Die MGV Chorgemeinschaft überrascht mit einem neuen Chor.
Gleich mehrere Vorurteile gegenüber Liederabenden konnte der MGV Chorgemeinschaft Hammelburg entkräften. Liederabende sind nur etwas für die Vereine und Aktive und für alte Leute. Beim Liederabend im Pfarrzentrum waren durchaus Interessierte zu finden, die einfach nur zum Zuhören kamen, ohne selbst zu singen. Und das Chorkonzert zeigte, dass sich die Vereine um abwechslungsreiches, frisches Liedgut bemühen und auch Traditionen weitergeführt werden.
Nach der Begrüßung von MGV-Vorsitzender, Edith Deinlein hieß zunächst der Gemischte Chor der Hammelburger die Gäste mit drei traditionellen Themen willkommen, wie zum Beispiel "Wenn der weiße Flieder wieder blüht".
Neuer Shanty-Chor Ein Novum in der von Florian Schaub dirigierten Chorgemeinschaft war der im Februar gegründete Shanty-Chor, der aus aktiven Sängern des MGV-Männerchors und
Interessierten besteht und sich den Seemanns-Liedern verschreibt. Gleich drei Stücke, die Freddy Quinn zum Weltruhm verhalfen - "Heimatlos", "Die Gitarre und das Meer" und "Junge kommt bald wieder" - zogen sie aus der "Evergreen-Kiste" und fügten "Es löscht das Meer die Sonne aus" hinzu. Angesichts von nur zwei hintereinanderfolgenden Proben sieht man die nicht ganz präzisen Einsätze nach. Gut Ding braucht schließlich Weile. Ihre "Feuerprobe" haben die "Inland-Matrosen" bestanden und deshalb sollten sie mit Feuereifer weitermachen. Sicherlich gelingt es dann auch einige englische-sprachige Seemannslieder einzubringen. Zur Fortsetzung ermunterte auch der Vorsitzende der Sängergruppe Bad Kissingen, Siegfried Gottwald.
Gruß aus "Bella Italia" Einen homogenen und vokal guten Eindruck hinterließ der Gesangverein Liederkranz aus Premich unter Chorleiter Nikolaus Metz.
Insbesondere der Beitrag "Hörst du den Vogelsang" nach dem Thema aus der "Unvollendeten" von Franz Schubert bestach in der Darbietung. Mit "Bella Italia" überbrachten die Vor-Rhöner wohl ein Gastgeschenk aus der Feder des Heimatkomponisten Siegfried Herterich.
Die "Sängerlust" aus Oberthulba, Heimatchor von Siegfried Gottwald, und geleitet von Martin Rudolf, wusste eingangs mit "Sing mit mir" zu bestechen. Aufhören ließ der Beitrag "Phänomen" von Jean Frankfurter, einem der profiliertesten, deutsch-sprachigen Komponisten und Produzenten, zu dessen Klientel Patrick Lindner, Andy Borg und die Kastelruther Spatzen gehören und der Helene Fischer mit ihrem Album "Farbenspiel" zu internationalem Ruhm verhalf.
Obwohl die Sängerlust mit nur rund der Hälfte ihrer Aktiven antrat, lieferte der Chor eine volltönende, hervorragende Leistung.
Die Chorgemeinschaft aus Diebach und Windheim, ebenfalls von Florian Schaub dirigiert, wusste mit fünf Liedern zu gefallen, darunter Gustav Klauers "Morgenwanderung" und Pascal Thibauts "Sing mein Herz".
Die Chorgemeinschaft, die dem Vernehmen nach über 27 Aktive verfügt, wurde sozusagen aus der Not geboren. Da beide Vereine nicht mehr über genügend Stimmen verfügten, gingen sie "eine fruchtbare Kooperation" ein, wie sich zeigte.
Den Abschluss bildete erneut der Gastgeber mit zwei unterschiedlichen Themen, der "American Folk Song Suite" und Hollfelders "Abendsegen",. Die instrumentale Begleitung der Chöre lag bei Rudi Hofmann, Lothar Nöth und Wolf-Dieter Bogner.