Grund- und Mittelschule bekommen Tablets für den Unterricht

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Schülerinnen der Mittelschule üben das Zehn-Finger-Tippen auf der Tastatur. Foto: Arkadius Guzy
Schülerinnen der Mittelschule üben das Zehn-Finger-Tippen auf der Tastatur. Foto: Arkadius Guzy

Die Stadt stattet die Grund- und die Mittelschule mit aktueller Medientechnik aus. Schon im neuen Schuljahr soll ein Teil der Geräte bereit stehen.

Das Thema Digitalisierung erreicht nach und nach die Schulen im Landkreis. Sie brauchen neue IT-Ausstattung, um aktuellen Bildungsanforderungen gerecht zu werden. Für die Grund- und die Mittelschule steht der Stadt eine Investition von 283 000 Euro bevor.

"Im kommenden Schuljahr ist zum Beispiel Informatik ab der fünften Klasse Pflichtfach", sagt Monika Horcher, Konrektorin der Mittelschule Hammelburg. Bisher galt das ab der achten Jahrgangsstufe, wie Lehrer und Systembetreuer Peter Göbel erklärt. Nun sollen bereits die Fünftklässler eine Stunde in der Woche EDV-Grundlagen lernen. Dazu gehört auch ein Einstieg in die Programmierung.

Göbel führt anhand von Scratch vor, wie das aussehen kann: Die auf Kinder und Jugendliche zugeschnittene Programmiersprache bietet visuell aufbereitete Bausteine, die sich mit wenigen Klicks zu relativ komplexen Programmanweisungen zusammenfügen lassen.

Mit der Ausdehnung des Informatikunterrichts braucht die Schule mehr Computerplätze. Daher soll es künftig drei statt bisher zwei Computerräume geben. Digitale Medien werden den Unterricht künftig aber auch unabhängig von Computerräumen unterstützen. Dafür werden Tablets angeschafft. Mit denen können die Schüler Übungsprogramme nutzen oder selber kleine Tutorials, also Lerneinheiten, erstellen, wie Lehrerein Ulrike Lutz erklärt.

Die Klassenräume der Mittelschule sind seit der Sanierung bereits jeweils mit Laptop, Beamer und einer Dokumentenkamera, einem sogenannten Visualiser, ausgestattet. Doch insbesondere die Laptops müssen nun durch neue Modelle ersetzt werden.

Die technische Aufrüstung ist auf das kommende und das darauffolgende Schuljahr verteilt. So werden erst vier Klassensätze mit je 24 Tablets angeschafft, später noch einmal zwei Sätze.

Die Grundschule fängt mit zwei Klassensätzen an. Auch sie wird in den kommenden beiden Schuljahren für den digitalen Unterricht ausgestattet, wobei es sich im Falle der Grundschule weniger um eine Modernisierung von Geräten als vielmehr um eine Erstausrüstung handelt.

Denn bisher gibt es in der Grundschule nur zwei Musterklassenräume, die moderne Medien- und Präsentationstechnik bieten. Die beiden Räume sind gerade bei den jüngeren Lehrern für die Unterrichtsstunden sehr gefragt, sagt Grundschulrektorin Simone Albert. Die Schulen arbeiten parallel an einem Medienkonzept, um den Einsatz digitaler Technik mit dem Lehrplan abzustimmen.

Der Stadtrat beauftragte am Montagabend ein Unternehmen damit, die gewünschte IT-Ausrüstung auszuschreiben. Zuvor hatte es eine Bestandsaufnahme gegeben und das Unternehmen hatte eine Kostenschätzung erstellt. "Insgesamt geht es um eine Summe von 283 000 Euro", sagte Bürgermeister Armin Warmuth (CSU). Er bezeichnete die Investition als wichtig und richtig. Der Betrag wird laut der stellvertretenden Kämmerin Jennifer Langguth auf die Haushaltsjahre 2019 und 2020 verteilt. Die Regierung von Unterfranekn hat einen Zuschuss von rund 64 000 Euro bewilligt. Die Stadt rechnet eventuell noch mit Geld vom Bund.

Norbert Schaub (SPD) fragte nach einem einheitlichen, landkreisweiten Konzept. Jede Schule müsse für sich ein Konzept erstellen, sagt Horcher dazu in der Sitzung. Damit verbunden sei auch eine "Bildungsoffensive" für die Lehrer. Erste Seminare habe es bereits gegeben.

Laut Warmuth ist innerhalb der kommunalen Allianz "Fränkisches Saaletal" über das Thema Digitalisierung der Schulen gesprochen worden. Die Voraussetzungen seien allerdings jeweils verschieden, erklärte der Bürgermeister.

"Wichtig ist, dass auch Lehrer da sind, die damit unterrichten können", führte Martin Wende (CSU) an. Schaub merkte außerdem an, dass die Betreuung der neuen IT-Ausstattung nicht unterschätzt werden dürfe.

"Die Folgekosten sind berücksichtigt", griff Warmuth den Aspekt auf, dass die Technik einem raschen Wandel und damit einem ständigen Modernisierungsdruck unterliegt. In dem Bereich könne künftig nicht gespart werden, führte Langguth an: "In Zukunft muss regelmäßig in die EDV investiert werden."