Damit der Freiwilligen Feuerwehr der Nachwuchs nicht ausgeht, sollen nun schon Fünf- bis Elfjährige für die Arbeit der Floriansjünger interessiert werden. Die Neugier soll eine Kinderfeuerwehr wecken, die sich einmal pro Monat trifft.
Die Freiwillige Feuerwehr setzt auf Kinder in ihren Reihen. Damit wollen sich die Floriansjünger einerseits den Nachwuchs sichern, aber auch jungen Menschen im Alter von fünf bis elf Jahren spielerisch soziales Verhalten vermitteln. Mit dieser Absicht will die Feuerwehr direkt an die Brandschutzerziehung im Kindergarten anknüpfen.
Einen weiteren Grund nannte Kommandant Dominik Roth im Rahmen einer Informationsstunde für die Eltern im Sitzungssaal des Rathauses: "Wir wollen mit den anderen Vereinen Schritt halten und uns aus dem verfügbaren jungen Potential einen Anteil sichern. Je eher, desto besser", räumt er ein.
Die Wehren wissen, was in der vielfältigen, heimischen Vereinsszene die Stunde geschlagen hat. Ob Sport-, Musik- oder Hobby-Verein - jede Interessengemeinschaft versucht, junge Leute für sich zu gewinnen um so ihren Fortbestand zu sichern.
Da wollen die "Blauröcke" nicht hinten anstehen.
Kinder beeindruckt
Im Markt war Machtilshausen der Vorreiter für diese Idee, die Feuerwehr Elfershausen will im kommenden März nachziehen. "Wir wollen mal schauen, wie es läuft. Mit dem ersten Anlauf - der Werbung um junge Kräfte - hoffen wir in deren späteren Alter natürlich auch auf weitere Mitgliedschaft", sagt der Kommandant.
Derweilen gaben sich die Feuerwehrleute im nahe gelegenen Gerätehaus alle Mühe, um die "Youngster" zu beeindrucken. Bei der Besichtigung des Einsatzfahrzeugs, besonders aber bei der umfangreichen Ausrüstung und dem Einsatz eines Atemschutzträgers - den Manuel Roth demonstrierte - gab es große Augen bei den jungen Gästen. So hautnah hatten sie das noch nicht erlebt.
"Uii, der sieht aus wie ein Marsmensch", meinte eine Sechsjährige als der Feuerwehrmann sein Feuerschutz-Cape überstülpte.
Keine Ernstfalleinsätze
Es ist klar, dass für die Jüngsten keine Ernstfalleinsätze in Frage kommen. "Was wir in der Kinderfeuerwehr machen, ist nicht gefährlicher als andere Freizeitaktivitäten", betont Kommandant Roth, dem auch am Teamgeist gelegen ist, der vermittelt werden soll.
Mit ihm stehen den "Newcomern" - zwölf Kinder waren an diesem ersten Abend anwesend - sechs Betreuer zur Verfügung. Dies sind Selina Burmeister, Julia und Michael Ortmann, Catrin Lummel-Stockmann und Heike Trompeter. In einer monatlichen Übungsstunde sollen die Neuen verschiedene, kindgerechte Aufgaben lösen. Bekleidungsvorschriften gibt es nicht. Die Mitgliedschaft in der Kinderfeuerwehr ist kostenfrei.
Ausrüstungs- und Materialkosten übernimmt die Wehr wie auch die Getränke oder eventuelle Verpflegung.
Selbstredend wird es auch Freizeitaktivitäten für die Jüngsten geben, wobei der Kommandant um Unterstützung durch die Eltern bat. Im Rahmen ihrer Tätigkeiten bei der Wehr sind die Kinder natürlich durch den Landesfeuerwehrverband versichert.
Ab zwölf in die Jugendfeuerwehr
Bleiben die Kinder "bei der Stange" so sieht ihr weiterer Weg bei den Floriansjüngern mit dem Erreichen von zwölf Jahren die Übernahme in die Jugendfeuerwehr und mit 16 Jahren die Anwartschaft als Feuerwehrfrauen oder -männer vor.
Was danach kommt, bestimmen die dann jungen Erwachsenen selbst.