine Kapelle gestaltet ist. Drinnen setzt ein Altarbild die Grablegung und Auferstehung Christi in Szene. Doch das Altarbild zeigt einige Altersschäden: Die Farbe ist stellenweise abgeplatzt. Das gilt auch für die Ornamentmalerei an den Wänden der Kapelle.

Josef Geissler, Restaurator und Kirchenmaler aus Karlstadt, wird die Fehlstellen nun ausbessern. Die Arbeit werden einige Wochen dauern, weil der Untergrund erst verfestigt werden muss. Die obere Putzschicht löst sich ab. Sie diente 1938 als Untergrund für die Malerei.

Ursprünglich waren die Innenwände der Kapelle ganz anders gestaltet. Sie waren komplett bemalt. Und die Decke war blau, wie Geissler erklärt. Bei der Befunduntersuchung im Frühjahr sind Reste der alten Farbschichten wieder aufgetaucht. Sie werden aber nicht komplett freigelegt. Das wäre zu aufwendig. Die Wände werden nur neu getüncht.

Auch das Mauerwerk wird restauriert. Clemens Muth hat die aus dem Mörtel tretenden Salze bereits mit einer speziellen Paste von den Sockelsteinen entfernt. Nun muss er die Abplatzungen an der Oberfläche ergänzen. Auch Restaurator Muth hat eine Befunduntersuchung erstellt. Reiner Baden, der seit Jahren unermüdlich Spenden für den Kreuzweg sammelt, kennt die Ergebnisse.

Demnach sind die Feuchtigkeitsschäden im Inneren auf Kondenswasser zurückzuführen. "Die Erbauer der Kapelle haben sich damals schon was gedacht und das Mauerwerk zweischalig angelegt, damit keine Feuchtigkeit von außen eindringen kann", sagt Baden.

Auf 30 000 Euro bis 35 000 Euro schätzt er die Kosten für die Sanierung. Das Landesamt für Denkmalpflege habe einen Zuschuss zugesagt. Einen Antrag hat Baden auch an den Bezirk Unterfranken gerichtet. Dennoch geht er davon aus, dass rund 20 000 Euro durch Spenden gedeckt werden müssen. Baden meint: "Mein Problem ist nun das Geld zusammenzubekommen."

Ihm liegt die Kreuzweganlage schon seit Jahren am Herzen. Baden versucht immer wieder Aufmerksamkeit für das Denkmal zu wecken. So soll seinen Vorstellungen nach die Kapelle am Ende der Restaurierungsarbeiten im Rahmen eines Gottesdienstes neu gesegnet werden. Außerdem gibt es am Sonntag, 11. September, dem Tag des offenen Denkmals, eine Führung auf dem Kreuzweg am Kloster Altstadt.

Die Franziskaner ließen die Stationen im Jahr 1733 anlegen. Der Hammelburger Bildhauer Johann Jakob Faulstieg gilt als ausführender Künstler, wohl zusammen mit mindestens einem Helfer. Der Kreuzweg führt als Rundweg durch die Leidensgeschichte Jesu. Er endet nicht mit der Kreuzigungsgruppe, sondern setzt mit der 14. Station die Grablegung und Auferstehung in Szene.