Rollator-Training der Gebietsverkehrswacht Hammelburg

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Helga Springer probiert aus, wie sie mit dem Rollator am besten in den Bus einsteigt.Foto: Arkadius Guzy
Helga Springer probiert aus, wie sie mit dem Rollator am besten in den Bus einsteigt.Foto: Arkadius Guzy
Mit der richtigen Technik lassen sich auch Schwellen überwinden.Foto: Arkadius Guzy
Mit der richtigen Technik lassen sich auch Schwellen überwinden.Foto: Arkadius Guzy
 

Die Gebietsverkehrswacht Hammelburg will Senioren ermutigen, mobil zu bleiben. Dafür bereitet sie sie mit einem Kurs auf die Benutzung eines Rollators vor.

Jetzt wisse sie, wie es geht, sagt eine Teilnehmerin. Auf dem Buttenmarkt hinter dem Rathaus konnte sie üben, wie sie mit dem Rollator in den Bus kommt. Karlheinz Franz hat für seine Kursteilnehmer aber noch mehr Alltagshilfe parat.

"Wir wollen die Damen und Herren dazu bringen, sich nicht zu schämen, die Gehhilfe zu benutzen. Wir wollen sie ermutigen, rauszugehen", sagt der Vorsitzender der Gebietsverkehrswacht Hammelburg. Mit einem Kurs in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule und dem Senioren- und Behindertenbeirat bereitet er die Senioren darauf vor. Dafür hat Franz in der Markthalle einen Hindernisparcours aufgebaut und einen Linienbus des Busunternehmens KOB an den Buttenmarkt bestellt.

Doch bevor es an die praktischen Übungen geht, stellt Christian Neugebauer, Geschäftsführer eines Sanitätshauses, aber erst einmal Rollatormodelle und -technik vor. Währenddessen prüft ein Mitarbeiter des Unternehmens die Rollatoren der Teilnehmer: Mit Haarren und Teppichfäden blockierte Radlager, abgenutzte Griffe und ausgeleierte Bremsen sind allegemein häufige Mängel.

Die Helfer vom Senioren- und Behindertenbeirat servieren Kaffee und Kuchen und begleiten die Teilnehmer danach zum praktischen Training. Franz zeigt ihnen zunächst einfache Übungen, mit denen sie ihre Muskulatur stärken können. Er führt dann an einem Parcours vor, wie sich mit dem Rollator Schwellen nehmen lassen und wie die Gehhilfe beim Hinsetzen und Aufstehen helfen kann. Bei der Deutschen Verkehrswacht hat sich Franz dafür extra weiterbilden lassen.

Für die Gebietsverkehrswacht Hammelburg ist es der erste Rollator-Kurs. Den schaut sich auch ein Vertreter der Gebietsverkehrswacht Gemünden an, um von den Erfahrungen zu lernen. Der Hammelburger Verein will weitere Kurse in den Kooperationsgemeinden in seinem Zuständigkeitsgebiet anbieten, wie Franz erklärt.

Auf dem Weg von der Markthalle zum Bus müssen die Teilnehmer ein echtes Hindernis überwinden: das Pflaster des Buttenmarkts. Es ist untauglich für Rollatoren. Deren Räder bleiben in den Fugen hängen. Anni Misch vom Senioren- und Behindertenbeirat nutzt die Gelegenheit, um erneut eine Verbesserung zu fordern. "Wir wissen um die Probleme", sagt Bürgermeister Armin Warmuth (CSU). Er verspricht, dass die Stadt an einer Lösung arbeiten wird.

Der Einstieg in den Bus ist für einige Teilnehmer überraschend einfach - dank der Absenkmöglichkeit und einer Rampe. Laut KOB-Geschäftsführer Claus Schubert ist die Hälfte der Linienbusse mit Niederflurtechnik ausgestattet. Wenn einer davon einmal für eine Fahrt gebraucht würde, könnten Rollatornutzer auch anrufen. Schubert möchte, dass sich diese trauen, den Bus zu nehmen. Franz erklärt, wie das auch bei einem erhöhten Einstieg geht.

Gebietsverkehrswacht Die Gebietsverkehrswacht Hammelburg ist im März 1969 gegründet worden, der Verein kann also im kommenden Monat sein 50-jähriges Bestehen feiern. Dazu sind zwei Veranstaltung geplant: Am Samstag, 16. März, findet ein Kommers mit Ehrengästen und Ehrungen statt. Am Sonntag, 7. April, gibt es, eingebettet in den Frühjahrsmarkt, einen Verkehrssicherheitstag auf dem Viehmarkt.