In der Musikakademie wird im Container gekocht

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Küchenchef Armin Klein bereitet eine Bärlauch-Suppe vor.Foto: Arkadius Guzy
Küchenchef Armin Klein bereitet eine Bärlauch-Suppe vor.Foto: Arkadius Guzy
Der Zugang zu den Containern ist mit einem Gerüst überdacht.Foto: Arkadius Guzy
Der Zugang zu den Containern ist mit einem Gerüst überdacht.Foto: Arkadius Guzy
 

Die Umbauarbeiten im Kloster bekommt vor allem das Küchenpersonal zu spüren. Es muss die Kursteilnehmer unter eingeschränkten Bedingungen verköstigen.

Im Topf köchelt die Bärlauchsuppe vor sich hin, die Öfen halten den gebackenen Fisch warm. Für Armin Klein wäre das gewöhnlicher Berufsalltag, würde er nicht in einem Container stehen.

Der Küchenchef und seine Mitarbeiter haben in der vergangenen Woche wegen der Umbauarbeiten im Kloster das Gebäude verlassen. Sie kochen nun in einer Containereinheit: Zwei Container bilden die Küche, ein dritter fungiert als Lager mit Kühleinheit.

"Das Personal muss sich nun neu organisieren, die Logistik muss angepasst werden", erklärt Klein. Drei bis vier Leute arbeiteten immer während des Dienstes zusammen. Unter den beengten Verhältnissen können sie jetzt kulinarisch nicht immer alles das machen, was sie in der Küche im Klostergebäude machen konnten. Sie müssen zum Beispiel darauf verzichten selber zu backen.

Klein ist Herausforderungen gewohnt. Der 38-Jährige, der aus Rechtenbach stammt, ist erst seit Anfang des Jahres Küchenchef in der Musikakademie. Zuvor arbeitete er in verschiedenen Hotel- und Gastronomiebetrieben, auf dem Kreuzfahrtschiff Aida und auf einem Sterne-Flusskreuzfahrtschiff.

In der Musikakademie zu kochen, unterscheide sich sehr von seinen bisherigen Einsatzstellen. "Der raue Ton fällt weg. Daran muss man sich erst gewöhnen", sagt Klein. Die Arbeitszeiten seien geregelt, es gebe keinen Stress beim Kochen: "A la carte in einem Restaurant kann man nie planen."

Der Wunsch, wieder in Heimatnähe zu arbeiten, um die sozialen Kontakte besser pflegen zu können, hatte Klein motiviert, sich bei der Musikakademie zu bewerben. Vor ihm leitete Rudolf Krieg, der nun in Ruhestand ist, die Küche. Die Wochenenden teilte er sich mit Frater Pius Pfaller auf.

Das Team um Klein muss sich für etwa zwei Jahre in der Container-Küche einrichten - so lange wird der Umbau im Klostergebäude dauern. Derzeit laufen laut Bauleiter Martin Szymanski die Abbrucharbeiten. Außerdem wird der Innenhof aufgegraben. Er soll überdacht werden und künftig als Speisesaal dienen. Jetzt ist erst einmal für die Kursteilnehmer ein provisorischer Speisesaal im Felsenkeller eingerichtet worden.

Bei der Umgestaltung der Klosterräumlichkeiten für die Musikakademie wird auch die Küche erneuert. Die Ausstattung wird neue Geräte umfassen. Klein kann dann sein kulinarisches Konzept für die Musikakademie entwickeln. Denn auch wenn die Einrichtung kein Restaurantbetrieb ist, sieht der Küchenchef Raum für Kreativität. "Wir werden überlegen, was wir zusätzlich machen können", sagt Verwaltungsleiterin Bernadette Roßberg.