Die Planer stellten ihr Konzept für den Umbau der Gebäude in der Hammelburger Straße im Gemeinderat vor.
Die planerischen Vorstellungen der Architekten, die statischen Überlegungen, sowie die Empfehlungen für die technische Ausstattung des Rathausneubaus standen im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung. Dazu hatte der Marktgemeinderat drei Fachleute eingeladen, die ihre Vorschläge zur Entscheidung präsentierten.
Die Ergebnisse des Statikers zum Umgang mit dem Bestand legten der Schweinfurter Ingenieur Joachim vor, der die Um- und Neubauten in den Geschossen darlegte. Dabei zeigte sich, dass die Holzbalkendecke der ehemaligen Gaststätte durch zahlreiche Umbauten marode und nicht mehr belastbar ist. Wertvolle Substanz ist nicht mehr vorhanden. Dieser Abschnitt des dreiteiligen Gebäudekomplexes benötigt zudem eine Unterkellerung.
Nicht mehr zu gebrauchen
"Das Fassadenensemble ist erhaltenswert, aber was dahinter steht, ist nicht mehr zu gebrauchen", so Joachim, der bereits die Denkmalpflege
informierte, die selbst nur die Fassade und die Dach-Form als prägend erachtet und erhalten will.
Bislang hat der Markt Euerdorf noch keine genaue Kenntnis über die förderfähigen Kosten, ließ Bürgermeisterin Patricia Schießer wissen. Dieser Zuschuss liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Die Diskrepanz könnte einen Unterschied von mehreren 100 000 Euro bedeuten. Aus diesem Grund forderten sowohl Elmar Hofmann wie Jochen Huppmann eine konkrete Aussage der Förderbehörde, die jedoch erst nach der Ratsentscheidung fällt. Ingenieur Oliver Hüfner will das Warmwasser über einen Elektroerhitzer, die Heizung über statische Heizkörper steuern, wobei er auf eine zentrale Belüftungsanlage im Keller mit Wärmerückgewinnung setzt. Die Regierung von Unterfranken ist über die aktuelle Konzeption informiert.
Das Gesamtkonzept wird jedoch noch durchgerechnet und besprochen.
Was wird aus dem Gewölbekeller?
Unter planerischer Leitung des Architektenbüros Lieb & Lieb aus Freudenstadt, das Architekt Sven Vandeven vertrat, galt es auch eine Entscheidung über den Gewölbekeller zu fällen. Seine Frage: "Kann sich die Gemeinde vorstellen, den Gewölbekeller zu erhalten?", beantwortete der Rat mit elf Ja-Stimmen. Besagter Keller unter dem Gebäude Hammelburger Straße 10 misst etwa 25 Quadratmeter und kann verschiedenen Verwendungszwecken zugeführt werden. Ebenfalls mehrheitlich befürwortete das Gremium die Errichtung des Neubaus.
Gemeindliches Einvernehmen
Die beiden privaten Bauanträge passierten ohne Einwände.
So sprach sich der Rat für den Antrag zum Bau einer Unterstellhalle in den "Siebenäckern" durch die Firma Lohfink & Sohn GmbH & und Co KG einschließlich der notwendigen Befreiungen aus. Thorsten Lauer beabsichtigt, ein Werbeschild in der Schweinfurter Straße zu errichten, das aus mehreren pfeilartigen Wegweisern besteht und eine Fläche von weniger als einen Quadratmeter einnimmt.
Ersatzteile für Toilettenwagen
Der im Besitz von vier heimischen Vereinen befindliche Toilettenwagen ist möglicherweise ein notwendiges Utensil bei den verschiedenen Veranstaltungen zum 1300-Jahr-Jubiläum des Markts. Allerdings muss er hergerichtet werden. Dazu benötigt werden Ersatzteile für ca. 1500 Euro, weitere 500 Euro sind als Arbeitsentgelt fällig. Zudem braucht der Wagen eine TÜV-Plakette.
Da auch eine konstante Zugmaschine fehlt, bot die Bürgermeisterin den Gemeinde-Unimog an, der für den Winterdienst angeschafft wurde. Dafür und für die Reparatur gab der Rat "grünes Licht".
Verspätet, weil nichtwissend, reichte die Karnevalsgesellschaft EU-KA-GE einen Zuschuss-Antrag für eine bereits gekaufte Lichtanlage und Musikboxen ein, die mit fast 8000 Euro zu Buche schlug. Nach einigen Diskussionen kam das Gremium mit Mehrheit überein, von den üblichen, festgelegten Vereinszuschüssen abzuweichen und der EU-KA-GE 50 Prozent des Kaufpreises zu erstatten. Doch sicherte sich die Gemeinde - auch für die Vereine - das Recht auf Ausleihe der Anlage, wie dies bereits schon einmal geschehen ist. Acht Räte stimmten dem zu.