Der kleine Rene und seine Familie hoffen, dass er in Spanien ein Spenderherz bekommt. Zum Abschied gab es einen Aktionstag in Fuchsstadt für den Jungen.
Für René hieß es Abschied nehmen. In einem kleinen Konvoi geht es nun auf den Weg nach Barcelona, wo der herzkranke Sechsjährige eine Chance hat, ein Spenderherz zu bekommen. Denn in Deutschland gibt es zu wenige. Mutter Silvia, Vater Rainer und die Großeltern begleiten René auf dem langen Weg nach Spanien.
Nicht nur ganz Fuchsstadt nimmt teil am Schicksal des blonden Jungen, der rund um die Uhr mit einer Sauerstoffflasche leben muss. Hilfe kam auch von vielen Menschen aus der Nahregion und der Fernsehsender RTL berichtete im Zusammenhang mit Organspenden von dem kleinen Fuchsstädter. Die Bürger von Fuchsstadt - speziell die Freiwilligen der Gruppe "Herz-Kind" - wollten René jedoch nicht nur gute Wünsche mitgeben, sondern Mut machen mit einem eigens für ihn ausgerichteten Aktionstag.
Der Idee schlossen sich zahlreiche Bürger an, um mit finanzieller Hilfe und Sachspenden die Überlebenschance für René zu unterstützen. Schon im Vorfeld des Aktionstags erreichten die Familie Kippes/Wolf Spenden, zu denen jetzt die dreistelligen Beträge des FC Fuchsstadt, der Obereschenbacher Tippgemeinschaft, der "Fuschter Euls" und des Kollegiums der Katharinen-Schule hinzukamen.
Initiiert von Stefanie Hofmann, fanden sich zehn Gleichgesinnte die beschlossen, die Organisation und die flankierende Arbeit für diese "Good-Will-Aktion" zu übernehmen. "Zunächst bat ich meinen Freundeskreis um Mithilfe, die wiederum ihre Freunde und Bekannten informierten", berichtet sie.
So entstand schnell ein Netzwerk, das immer dichter wurde. Geschäfts- und Privatleute, Unternehmen und Vereine ließen sich einbinden. "Der Westheimer Frauentreff, die Christ-Königsgemeinde, die Lions-Clubs, Musikkapellen und sogar drei Untererthaler, die am selben Tag ihren Geburtstag feierten, beschlossen ihre Geschenke dem guten Zweck zu widmen und schickten 1000 Euro", ließ Julia Manninger wissen.
Vor dem Geldsammeln war allerdings auch noch Arbeit zu leisten, zum Beispiel um den Sachverhalt mit der Gemeinde und beim Finanzamt zu klären.
"Mit der Krankenversicherung musste ich mich selbst auseinandersetzen doch ich kam nicht voran. Erst als ich mich an Staatsministerin Dorothee Bär wandte, gelang es, das Vorhaben durchzuboxen", sagt Silvia Wolf dankbar. Der Mutter steht jedoch eine harte Zeit bevor, nämlich ein geschätztes Jahr mit ihrem kranken Sohn in einem fremden Land. Sie braucht eine Wohnung in Barcelona, um bei ihrem Kind zu sein. Zwölf Monate in einer Umgebung, deren Sprache sie nicht spricht und deren Gepflogenheiten sie nicht kennt. "Deutsch spricht kaum jemand in Katalanien und Englisch schon gar nicht", weiß Silvia Wolf, die schon einmal eine Woche dort verbrachte.