Mit der Rhöner Erklärung gegen Tennet-Pläne protestieren

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Auch der Markt Elfershausen steht - wie der Landkreis - an der Seite der Bürgerinitiativen, wie Bürgermeister Karlheinz Kickuth (links) und BI-Vorsitzender Markus Stockmann demonstrativ per Handschlag beweisen.
Auch der Markt Elfershausen steht - wie der Landkreis - an der Seite der Bürgerinitiativen, wie Bürgermeister Karlheinz Kickuth (links) und BI-Vorsitzender Markus Stockmann demonstrativ per Handschlag beweisen.

Die drei Rhöner Bürgerinitiativen haben die Rhöner Erklärung als Manifest ihres Protests gegen Tennet-Pläne unterschrieben.

Mit der "Rhöner Erklärung" nahmen die Vorsitzenden der Bürgerinitiativen aus dem Unesco-Biosphärenreservat Rhön - "Der Gegenstrom" aus Elfershausen, "Schondra gegen Südlink" und die "Bürgerinitiative Sinntal gegen die Stromtrasse" - Stellung zu dem von der Bundesregierung verabschiedeten Energieleitungsausbaugesetz.

Die Allianz der drei Bürgerinitiativen (BI) fordert, die Umsetzung der vereinbarten Ziele des Koalitionsgipfels vom Juli jetzt in weiteren Planungsschritten zu verwirklichen, wie der Vorsitzende von "Gegenstrom", Markus Stockmann, vor Pressevertretern im Tagungshotel Ullrich erklärte.

Das bedeutet die Durchführung eines nachvollziehbaren Genehmigungsverfahrens und die Offenlegung und Berücksichtigung voraussichtlicher Umweltauswirkungen. Als vorrangig betrachten die BIs weiterhin die Optimierung, Zusammenführung und die Erneuerung vorhandener Netz-Infrastruktur. Bei gemeinsamer Führung der Gleichstromleitungen von Wilster nach Grafenrheinfeld und von Brunsbüttel nach Großgartach mit nur einem Abzweig nach Grafenrheinfeld sollen schützenswerte Gebiete ausgespart bleiben.


Entscheidung im März

"Für uns ist das Unesco-Biosphärenreservat Rhön ein schützenswertes Gebiet, das nicht leichtfertig verbrannt werden darf", betonte Stockmann und appellierte: "Das Land der offenen Fernen darf nicht im Stich gelassen und nicht preisgegeben werden für die Netzinfrastruktur aller Art." Eine Entscheidung zum überarbeiteten Beschluss der neuen Trassenführung erwartet er im März. Jürgen Metz, der Leiter der Wirtschaftsförderung des Landkreises, stellte sich auf die Seite der Protestler: "Der Kreis befürwortet diese Initiative."

Reiner Morshäuser mahnte allerdings zur Vorsicht. "Die Firma Tennet hat nicht immer mit offenen Karten gespielt", so der Vorsitzende der BI aus Schondra. "Für mich wäre nur eine Trasse akzeptabel, die nicht durch das Biosphärenreservat führt", unterstrich er seine Aufforderung zur Wachsamkeit. Deshalb sollte man keinen Planungsschritt verpassen.

"Unsere Arbeit geht weiter. Dafür haben wir engagierte Unterstützer, die das Lied ,Die Rhön - lasst sie uns bewahren' geschrieben haben, das die Gruppe Hippie Trail musikalisch umsetzte." Der Refrain laute: "Für kein Geld, für kein Geld der Welt, wollen wir, dass ihr die Rhön so entstellt."

Jürgen Hüfner schuf ein Video typischer Rhönlandschaften, das abgespielt wurde, während die Vorsitzenden der Bürgerinitiativen die "Rhöner Erklärung" unterzeichneten. Diese Aufforderung ergeht an den Netzbetreiber Tennet, die Genehmigungsbehörde und die Bundesnetzagentur.

Stockmann erinnerte an die vielen Aktionen, die die Bürgerinitiativen gemeinsam gegen die ursprünglich geplante Trasse führten, Mahnfeuer, Fackelzüge und die Kundgebung anlässlich des Besuchs der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner in Bad Bocklet. Höhepunkte des Jahres seien die Kundgebung in der Landeshauptstadt und der Besuch des von Ministerpräsident Horst Seehofer in Bad Brückenau, bei denen die BIs ihren Widerstand initiierten.