Raser in Westheim gefährden Mensch und Tier

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Seit vielen Jahren schon ist die Elfershausener Straße ein neuralgischer Punkt im Stadtteil Westheim. Hier wird immer noch zu schnell gefahren, was Mensch und Tier gefährdet. Foto: Winfried Ehling
Seit vielen Jahren schon ist die Elfershausener Straße ein neuralgischer Punkt im Stadtteil Westheim. Hier wird immer noch zu schnell gefahren, was Mensch und Tier gefährdet. Foto: Winfried Ehling

Einmal mehr klagen die Anwohner von Westheim darüber, dass Autofahrer zu schnell durch die Elfershausener Straße fahren.

Zur sechsten Bürgerversammlung in seiner Amtszeit schnupperte Bürgermeister Armin Warmuth "Westheimer Luft". Der Stadtteil, mit einem inzwischen ausgebauten Gewerbegebiet, steht vergleichsweise gut da. Aber gibt es Probleme, die nach Meinung der Bürger anzugehen sind.
Ortsbeauftragte Gaby Ebert begrüßte gut 50 Anwesende im MGV-Heim, die zunächst bei einer Präsentation der Stadtwerke von der Anbindung des Stadtteils an das "schnelle Internet" erfuhren. Im in Anspruch genommenen Förderprogramm eigentlich nicht vorgesehen, packte die Stadt Hammelburg die Gelegenheit beim Schopf und integrierte den Stadtteil auf eigene Faust, da das Glasfaserkabel auf seinem Weg nach Feuerthal hier vorbeiläuft.


Schnelles Internet

"Die Breitbandversorgung gehört heute dazu wie das tägliche Brot - gerade in Westheim ", befand der Rathauschef. Der Leiter der Stadtwerke, Norbert Kühnl, und Vertriebsleiter Jürgen Weigand erörterten die Vorteile. Das Glasfaserkabel werde bei den Hausanschlüssen direkt auf das bestehende Kupferkabel aufgebunden, was Grabungsarbeiten minimiere. Mit Inbetriebnahme des Netzes rechnen die Stadtwerke Ende des Monats, erste Schaltungen sind für Mitte Mai vorgesehen.
In der Diskussion war - wieder einmal - der Verkehr in der Elfershausener Straße zentrales Thema, der, trotz 30km/h-Gebotsschildern, nicht in den Griff zu kriegen ist.
So wurden die Katze von Petra Schmitt tot- und ihr Hund angefahren, was nach Meinung der Anwohnerin auf zu hohe Geschwindigkeit zurückzuführen ist. Petra Schmitt gab zu bedenken, dass solches Verhalten auch eine Gefahr für Senioren und Gehbehinderte bedeute und schlug vor, die dortigen Blumenkästen einen halben Meter näher in den Straßenraum hineinzusetzen, um langsames Fahren zu erzwingen. "Das muss geprüft werden", so Warmuth.
Der Westheimer Stadtrat Norbert Schaupp, der einige Male mit dem Verkehrsbeauftragten Peter Sell in dieser Sache einen Vor-Ort-Termin anberaumt hatte, versicherte: "Es geschieht etwas." Die Frage ist wann.
Der Bürgermeister sagte, er kenne dieses Problem auch aus seinem Heimatort Diebach und wolle noch einmal einen Ortstermin ansetzen. Er plane, einen Teil der fraglichen Strecke in eine 30 km-Zone umzuwandeln, was allerdings zwingend die Vorfahrtsregel "rechts vor links" mit sich brächte.


Letzte Pappeln fallen auch noch

In diesem Zusammenhang wies Karsten Leurer auf die beidseitig beparkte Westheimer Straße an der Einmündung der Elfershausener Straße hin. "Abbiegende Feuerwehrfahrzeuge bekommen hier echte Probleme", warnte er.
Harsche Kritik landete am Bürgermeistertisch über die Fällung der Pappeln an der Saalebrücke. Zu Unrecht, wie sich herausstellte, denn dafür ist nicht die Stadt, sondern das Wasserwirtschaftsamt verantwortlich. Für Leurer, Armin Wahler und weitere Bürger war die Begründung der Behörde nicht nachvollziehbar. Es mag sein, dass einige Bäume morsch waren doch dass Kanufahrer auf der Saale beim Sturm gefährdet sind, sei unwahrscheinlich. Dennoch - auch die letzten Pappeln werden "wegen Verkehrssicherung" fallen, hieß es.
Ungehalten zeigte sich auch Rainer Sitzmann über die Behörde. Er habe des Öfteren auf angeschwemmte Bäume am Saalewehr in Trimberg hingewiesen und gebeten, diese zu entfernen, da sie irgendwann an der Westheimer Brücke landen und diese beschädigen. Geschehen sei jedoch nichts. Hier will der Bürgermeister ebenfalls einen Ortstermin vereinbaren.
Den Vereinen werden die Niederschlagsgebühren nicht erlassen. Der Antrag von Walter Schultheis lehnte der Rathauschef glatt ab. "Wir sind eine Stabilisierungsgemeinde, die zur Konsolidierung verpflichtet ist", betonte er mit dem Hinweis auf die relativ geringen Beträge, die hier abzuführen sind.
Auch die Asphaltierung des Wegs zur Kapelle wird nicht realisiert. Hier hat die Untere Naturschutzbehörde ihr Veto eingelegt.
Dagegen ist eine Erneuerung des einzigen Spielplatzes in Westheim im nächsten Jahr vorgesehen, ebenso wie weitere Emission-Messungen im Gewerbegebiet. Die Saalebrücke, die einzige direkte Verbindung zum anderen Ufer, will die Stadt neu bewerten lassen.
In Bezug auf das neue, schmucke Jugendheim musste die Stadt zwar finanziell nachjustieren, doch haben die Jugendlichen endlich ein vernünftiges Domizil - der Lohn "für eine Jugend die sich einbringt - auch in die Vereine Westheims", wie es Warmuth formulierte.
Mit Blick auf den beliebten Reggio-Kindergarten im Stadtteil sucht die Stadt "händeringend" nach Kindergartenplätzen. "Sie sind Mangelware in Hammelburg und seinen Stadtteilen, weil die Kinder früher in den Kindergarten kommen", vermutete der Bürgermeister.