Hammelburg hat Erfolg mit Gästeführungen

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Die Weinberge rund um Hammelburg sind regelmäßig Ziel von geführten Wanderungen. Foto: Archiv/Arkadius Guzy
Die Weinberge rund um Hammelburg sind regelmäßig Ziel von geführten Wanderungen. Foto: Archiv/Arkadius Guzy

Begleitete Gruppen-Touren erleben seit vergangenem Jahr einen Aufschwung. Die Nachfrage ist groß - so groß, dass sie Probleme macht.

Die ersten Gästeführungen gab es in diesem Jahr bereits im Januar. Dabei fing die Saison gewöhnlicherweise immer erst im März oder April an, wie Daniela Schorn erklärt. "Bis Dezember sind Führungen vorgebucht", sagt die Leiterin der Tourist-Information. Die Anfragen häuften sich. Und das hat seinen Grund.

Im Zuge des Stadtjubiläums im vergangenen Jahr sei schließlich so viel Werbung gemacht worden, wie wohl noch nie zuvor. So sprang laut der Statistik der Tourist-Information die Zahl der Führungen 2016 auf 190 an. In den Jahren davor lag sie so etwa um 90 herum. Und der Trend hält an.

Das Angebot ist breit. Es gibt sechs klassische Stadtführungen unterschiedlicher Länge. Auf den Rundgängen durch die Gassen lernen die Gäste "historische Gebäude und Persönlichkeiten der Stadtgeschichte" kennen. Eine andere Tour verspricht Einsichten darüber, "welche führende Rolle Hammelburg innehatte".

Dazu kommt rund ein Dutzend themenspezifischer Führungen. Neu darunter ist eine Tour auf dem Kreuzweg am Schlossberg. Mit zwei ganz eigenen Touren sollen besonders Veranstalter von Busreisen angesprochen werden.
Eine Fahrt rund um Hammelburg führt auf den Lagerberg, von wo aus die Teilnehmer einen Ausblick auf die Stadt haben - daher der Name "Hammelburg von oben". Die andere Tour umfasst ein größeres Stück des Saaletals. Ziele auf der Fahrt sind zum Beispiel Ramsthal und Aura.

Die Bustouren sind vor allem für ältere Gäste gedacht. "Hammelburg von oben" habe einen enormen Zulauf, sagt Schorn. Die anderen, klassischen Gästeführungen sprechen ebenfalls ein eher älteres Publikum an. Es sind meistens jüngere Senioren, wie Schorn beschreibt. Vor allem Klassentreffen nutzten das Angebot. Die Gäste kommen aus dem näheren Umfeld wie Fulda oder Thüringen - aber zum Beispiel auch aus Norddeutschland. Es sind typische Tagesausflüge oder Wochenendaufenthalte.

Neben dem Führungsangebot für Gruppen finden von Mai bis Oktober offene Führungen statt - ab diesem Jahr erstmals zweimal im Monat, jeweils am ersten und dritten Samstag. Wer will, kann einfach ohne Anmeldung über die Touristinfo, die Führungen vermittelt, am Treffpunkt am Marktbrunnen dazustoßen.

Die große Nachfrage bereitet allerdings zuweilen Probleme: Die Zahl der Gästeführer ist zu klein. So müssen teilweise sehr große Gruppen gebildet werden. Daher betont Schorn: "Wir brauchen Verstärkung." Außerdem fehlt es bisher an englischsprachigen Führungen. Um das Angebot zu erweitern, wäre es gut, wenn es Gästeführer gäbe, die diese spezielle Nachfrage bedienen könnten.