Gemeinde und Diözese sind sich einig: Die Wirmsthaler Kirche muss renoviert werden. Was und wie die Arbeiten finanziert werden, steht aber noch nicht fest.
Die Wirmsthaler Kirche braucht dringend eine Außen- und Innenrenovierung. Ein Zuschuss-Antrag der Kirchenstiftung rief Architekt Thomas Ruser und Vertreter des bischöflichen Ordinariats Würzburg auf den Plan, die das Gotteshauses inspizierten. Dabei stellte sich heraus, dass es mit neuem Anstrich und Ausbesserungsarbeiten nicht getan ist.
Wie Ruser im Gemeinderat berichtete, benötigte er mehrere Gutachten, die auch die Statik betreffen. So sind wegen Veränderungen und Beschädigungen der Knotenpunkte Anker einzubringen. Daneben bereitet der Glockenturm Probleme, Dachdecker und Spengler finden hier ebenfalls Arbeit. Im Innenraum ist die Achse gestört, die Lüftung funktioniert nicht optimal und der Kirchenraum kann neue Farbe vertragen. Die Fenstersanierung, die Heizungstechnik und drei kleine Glocken einbezogen, taxierte der Planer die Gesamtmaßnahme auf eine halbe Million Euro.
Finanzplan erforderlich
Die Finanzkammer der Diözese stimmte der Sanierung zwar zu, verlangte jedoch einen Finanzplan. Selbst stellte sie eine Förderung von einem Drittel der Kosten in Aussicht. Nach Annahme des Architekten könnte sich die Summe auch erhöhen. Der Markt will sich ebenfalls beteiligen. Wie viel aus der Gemeindeklasse fließt ist jedoch nicht festgelegt.
Beschluss vertagt
Bürgermeisterin Patrizia Schießer ist sich auf Grund mehrerer Urteile nicht sicher, ob eine Baulastverpflichtung seitens des Marktes vorliegt. Dies ist nach ihrer Meinung auch nicht ausschlaggebend. "Wir sollten gemeinsam etwas tun", betonte sie. Der Vorschlag ihres Stellvertreters, Klaus Kaufmann, die Gemeinde möge sich mit derselben Summe beteiligen wie die Diözese ist noch nicht in Stein gemeißelt. Doch "gibt die Gemeinde etwas dazu", versprach Schießer mit dem Vorschlag noch einmal in der kirchlichen Finanzkammer vorzusprechen um "Fakten in der Hand zu haben". Dem stimmte das Ratsgremium einstimmig zu, ein Beschluss wurde vertagt.
Projekt gegen das Insektensterben
Der Markt Euerdorf tritt dem Gemeinschaftsprojekt "Grüngitter" bei, zu dem Roland Lenhart, Sachgebietsleiter zum Umweltschutz im Landkreis und Allianz-Manager Holger Becker informierten. Die Idee entwickelten die beiden Allianzen "Fränkisches Saaletal" und "Kissinger Bogen" als Schutz gegen das Insektensterben. Lenhart konnte nach eigener Aussage bereits 17 Kommunen von der Vorhaben überzeugen. Auch zahlreiche weitere Partner wie zum Beispiel die Jagdverbände, der Bund Naturschutz, die Landespflege, der Imker- und der Bauernverband sind bereits Mitglied in der Vereinigung.
"Es ist kein Naturschutzprojekt und es geht nicht nur um Insekten, sondern um ein auf drei Jahre angelegtes Menschenschutzprojekt", definierte er mit dem Hinweis auf ähnliche Maßnahmen in der Region. "Die Erhaltung der Grundlagen des menschlichen Lebens, Boden, Luft, Wasser und Arten verdienen unserer Hilfe und Solidarität", unterstrich der Umweltschützer mit seinem Appell an einen Bewusstseinswandel.
Die Finanzierung, bestehend aus einem Sockelbetrag jeder Gemeinde und einer errechneten Beteiligung stieß allerdings auf Kritik, da Elmar Hofmann ein Ungleichgewicht zu Lasten kleinerer Gemeinden feststellte. Auf Anfrage der Bürgermeisterin sah Lenhart Vernetzungsmöglichkeiten verschiedener Programme, die Landwirte, Kommunen und Initiatoren zusammenführen können. Auch Gisela Bergel und Bernhard Herterich legten Einspruch gegen das mit hohem Zuschuss geförderte Projekt ein, des Geldes oder Zweifel am Mitträgerschaft wegen.